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  1. #31171
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    Zitat Zitat von WackenDoc Beitrag anzeigen
    Ich finde woran es massiv hapert ist die Ausbildung der Ausbilder. Da fehlts oft massiv an Methodik und Didaktik. Und leider oft auch an der Zeit. Und dann fehlt auch noch ein gescheiter Lernzielkatalog- die Zahlen für den Facharzt sind zwar oft gruselig, aber so etwas fehlt doch vollkommen für Studenten.

    Vielleicht geben einige Studenten im Laufe des Studiums einfach auf, wenn sie vorher gelernt haben, dass ihnen eigentlich keiner was beibringen will, dass sie lästig sind oder als Lückenfüller missbraucht werden. Und ja, das geht schon im KPP los.
    Das ist der andere Punkt, der hier irgendwie besser läuft: Das klassische Team auf Normalstation besteht aus ein paar Med.students, einem junior resident, einem senior resident und dem Oberarzt. Ein Großteil der Arbeit des senior residents besteht darin die medical students und den junior zu supervidieren. Insofern ist die Ausbildung der jeweiligen Kollegen auf der nächst-"niedrigeren" Stufe alltäglich. Wenn ich als fellow einen medical student in meinem Team habe bilde ich ihn natürlich auch aus, dennoch ist meine Lehre eher an den senior (und junior) residents ausgerichtet. Die besprechen dafür mehr mit dem Studenten nach.
    Warum machen das die Leute? Vielleicht weil sie es in ihrer Zeit als medical student genau so kennengelernt haben. Sicher aber auch, weil die medical students und residents nach jeder Rotation (für residents 4 Wochen) einen Evaluationsbogen bekommen und sie u.a. Feedback über die erfahrene Lehre abgeben. Und wenn sich da die residents über dich beschweren wirst du zum Gespräch beim zuständigen Oberarzt geladen. Wenn sie dich positiv erwähnen wirst du das aber auch in deiner Jahresbewertung finden.

    Ich will überhaupt nicht sagen, dass das System so viel besser ist, aber es mag ja manchmal ganz interessant sein über den Tellerrand hinaus zu schauen.
    "Wir hatten Zeit. Er, weil er alt, ich, weil ich jung war."
    Eric-Emmanuel Schmitt: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran



  2. #31172
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Was mich halt so ein bisschen wundert- beim Bund hatte jeder ab Unteroffizier zumindest eine grundlegende Schulung in Methodik, Didaktik und Menschenführung. Je höher der Dienstgrad bzw. die Laufbahn, umso ausführlicher ist das. Im KpChefLehrgang hatten wir die CRM-Leute der Lufthansa da.
    In vielen anderen Branchen kennt man Führungstraining.

    Und bei den Ärzten- nichts. In der Uniklinik darf dann irgendein armer Assistenzarzt dann den Untersuchungskurs machen. Oft auch kurzfristig, weil der der es eigentlich machen sollte, ausgefallen ist. Es interessiert niemanden wie er es macht oder ob er zwischen seinen anderen Aufgaben überhaupt Zeit dafür hat, geschweige denn dass ihm mal jemand beigebracht hat wie man ausbildet. Kriterium bei der Personalauswahl ist das ja auch nicht. Nicht jedem liegt das oder hat Talent dafür.

    Ich hab im Studium Folien bzw. damals so die ersten Powerpointpräsentationen gesehen, dafür hätten Kameraden im Feldwebellehrgang maximal ne 4 bekommen.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



  3. #31173
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Bauschamane
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    Vielleicht machen wir mal einen eigenen Thread zu dem Thema auf. Es kommt ja immer wieder hoch.
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  4. #31174
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Das ist auch kulturelles Problem. Im deutschsprachigen Raum ist der Studentenunterricht eine lästige Zusatzpflicht, dementsprechend ist die Qualität oft für den Eimer.
    Im angelsächsischen Raum habe ich es so erlebt, daß die Lehrenden es als Ehre empfanden, Studenten auszubilden.



  5. #31175
    Flacharzt
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    jenseits von gut und böse
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    Was ich auch nie verstanden habe, warum man in Dtl. jahrelang Studenten unterrrichten darf einschl. Vorlesungen ohne didaktische Ausbildung (aber mal ehrlich, braucht man die wirklich?), die offizielle Anerkennung der Lehrfähigkeit und Erlaubnis, Facultas Docendi bzw. Venia Legendin, darf man sich aber erst Jahre später, wenn überhaupt, mit der Habil zugutehalten.



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