Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte

[HeleneeneleH]

Bei mir in der (neuen) Abteilung gibt es auch Blutentnahme-Dienste am Wochenende und die scheinen ebenso sehr undankbar zu sein, zählen nicht als Dienst sondern ganz normaler zusätzlicher Arbeitstag , außerdem kommen da auch viele Blutentnahmen zusammen, gerne mal mit Viggos 30 Stück (3 Stationen, darunter eine Überwachungsstation mit 18 Betten, da braucht quasi jeden Tag jeder eine BE). Dazu noch zuständig für die alltäglichen Probleme (Dyspnoe, ,,Pat. Ist schlecht", leichenschauen etc.) .
Furchtbarsten ,,Dienste" überhaupt .

Also 6 Stunden finde ich absolut realistisch .

[tanne93]

Also ich habe die Patienten nicht genau abgezählt, aber über 40 waren es schon inklusive Viggos. Das nächste Problem ist, dass auf jeder Station (insgesamt 5) das Zubehör woanders steht und ich mich nicht auskenne, die Tabletts nicht vollständig sind, die ganzen Monovetten von der Pflege kreuz und quer gerichtet werden und ich erstmal ne Stationsliste drucken und die Monovetten nach Zimmern ordnen muss, wenn ich nicht am Ende zweimal ins gleiche Zimmer oder den Patienten wegen eines vergessenen Citratröhrchens nochmal stechen will. Dazu Iso-Patienten mit komplett einkleiden. Zudem wird aus der Notaufnahme routinemäßig für den Folgetag ne Laborkontrolle angemeldet, was ich teilweise echt unnötig finde (bei Erstgabe Antibiose am Vortag kann da bei den Entzündungswerten einfach noch nichts passiert sein). Und bis ich bei ieder BE kontrolliert habe ob sie unnötig ist oder nicht, habe ich ungefähr gleich schnell abgenommen (da auch teilweise Epikrisen und so nicht ausgefüllt sind, ich hatte auch schon Visitendienste wo ich einfach die Vollkrise bekommen habe, weil ich aus allen Befunden mir zusammenreimen musste, was der Patient überhaupt hat).

Also die Dienste sind wirklich keine Freude (okay, sind sie vermutlich nirgends )

[abcd]

Wie schön, dass bei uns die Labordamen auch samstags zur BE-Runde Dienst haben. Für den diensthabenden Arzt schreiben wir aber auch eine Liste, warum, das Labor läuft, damit ggf. Antibiose angepasst, Marcumar angeordnet oder Kalium abgesetzt wird.
Scheinbar ist das doch noch nicht überall Usus und würde für mich daher weiter zur Liste der Fragen bei Hospitation stehen.

[Qwert1133]

Was spricht denn gegen das Modell, diese Stunden als normalen Arbeitstag zu planen? Gibt das meiste Geld bzw. man kann in der kommenden Woche wenigstens 1:1 FZA nehmen… In unserer Klinik aber wirklich der Oberhammer: Wir haben locker 10 verschiedene Labore, alle mit verschiedenen Rohrpostnummern. Da habe ich mich schon öfter mal dabei ertappt mich zu Fragen, an welchem Lebensabschnitt ich konkret falsch abgebogen bin um jetzt am Sonntag, wo jeder normale Mensch frei hat, vor einer Rohrpoststation zu stehen und darauf zu warten bis ich endlich die nächste Bombe losschicken darf. Das Prozedere allein dauert gerne mal 5-10 Minuten

Besser kann es nur werden wenn die ärztliche Arbeitstunde insbesondere am Wochenende deutlich teuerer wird!

[freak1]

Die muss so teuer sein wie der Schlüsseldienst... Für 100€ die Stunde arbeite ich gerne auch mal zwei Wochenenden am Stück.