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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #34286
    Ein Huhn auf Reisen... Avatar von Moorhühnchen
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    Zitat Zitat von MissGarfield83 Beitrag anzeigen
    Wenn die Pflicht für einen 24h anwesenden Facharzt mit Zusatzbezeichnung auf Intensivstationen kommt, dann sehen viele Häuser echt alt aus...
    Ich kenne mindestens eine Klinik im Herzen Frankfurts, die dann dichtmacht. Bisher ist das dort aber auch kein Gesprächsthema.
    Wir haben 24h-Dienste am WE und unter der Woche 22 Stunden. Und tatsächlich in 90% der Fälle im BD auch nur Notfälle im OP. Ich genieße das seit fast 4 Jahren sehr.

    Am liebsten wäre mir natürlich noch, wenn die Dienste unter der Woche erst um 15 Uhr starten würden und ich vorher ausschlafen und zuhause essen könnte. Ohne Gehaltseinbußen natürlich! Aber ansonsten kann ich mich nicht beschweren.
    Don't be afraid of work - fight it!!





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  2. #34287
    Registrierter Benutzer
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    Aus meiner Sicht sind Anästhesisten und einige Spezialisten die einzigen Ärzte, bei denen im Krankenhaus ein gewisser Mangel besteht. Die werden inzwischen (zumindest als Fachärzte teils aber auch bereits in der Weiterbildung) auch großteils nicht mehr nach Tarif bezahlt, sondern sehr viel besser. Ein Modell, diese ganzen blöden Korsetts wie Tarifvertrag, Betriebsrat etc. dafür zu umgehen, ist eine externe Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma/Vermittlungsagentur und dann Beschäftigung im eigenen Haus in Form einer Arbeitnehmerüberlassung. Auf diese Weise können inzwischen angestellte (!) Fachärzte für Anästhesie regelmäßige Stundenlöhne von 100 Euro für Vollarbeit und 80 Euro für Bereitschaftsdienst realisieren. Eine Größenordnung, die noch vor einigen Jahren selbständigen Anästhesisten vorbehalten war.

    Gerade am Beispiel der Anästhesie sieht man wunderschön, wie schnell Lösungen (und Geld) gefunden werden, sobald *wirklich* ein Mangel besteht. In anderen ärztlichen Bereichen im Krankenhaus besteht aber kein übermäßiger Bedarf, kein Mangel, keine erhöhten Löhne. So Sprüche wie "4 unbesetzte Stellen, weil wir keinen finden" sind nichts als Personalführungsfolklore. Wer jemanden braucht, findet jemanden. Im Moment werden etwaige Lücken offensichtlich noch ausreichend von Leuten frisch von der Uni und von Immigranten gefüllt, wie jemand schon geschrieben hat.



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  3. #34288
    Dunkelkammerforscher Avatar von freak1
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    Anästhesie ist aber auch das Paradefach für Freelancer schlechthin. Keine Station die du kennen musst etc.



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  4. #34289
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    Das Modell mit der Arbeitnehmerüberlassung wäre auch in anderen Fachrichtung ohne weiteres umsetzbar. Vereinzelt wird es auch praktiziert. Aber nicht im großen Stil. Weil eben nur vereinzelt Bedarf besteht. Als Anästhesist kann man sich ein Haus suchen und da in Arbeitnehmerüberlassung zu übertariflichen Gehältern arbeiten, auch jahrelang, immer im selben Haus, schön im Dienstplan drin, ganz regulär, als wäre man im Haus direkt angestellt. Weil der entsprechende Bedarf besteht.

    Sobald für eine bestimmte Berufsgruppe der Bedarf ansteigt, steigen die Löhne. Und zwar relativ schnell. Das ist ein (betriebs)wirtschaftliches Prinzip (von Angebot und Nachfrage), das Ärzte irgendwie gern verleugnen. Obwohl unsere Krankenhäuser doch inzwischen alle von Betriebswirten geführte Wirtschaftsbetriebe sind.

    Ich bin der Meinung, dass solche betriebswirtschaftlichen Prinzipien auch auf Krankenhäuser zutreffen. Ich glaube, dass die Arbeitsbedingungen, die Löhne für Ärzte und die (nicht-fachärztlich geprägten) Stationsbesetzungen nicht wegen des hier im Thread benannten angeblichen "Ärztemangels" und eines "leergefegten Markts" so sind, wie sie sind, sondern aus anderen Gründen.
    Geändert von Pflaume (15.09.2018 um 22:53 Uhr)



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  5. #34290
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Zitat Zitat von Pflaume Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dass die Arbeitsbedingungen, die Löhne für Ärzte und die (nicht-fachärztlich geprägten) Stationsbesetzungen nicht wegen des hier im Thread benannten angeblichen "Ärztemangels" und eines "leergefegten Markts" so sind, wie sie sind, sondern aus anderen Gründen.
    Das sehe ich genau so.
    Aber solange sogar Ärzte die Mär vom "Ärztemangel", aufgrund dessen man sich totarbeiten soll, glauben, werden Veränderungen, welche erträgliche Arbeitsbedingungen im Krankenhaus zur Folge hätten, immer unwahrscheinlicher.



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