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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    sagt mal, was war eure motivation zahnmedizin zu studieren, bzw. wie seid ihr ausgerechnet auf diesen studiengang gekommen?

    gruß



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  2. #2
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    schade... keiner hat lust auf diesen thread zu reagieren.



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  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Knockout_Mouse
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    19.12.2005
    Semester:
    post abyssem...
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    ...sind die Erinnerungen an die wahren Gründe liebe Christin...
    Die Wahrheit ist: Sehr viele Zahnmedizinstudenten sind (oft) sehr unglücklich mit ihrer Entscheidung. Wenn du dir einige alte threads anschaust, wirst du feststellen, daß dieses Studium die reinste Knochenmühle ist!

    Hohe Kosten, Willkür der Verantwortlichen, Schikanen und die Tatsache, daß wir meist die ersten an der Uni sind und die letzten, die sie abends wieder verlassen, haben (zumindest bei mir) im Laufe der Zeit dazu geführt, daß sich Reue und Widerwillen mit Wut und Unverständnis gepaart haben.
    Die Folge: Ursprüngliche Motivation und Ehrgeiz wurden ersetzt durch Arroganz (irgendwie muß man ja die fehlende medizinische Kompetenz ja kompensieren) und Gleichgültigkeit...
    Da ich eben wohl mehr meinem Unmut Luft gemacht habe, als deine Frage zu beantworten (das Studium macht eben auch ein bisschen mürbe im Schädel!), folgendes:
    - Ca. die Hälfte (meine Schätzung) meiner "Kollegen" ist familiär vorbelastet (Mama, Papa oder der Wellensittich sind ZÄ), d.h. setzt sich nach dem Studium ins gemachte Nest ---> das motiviert, oder!?

    - Einige (wenige) ausländische Zahnis haben das Studium gewählt, weil das gesellschaftliche Prestige von Medizinern (und deren Abkömmlingen) in ihrem Land das "Nonplusultra" ist und sie dort (z.B. in arabischen Ländern) weitgehend freie Hand in der Ausübung dieses Berufes haben --> Freie Behandlungsalgorithmen, kaum Dokumentationspflicht, keine Vertragszahnärztlichen Knebel-/Almosengebührenordnungen etc.

    - Einige lebten vorher in der irrigen Vorstellung, ein ZA mache so viel Kohle, daß er sich seine Zahnbürsten vergolden lassen könne ---> Nein, nein!

    - Einige sind gelernte Zahntechniker und wollten selbst mal im Rampenlicht stehen und die props für ihren tollen Zahnersatz kassieren (arme Techniker: Unterbezahlt und Ausgebeutet (nur UPS ist schlimmer!))

    - Einige dachten sich wohl: Toll, ich kann Menschen helfen und Schmerzen nehmen...*räusper* (Unser ärztlicher Direktor meinte dazu: "Wenn ich mir ihr Semester so anschaue (ca. 70% Mädels), erkenne ich zwei Dinge: 1. In der Zahnheilkunde läßt sich kein Geld mehr machen und 2. Frauen sind doch die besseren Menschen - wenn auch deutlich naiver!)

    - Und ich dachte mir: Cool, kein überlaufener Massenstudiengang (Informatik läßt grüssen!), du bist dein eigener Chef (in realo ist das die LZÄK, die DGZMK, die Kassen, die zahnärtzlichen Gremien, die Dentalindustrie, der Fiskus und andere "Reinquatscher") bist handwerklich tätig (stimmt sogar), verdienst einen Haufen Kohle (siehe oben), bist Angesehen (nur solange die "Stiftung Warentest", die Verbraucherschutzzentralen oder Günther Jauch nicht einige Leichen aus den zahnärztlichen Kellern kramen und dem ganzen Berufsstand Geldgier und Inkompetenz attestieren) und Akademiker (quo vadis Wissen?).

    Cave: Die hehren Ziele, die ganze Motivation und alle Gründe, die einen zu diesem Studium bewogen haben, kann man getrost in die Tonne treten. Vollblut-ZA wird kaum einer, und letztlich kommt es wohl eher darauf an, daß man sich die Rosinen/Schönen Seiten dieser Arbeit herauspickt (selbst wenn sie unter einem Meter ******** vergraben sind!), Sinn in der eigenen Arbeit erkennt und v.a seine Erwartungen nicht zu hoch steckt. Schritt für Schritt mag aus "nur ein Job" ein erfüllter Beruf werden - alles andere ist nur Theorie.

    Liebe Grüße und viel Mut,

    MOUSE



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Lieber Mouse,

    vielen dank für deinen so ausführlichen Beitrag. Auch wenn der wenig Mut macht, aber stimmen tut er ja schon!
    Ich kann mich einfach noch immer nicht entscheiden ob nun Human- oder Zahnmedizin. Ist außerdem mein zweites Studium (nach BWL) und somit bin ich nicht mehr die Jüngste. Meine Pros für Zahnmedizin waren deshalb: kürzer (keine Facharztausbildung) udn bessere Arbeitsbedingungen danach (kein Schichtdienst im KH). Ansonsten bin ich weder familiär vorbelastet, reich oder Masochist
    Hab momentan nen Humanmedizinplatz aber weiß nicht ob ich wechseln soll oder nicht. Alles Mist!

    LG, Christin



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  5. #5
    Banned Avatar von Tombow
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    Nach dem Beitrag von Knockout_Mouse melde ich mich als ehemaliger Zahni auch zu Wort.

    Wie kam ich zum Zahnmedizinstudium:
    Ursprünglich wollte ich Humanmedizin studieren, schnitt aber in meinem Heimatland (Bulgarien) bei der Aufnahmeprüfung nicht so gut, also bekam ich ein Zahnmedizin-Platz. Anfangs war es ein schwacher Trost, von der Prüfungsnote her der erste "gescheiterte Humani" in der Liste zu sein, aber mit der Zeit gefiel es mir, besonders weil (bevor ich nach Deutschland kam) man vielmehr als Mediziner ausgebildet wurde als als Handwerker. Und in Bulgarien dürfte man als Zahnarzt Sachen machen (teilweise standen sie sogar während des Studiums in den Pflichtleistungskatalogen), die hierzulande nur ein Kieferchirurg/HNO-Arzt machen darf (UK-Frakturen versorgen, bei Parotis-Entfernungen assistieren und später als chirurgische tätiger Zahnarzt selbst vornehmen, plastisch-chirurgische Eingriffe, etc.).

    Wieso ich es geschmissen habe:
    Mit dem Wechsel nach Deutschland wurde mir das bulgarische Analog zum hiesigen TPK-Kurs nicht anerkannt. Also müßte ich nachmachen. In Köln. Bei Professor Kerschbaum. Aber schon vorher hat sich bei mir Unzufriedenheit mit dem Level und Umfang der allgemeinmedizinischen Ausbildung der Zahnärzte eingestellt. War wirklich dürftig im Vergleich zu Bulgarien. Daß ich jemand bin, der nicht immer sein Maul hält und mich Kerschbaums teilweise veraltete Lehrmeinungen störten (die er immer als das Nonplusultra in seiner Vorlesung gepriesen hat), kam hinzu. Als Semestersprecher im TPK-Kurs war ich von seiner Art, mit Assistenten und Studenten umzugehen, angewidert. Im Endeffekt geriet ich mit ihm aneinander. Wo ich doch immer Medizin machen wollte, war das der point of no return. Und diese Entscheidung habe ich nie bereut.



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