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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #36216
    Platin Mitglied
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    09.08.2005
    Beiträge
    580

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    Es gäbe rein theoretisch die Möglichkeit, den Patienten nach reiner Koronardiagnostik direkt herzchirurgisch vorzustellen, wenn man sagt, dass das Blutungsrisiko keine DAPT zulässt. Um dann, wenn möglich off-pump einen Bypass zu operieren. An die HLM kann er mit der Blutung ja auch nicht. Und wenn er im Rahmen des STEMI hämodynamisch instabil ist, muss man erst mal jemanden finden, der ihn operiert. Vordilatieren würde man da nichts. Das ist aber eine totale Einzelfallentscheidung, die interkollegial diskutiert und die Optionen gemeinsam abgewogen werden sollten. Wie hoch ist das Risiko, dass der Patient unter DAPT ins Hirn blutet? Wie ist die Prognose bei OP? Wie ist die Prognose des Patienten überhaupt? Wild drauf los stenten ist da sicherlich nicht zielführend. Sobald der Stent drin ist, braucht der Patient halt auch die DAPT, da gibts kein zurück. Wenn man die direkt nach der PCI absetzt, ist der Stent zu... schwieriger Fall.
    Geändert von Weißes_Rössel (16.07.2019 um 23:07 Uhr)



  2. #36217
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    17.03.2006
    Beiträge
    3.731
    ??? Ernsthaft?
    Also ich weiß ja jetzt nicht im letzten Detail was die Herzchirurgen machen, aber bei Gefäßoperationen wird einfach mal pauschal vollantikoaguliert mit Heparin. Richtig voll. Ob man einem Patienten mit traumatischer SAB der grad nen Herzkatheter hat, bei dem man Interventionsbedarf sieht dann vom Kathetertisch runter nimmt um ihm dann unter ASS + Vollantikoagulation am offenen Herzen zu operieren denn duale TAH will man nicht... ist für mich keine Einzelfallentscheidung sondern klingt eher nach Schmarrn.

    Ansonsten muss ich sagen, dass ich das bisher noch null verstanden hab mit den Hirnblutungen und der Antikoagulation bzw. TAH. In meiner Zeit auf Intensiv gab es immer die Stellungnahmen der Neurochirurgen bzgl. TAH und Antikoagulation und ich konnte da kein Muster erkennen. Ok, duale TAH wollen sie nicht gern, auf der anderen Seite hat mal ein Neurochirurg gesagt "wenn es bei schon bestehender dualer TAH nicht schlimmer wird in der 6h Kontrolle (cCT) dann braucht man es auch nicht mehr ändern", andere akzeptierten Heparinperfusor mit Ziel-ptt von 50sec usw... also war eher wil was da erlaubt oder eben nicht erlaubt wurde.

    Gibts da einen Standard oder Leitlinien?



  3. #36218
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Westfalenpott
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    Spontane intrazerebrale Blutungen sind meines Wissens per se keine Kontraindikation für eine Antikoagulation, egal ob Plättchen oder OAK. Gerade bei OAK sollte man bedenken, dass das Risiko einer erneuten Blutung wesentlich geringer ist als das eines ischämischen Insultes.

    Und in o.g. Beispiel ist eine DAPT erst recht indiziert bei traumatischer und eben nicht spontaner Genese. Der Patient sollte halt weitere Traumata vermeiden^^
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



  4. #36219
    Dunkelkammerforscher Avatar von freak1
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    Zitat Zitat von Evil Beitrag anzeigen
    Und in o.g. Beispiel ist eine DAPT erst recht indiziert bei traumatischer und eben nicht spontaner Genese. Der Patient sollte halt weitere Traumata vermeiden^^
    Der Patient ist weniger als 8h nach PCI an massivsten Hirnblutungen verstorben.

    Mich hat eher interessiert ob man tendenziell noch andere Möglichkeiten gehabt hätte, aber scheinbar ja nicht. In dem Fall hatte der Patient wohl einfach Pech.



  5. #36220
    Diamanten Mitglied Avatar von Shizr
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    Münster
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    Ich glaube, das ist so ne Wahl zwischen Pest und Cholera.

    Egal was man tut, der Patient hat ein hohes Versterberisiko.
    Ich sehe auch nicht, wie man das umgehen sollte.

    - unversorgter STEMI => blöd.
    - Schädel-Hirn-Trauma mit traumatischer SAB dual plättchenhemmen => blöd.

    Da kann man eigentlich nur verlieren.


    Und effektiv Heparin braucht der Patient ja schon für die Koronarintervention. Insofern ist das "dilatieren, dann OPCAB" irgendwie auch kein überzeugendes Konzept.

    Bin ich froh, dass ich bei sowas nicht die Risikoabwägung treffen muss.



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