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  1. #2476
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    So, jetzt verirre ich mich mal kurz zu euch hinter die Schulbank. Ich probiers nochmal von vorne zu erklären, vielleicht wirds dann klar - aber einfach ist es sicher nicht (obwohl ich es einfacher darstelle als es eigentlich ist, aber das kapieren im Detail auch kaum Med.studenten).

    Lasst uns erstmal schauen welche Zellen alle so beteiligt sind. In (richtiger Reihenfolge) sind es:
    1. Stäbchen
    2. Bipolarzelle (hier gibt es Off- und On-Bipolare)
    3. Ganglienzelle (hier gibt es On- und Off-Zentrum-Ganglienzellen)

    Stell dir 3 Stäbchen nebeneinander vor:
    1___2___3

    Wenn auf das zentrale Stäbchen (Nr. 2) jetzt Licht auftrifft kommt es hier zu einer Membranhyperpolarisation (weshalb hast du verstanden, oder?!). In Dunkelheit werden recht große Mengen an Transmitter (hier Glutamat) vom Stäbchen ausgeschüttet. Durch die Belichtung wird weniger Glutamat ausgeschüttet.

    Die nächste Station ist eine Bipolarzelle:
    Sie reagiert auf die verminderte Transmitterfreisetzung:
    Eine Off-Bipolarzelle hyperpolarisiert; eine On-Bipolarzelle depolarisiert

    Jetzt kommt die nächste Station - die Ganglienzellen:
    Hier erst wird die Helligkeit in eine Abfolge von Aktionspotentialen verpackt. Jede Ganglienzelle hat eine "Grundfrequenz" an Aktionspotentialen. Jetzt kommts drauf an ob du eine On- oder Off-Zentrum-Ganglienzelle hast (in dieser Ganglienzelle werden mehrere Stäbchen über ihre Bipolarzellen miteinander verschalten; bei uns im Bsp. wurde nur Stäbchen Nr. 2 beleuchtet; Stäbchen Nr. 2 ist das Zentrum für unsere Ganglienzelle):
    On-Zentrum-Ganglienzelle -> das Zentrum der Ganglienzelle wurde beleuchtet, also wird die Aktionspotential-Frequenz erhöht
    Off-Zentrum-Ganglienzelle -> das Zentrum der Ganglienzelle wurde beleuchtet, aber weil die Ganglienzelle vom "Off-Zentrum"-Typ ist erniedrigt sie ihre Aktionspotential-Frequenz.

    Diese Geschichte mit dem Zentrum ist wichtig, weil du nicht jedes einzelne Stäbchen für sich ans Gehirn koppeln kannst. Da bräuchtest du wohl zu viele Nerven, daher eine Art "Vorbearbeitung" des Signals in der Netzhaut.


    Okay, es ist jetzt doch recht detailliert geworden, so genau wirste's gar nicht wissen müssen. Aber vielleicht gibts nen ganz guten Einblick. Es ist eigentlich ein super interessantes Thema, aber verdammt schwierig. Wichtig sich zu merken ist wohl, dass die Ganglienzellen eigentlich immer AP's machen und nur die Frequenz durch die Helligkeit variiert wird.

    Viel Spaß dabei,
    Lars


    Achso, ich hab's mit Hilfe meines Physio-Buches geschrieben, aber das werdet ihr kaum in der Schule zur Verfügung haben. Daher bringt auch ne Literaturangabe nicht soviel.
    Geändert von THawk (19.04.2006 um 21:12 Uhr) Grund: Stäbchen und Zapfen durcheinander geworfen
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  2. #2477
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    Zitat Zitat von THawk
    So, jetzt verirre ich mich mal kurz zu euch hinter die Schulbank. Ich probiers nochmal von vorne zu erklären, vielleicht wirds dann klar - aber einfach ist es sicher nicht (obwohl ich es einfacher darstelle als es eigentlich ist, aber das kapieren im Detail auch kaum Med.studenten).

    [...]
    Dankeschön!
    Das erklärt das ganze natürlich um einiges besser. Uns wurde zwar von den Bipolarzellen quasi berichtet, aber nicht weiter auf deren Funktion und Nutzen eingegangen (abgesehen davon, dass sie mehrere Stäbchen verbinden und gewisse Verrechnungen irgendwann stattfinden).

    Durch den Hinweis, dass die Bipolarzellen mehrere Zustände haben können, wird das endlich klar! Nochmal vielen Dank für deine Mühe!



  3. #2478
    .... Avatar von dreaming
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    kein problem....

    also es geht ja um die synaptische erregungsleitung....

    (wenn der transmitter nicht hemmend wirkt)
    es kommt ein Aktionspotential (AP) an der präsynaptischen Membran an
    => Ca2+ strömt ins Endknöpfchen ein
    => synaptische Bläschen wandern zur präsynaptischen Membran und verschmelzen mit dieser
    => Ausschüttung von ACh (Acetylcholin) in den synapt. Spalt
    => ACh diffundiert zur postsynaptischen Membran
    verbindet sich reversibel mit Rezeptoren der transmitterabhängigen Na+ Kanäle
    => diese öffnen sich
    => Na+ strömt ein
    => Depolarisation der postsynapt. Membran
    => postsynapt. AP
    das AP wird wieder übers Axon geleitet zur nächsten Synapse usw.


    wenn der Transmitter hemmend wirkt, dann entsteht an der postsynaptischen Membran Hyperpolarisation und es entsteht kein AP

    ich hab dazu auch ein bild... aber das ist zu groß zum hochladen
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  4. #2479
    .... Avatar von dreaming
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    oh okay da war ich wohl zu spät....
    PLC Mitglied

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  5. #2480
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    Zitat Zitat von dreaming
    oh okay da war ich wohl zu spät....
    Trotzdem auch ein Dankeschön an dich! Freut mich, dass man hier sofort kompetente Hilfe bekommt



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