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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #40876
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
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    Mülheim an der Schnur
    Semester:
    FÄ für Neurologie/Psychiatrie und Psychotherapie
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    3.135

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    Wobei man schon sein sauer verdientes Geld als Arzt in eine Haushaltshilfe investieren kann. Ich mag meine Freizeit eben nicht mit Haushalttätigkeiten vertrödeln, sonst müsste ich auch am We hier putzen, weil ich das unter der Woche nicht schaffen würde… und wenn es eng wird, kaufen wir halt über einen Versandsupermarkt/Biokistenlieferdienst ein. Die liefern auch abends und samstags. So bleibt das We für Familie, Freunde und Hobbies.

    Unabhängig davon habe ich durch die letzten vier Jahre ohne Dienste durch einen regelmäßigen Rhythmus endlich wieder eine zufriedenstellende Lebensqualität. Keine Schlafstörungen mehr, deutlich weniger Migräneattacken und ich fühle mich körperlich fitter (was auch an dem regelmäßigen Sport und gesünderer Ernährung liegen kann). Langfristig hätten mich die Nacht- und Wochenenddienste (in meiner letzten Klinik habe ich drei von vier Wes gearbeitet) und der damit verbundene unstete Lebensrhythmus vermutlich krank gemacht.



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  2. #40877
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    26.07.2020
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    1.126
    Wochenende fand ich weniger schlimm, eher 24h am Stück inklusive nachts - das ist einfach zu lang am Stück. Irgendwann sind Kraft und Konzentration einfach weg, man braucht dann seine Ruhe, eigentlich, aber das ist undenkbar, weil es immer weitergeht. Ich frage mich auch ernsthaft, wie lange so was juristisch überhaupt noch durchgehen wird. Eigentlich müsste man das schon lange verbieten. Das zerschießt einem jegliche Form von Lebensqualität, so viel Geld kann man dafür gar nicht kriegen, dass es das wert wäre. Wobei man so viel dafür ja nichtmal kriegt - höchstens eine Pauschale die den Prozentsatz der aktiven Zeit unterschätzen muss um legal zu bleiben; und natürlich Minusstunden am nächsten Tag. Samstag und Feiertage sind natürlich Add-on. Keine Arbeitszeit, man sitzt ja nur rum. Offiziell zumindest, sonst ginge das Dienstmodell nicht mehr durch.

    Wenn man nicht bald was ändert, dann gibt es bald keine Klinikärzte mehr. Vor allem da ja mit der demografischen Entwicklung die wir haben der Bedarf auch nicht gerade zurückgeht.



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  3. #40878
    Dunkelkammerforscher Avatar von freak1
    Mitglied seit
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    Zitat Zitat von mbs Beitrag anzeigen
    Ich frage mich auch ernsthaft, wie lange so was juristisch überhaupt noch durchgehen wird. Eigentlich müsste man das schon lange verbieten.
    Ist es doch formal schon. BD ist ja nur bis maximal 49% Arbeitsbelastung erlaubt und RD noch für weit weniger. Aber es wird ja mit voller Absicht nicht von den Aufsichtsämtern kontrolliert, sondern die Beweislast (über Wochen- und Monate detailliert Protokoll führen durch ALLE Diensthabenden) liegt bei den Assistenten. Und damit wird sich nie etwas ändern.

    Meiner Meinung nach wäre das so ziemlich der wichtigste Punkt, den der MB angehen muss. Der Arbeitgeber muss nachweisen, dass die Dienstbelastung unter den entsprechenden Werten liegt und sonst das Dienstmodell anpassen bis halt ggf. Schichtdienst (der natürlich viel, VIEL besser vergütet werden MUSS).



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  4. #40879
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
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    1.501
    Zitat Zitat von freak1 Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach wäre das so ziemlich der wichtigste Punkt, den der MB angehen muss. Der Arbeitgeber muss nachweisen
    Das ist der Knackpunkt. Wir drehen uns mit nahezu allen Tarifverbesserungen im Kreis, weil niemand den heiligen Gral der Beweislast anzufechten wagt. So verpuffen fast alle Innovationen am Umstand, dass die Durchsetzungsverantwortung von Tarifvorgaben nach wie vor beim einzelnen Arzt liegt, und eine erfolgreiche Durchsetzung zu allem Übel auch noch vom restlichen Team abhängt. Delegation an alle verbunden mit Delegation ans schwächste Glied der Trittleiter ist das Patentrezept zum Scheitern.



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  5. #40880
    Ldr DptoObviousResearch
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    Zitat Zitat von Endoplasmatisches Reticulum Beitrag anzeigen
    Das ist der Knackpunkt. Wir drehen uns mit nahezu allen Tarifverbesserungen im Kreis, weil niemand den heiligen Gral der Beweislast anzufechten wagt. So verpuffen fast alle Innovationen am Umstand, dass die Durchsetzungsverantwortung von Tarifvorgaben nach wie vor beim einzelnen Arzt liegt, und eine erfolgreiche Durchsetzung zu allem Übel auch noch vom restlichen Team abhängt. Delegation an alle verbunden mit Delegation ans schwächste Glied der Trittleiter ist das Patentrezept zum Scheitern.
    Ja, man muss es selbst anfechten, aber die Beweislast ist auf der Arbeitnehmerseite. Die Anordnung von Bereitschaftsdienst ist für die Arbeitgeberin günstig, also muss sie das Vorliegen der Voraussetzungen beweisen. Dazu nimmt sie eine Auslastungserfassung von vor fünf Jahren, der Beweiswert wäre schon durch die Pressemitteilung, dass dieses Jahr 10% mehr Patienten durchgeschleust wurden als vor zwei Jahren erschüttert. Damit ist die Arbeitgeberin beweisfällig und verliert. Noch einfacher ist es, wenn es gar keine Belastungsanalyse gibt.
    Zitat Zitat von Evil
    Im Zweifel ist für einen Kardiologen eine Koro immer indiziert.



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