Ich hab nirgends behauptet, dass es ungerechtfertigt ist, dass Reha nicht als "akut" zählt (vorher war nicht "akut", sondern nur "stationär" gefordert), die Kliniken unterscheiden sich extrem von den Anforderungen und Möglichkeiten. Die letzte Reha fand ich tatsächlich eher langweilig, das wäre was für die letzten paar Jahre bis zur Rente. Das sieht in der jetztigen schon anders aus und, wie gesagt, sowas wie Frühreha ist nochmal ne andere Hausnummer.
Mir ging es eigentlich aber eher darum, dass die Reha-Medizin eher negativen "Ruf" hat unter Studenten und auch unter Kollegen. Oft wissen nicht mal ärztliche Kollegen, dass es das nicht nur als Zusatzbezeichnung, sondern tatsächlich als Facharzt gibt. Mir wurde damals eingetrichtert, ich solle unbedingt Ortho/Unfall machen, obwohl klar war, dass ich eher konservativ arbeiten möchte, aber damit könne man mehr anfangen, sieht besser aus, usw. Der Reha-Mediziner ist eben nur "der kleine Orthopäde" usw. Bei Studenten ist das zum Teil auch gar nicht bekannt, halt ein "unbedeutendes" Nebenfach, bzw. ja nur Querschnittsfach, in Kombi mit 1 oder 2 anderen Fächern (u.a. Naturheilkunde). Für die Chirurgen, die den ganzen Tag am Tisch stehen, ist Ausflug in die Reha natürlich nicht zu gebrauchen, aber für Allgemeinmediziner oder so z.B. schon.
Gibt aber auch positive Beispiele, ich hatte auch schon 2 Angebote, in einer orthopädischen Praxis anzufangen, die teilweise ganz gern einen Reha-Mediziner dazunehmen, um konservatives besser abzurechnen und weil man eben nicht allen Pat. mit einer OP helfen kann. Gibt auch in fast jedem Bundesland freien Kassensitz, teilweise mehrere und das Fachgebiet bietet auch einige interessante Möglichkeiten, die mir vorher nicht so geläufig waren. Wenn jemand seine Erfüllung in einem Fach gefunden hat und dort bleibt, ist doch gut. Wenn man sich eh zwischendurch umschaut und für Allgemeinmedizin ein paar Stellen durchtestet, wäre eine Reha-Klinik zumindest eine Option. Für den FA Reha sind jetzt die 2 externen Jahre Innere/Chirurgie pflichtweise akut, schlecht ist das allerdings nicht unbedingt. Nur wird es halt noch schwieriger, hier mal den einen oder anderen Assistenzarzt für 1 oder 2 Jahre ranzuholen, mehr Weiterbildungsermächtigungen haben wir ja meist eh nicht (was sicherlich auch gerechtfertigt ist)