Ich habe mich ja mega auf PJler gefreut, ich dachte, ich mache bestimmt gerne Lehre und ich hatte auch selbst ein vergleichsweise echt nettes PJ. Aber da wir eigentlich durchgängig neue Kollegen haben und immer auch PJler, find ich es mittlerweile irgendwie auch anstrengend. Ich lasse meine PJs immer alles machen und ich denke auch von mir, dass ich relativ viel erkläre (je nach Laune natürlich), aber manchmal bin ich dann auch froh, wenn ich einfach mal alleine in meinem Tempo wurschteln kann Gibt nichts Schlimmeres als Danebenstehen und geduldig warten, da bin ich echt zu hibbelig für. Im PJ denkt man immer: ach, wenn ich endlich Arzt bin, dann stehe ich endlich nicht mehr nur daneben. Und plötzlich ist man "älterer Assistent" und steht erst recht daneben
Bei meinen PJs mag ich es, wenn sie ein bisschen selbstständig sind (z.B. selbstständig schonmal Anamnese anfangen beim Patienten, dran denken, dass die Befunde täglich im Sekretariat abgeholt werden, so Kleinigkeiten eben), ohne dass ich mir alle 5 Sekunden was einfallen lassen muss, ich will ja auch keinen PJ wie so einen Dienstboten "geh mal ins Sekretariat, mach mal dies, mach mal das" behandeln. Da ist das cool, wenn das eigeninitiativ kommt. Und das macht dann auch, dass sie einem nicht die ganze Zeit so an den Hacken kleben - wenn ich mich schon entschuldigen muss, dass ich kurz auf Toilette gehe, damit ich nicht ein Gefolge von 3 Personen mitnehmen muss (oft einer zur Einarbeitung, einer im PJ und am Ende noch ein Famulant), das ist fein.
Ist schon schwierig, da auch den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.