Quereinstieg über ein chemiestudium

[fraumausberg]

hallo,

ich bin relativ neu auf dem board, aber vielleicht kann mir jemand helfen. ich habe ein 2,4 abi geschrieben. dies reicht leider nicht um einen medizinstudienplatz zu bekommen.
deshalb wollte ich wollte ein chemie-studium beginnen und parallel dazu schon scheine toxikologie, ect. belegen und dann "umsatteln" auf medizin. ich habe gehört das geht.
hat jemand erfahrung darin?
die andere alternative wär die kapazitätsklage, die ja sehr teuer ist und auch nicht unbedingt aussicht auf erfolg hat. weiß jemand etwas dazu?
ich würde mich freuen, wenn jemand eine idee hätte und sie mir schreiben würde
Danke!!!!!
cu fraumausberg

[MediFreaK]

hi, also erstmal herzlich willkommen hier im forum .
tja mit dem quereinstieg ist das so eine sache...am besten wird sein, du benutzt hier mal die suchfunktion, da es schon sehr viele threads zum thema gibt. aber eins kann man wohl sagen, es wird immer schwieriger an die nötigen scheine zu kommen bzw. dann noch einen freien platz in einem höheren fachsemester zu erhlaten habe jetzt schon oft gelesen, dass die meisten unis wohl den anatomieschein fordern und denn kannste als externer nich machen, weil die plätze grad mal für die regulären studenten ausreichen...also überleg dir das mit den quereinstieg wirklich gründlich. besser finde ich, wenn du deine wartezeit (derzeit 8ws) mit ner ausbildung überbrückst. so sammlest du fleißig ws und kannst irgendwann richtig studieren
zur kapazitätsklage kannst du auch mal die suchfunktion benutzen. aber auch davon kann ich nur abraten...wenn du alles gelesen hast, wirst du sehen dass die chancen auch nicht mehr die besten sind. genaue infos zur klage: HIER
ansonsten wäre vielleicht noch ein studium in ungarn was für dich, aber dazu musst du dich mal hier im auslandsforum informieren
mfg medi

[Cuff]

Also ich fürchte mit dem Quereinstieg über Chemie sieht es dank der neuen ÄAppO sehr schlecht aus.
Früher haben mal zwei große Scheine gereicht, d.h. wenn du dir vom Chemiestudium durch das LPA einen Chemie- und einen Physik-Schein anerkennen lassen konntest, dann konntest du dich ins zweite Fachsemester bewerben.
Durch die curriculare Form des Studiums nach neuer ÄAppO brauchst du nunmehr 2+2 Scheine, d.h. sowohl die Scheine für Chemie und Physik, als auch die Scheine für zwei Seminare, die du nur im Medizinstudium ordentlich belegen kannst...

[jean]

Ich kann mich nur der Meinung von Medi Freak anschließen. Ich wollte über Biolgie den Quereinstieg erreichen und hab mich seit dem Vordiplom fast immer über diese Alternative beworben. Durch das LPA wurden mir Biologie, Chemie, biochemisches Praktikum und Physik sowie 2 Semester angerechnet. Mein Vordiplom hatte ich mit sehr gut abgeschlossen. Trotz allem hat es nie bei bundesweiten Bewerbungen in das 2. und 3. Semester funktioniert, einen Studienplatz zu bekommen. Zum Ablauf: Zunächst wird an den jeweiligen UNIs geprüft ob überhaupt Kapazitäten frei sind (i.d.R. nein), dann werden die Studenten berücksichtigt, die bereits eingeschrieben sind für Medizin und sich aufgrund ihrer Studienleistungen höher stufen lassen wollen. Dann kommen Studienplatzwechsler von anderen UNIs und schließlich Studenten, die einen Zulassungsbescheid haben und sich ebenfalls über das LPA höher einstufen lassen konnten. Dann kommen erst die Quereinsteiger. Weiterhin ist zu beachten, dass manche UNIs sogenannte Reformstudiengänge eingeführt haben, in die man sowieso nicht reinkommt. D.h. die Chancen sind mittlerweile gleich null auf diesem Wege.

[LaraNotsil]

*aufzeigt*
Offiziell hätte mein Abi sogar für nen Platz gereicht (sogar "Schlechtere" als ich sind reingekommen) mir war es aber leider nicht vergönnt, so dass ich es auch über Quereinstieg hingekriegen musste, in Medizin einzusteigen.
Ich habe in Aachen brav meine Scheine gemacht und Madgeburg sei dank dann auch einen Studienplatz gekommen.
Allerdings sollte man sich beim externen Studium über eins klar sein: Man wird häufig behandelt wie der letzte Dreck. Das hört erst auf, wenn man dann endlich selber Mediziner ist.
Leider vergessen nämlich die lieben Mitstudenten sowie die netten Professoren sehr häufig, dass die Abinote noch lange nichts über die Intelligenz aussagt.
Zum Quereinstieg muss ich aber wirklch sagen, dass man in der Zeit, bevor man für seine Mühen mit einem Platz belohnt wird, man sich echt ein sehr dickes Fell aneignen sollte. Zwar sind nicht alle Studenten und Professoren so wie die oben erwähnten, aber es ist schon manchmal hart, sich Sprüche anzuhören, dass man ja einfach nur zu dumm wäre, obwohl man es nicht ist (die Noten können dann verdammt gut tun).
Was ich zudem über das externe Studium gelernt habe, ist, dass man auch hinterher ganz anders lernt und ne etwas andere Einstellung hat als der "normale" Mediziner.
Das sehe ich auch an meinen Mitaachenern, die mit nach MD gekommen sind. Wir lassen uns zuweilen wesentlich weniger gefallen, was eigentlich gar nicht mal so schlecht ist.
Allerdings steckt der Kampf um die Anerkennung wohl noch so tief im Blut und dieser verdammte Wille, sich noch vor allen anderen beweisen zu wollen, dass eine Niederlage doppelt so schmerzlich ist, selbst wenn man diese in der externen Zeit nur zu oft einstecken musste.
Dennoch empfehle ich auf alle Fälle zu einem Quereinstieg, denn für seinen Traum sollte man kämpfen, egal wie viel Blut, Tränen und Schweiß es auch kosten mag. Letztendlich wird man auf alle Fälle belohnt und wenn es auch nur dadurch ist, dass irgendwann auf der Studi-Bescheinigung dieses wunderbare Wort mit den sieben Buchstaben steht.
Und was noch ganz wichtig ist: Bloß nie einreden lassen, man wäre zu dumm, weil der Durchschnitt nicht hinhaute. Leider ist es ja de facto so, dass an sehr vielen Gymis die Note vom Gesicht abhängt und nicht vom eigentlich Können.