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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Sultan of Swing Avatar von derAnda
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    das Runde muss in das Luftführende
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    Hab grad meine Arbeitsmed. Unterlagen ins Altpapier befördert und bin dabei auf dieses Thema gestossen: Das Risiko einer Ansteckung mit HBV/HCV/HIV ist laut Lehrbuch ca 30%/3%/0,3% - die Werte kann ich runterbeten, aber bei den Umständen bin ich mir ein bisserl unsicher. Das bezieht sich auf einen Nadelstich ? Mit Ausbluten lassen plus Wunde spühlen ? Oder auch ne chemische PEP hinterher ? Wie kommen die Werte also zu stande ? Bei HIV ist ja die Risikoberatung wichtig, bevor man sich die virostatische Käule verpasst. Aber was genau sind den hier Fälle mit hohem oder geringem Risiko ?



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  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von eatpigsbarf
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    Zitat Zitat von derAnda
    Hab grad meine Arbeitsmed. Unterlagen ins Altpapier befördert und bin dabei auf dieses Thema gestossen: Das Risiko einer Ansteckung mit HBV/HCV/HIV ist laut Lehrbuch ca 30%/3%/0,3% - die Werte kann ich runterbeten, aber bei den Umständen bin ich mir ein bisserl unsicher. Das bezieht sich auf einen Nadelstich ? Mit Ausbluten lassen plus Wunde spühlen ? Oder auch ne chemische PEP hinterher ? Wie kommen die Werte also zu stande ? Bei HIV ist ja die Risikoberatung wichtig, bevor man sich die virostatische Käule verpasst. Aber was genau sind den hier Fälle mit hohem oder geringem Risiko ?
    Man kann sich merken, dass hochaktive Erkrankungen (also mit hoher Viruslast) immer ein hoeheres Infektionsrisiko haben, als chronisch, niedrigaktive Erkrankungen. Eigentlich auch klar, wenn man sich dass so vorstellt, dass bei hochreplikativen Erkrankungen die Wahrscheinlichkeit, aktive Viren im Blut zu haben, einfach groesser ist, als wenn die irgendwo im Verborgenen sitzen und einfach nur "da" sind.
    Diese 3er-Regel da oben bezeiht sich einfach auf Durchschnittswerte: da wird nicht miteinberechnet, ob Du die Wunde hinterher ausbluten laesst. Es geht um Hohlnadelverletzungen (glaub ich jedenfalls), wo sich in der Nadel inifziertes Patientenblut angesammelt hat, dass dann bei der Selbstverletzung mit dem eigenen Blut in Kontakt kommt. Eine Hohlnadelverletzung ist gefaehrlicher als eine Verletzung nur mit einm spitzen Gegenstand.
    Die Therapie nach der Nadelstichverletzung laeuft allerdings in die 3er-Regel nicht mit rein.
    Einfach nur: wenn ich mich verletze und der Pat. hat Erkrankungung A/B/C, dann betraegt das Infektionsrisiko fuer mich soundsoviel Prozent.

    Und zur Minimierung des Eigenrisikos muss man eben besonders vorsichtig sein und hinterher versuchen, die Wunde gut ausbluten zu lassen, damit eben umso weniger Patientenblut mit dem eigenen in Kontakt kommt. Eine Hep. B. Imfung ist sowieso zu empfehlen :-P.
    Nenn' mich Bambi - aber erschiess nicht meine Mutti!



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Läipzisch
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    fertich
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    War neulich beim Betriebsarzt von der Uni und hab genau danach gefragt;

    also die 0,3% beziehen sich auf "perkutane Stich- und Schnittverletzungen", bei tiefen Stich und Schnittverletzungen ist daas Risiko 16-fach höher.

    Bei der Abwägung ob PEP oder nicht---> Viruslast des Patienten in Erfahrung bringen.
    An der Uni-L gelten dann folgende Indikationen für die medikamentöse PEP:
    angezeigt/empfohlen bei;
    -Perkutane Verletuzng mit Hohlnadel oder Messer/Draht/Nahtnadel (wenn Patient hohe Viruslast oder AIDS)
    -tiefe Stich und Scnittverl. mit kontaminierten INstrumenten
    -oberflächlihcer Verletzung bei hoher Viruslast des Indexpatienten
    -sichtbares Blut auf den Instrumenten

    eingeschränkt bei:
    -großflächiger KOntaminationvon verletzeter Haut oder Schleinhaut mit Flüssigkeitne mit hoher Viruskonzentration (auch Spritzer ins Auge)
    -oberflächlihce Stich Schnittverl. mit nicht sichtabe kontaminierten Spritzen oder scharfen Gegenständen,mit denen keine Blutgefäße eröffnet wurde

    nicht empfohlen bei
    -Kontamination von intakter Haut oder Schleimhaut
    -KOntakt von Haut und Schlewimhaut mit Körperfl. wie Urin oder Speichel

    Beginn PEP innerhalb von 2 Stunden...ggf. wieder abbrechen. Dauer 4Wochen mit Kaletra&Combivir oder Sustiva und Combivir



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  4. #4
    Sultan of Swing Avatar von derAnda
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    Merci !



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  5. #5
    =Y= Avatar von little_lunatic
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    Hab einmal eine Ladung PEP (im nachinein unnötigerweise...) bekommen. Ob´s hilft gehen die Meinungen ziemlich auseinander - besonders in anbetracht der heftigen Nebenwirkungen bzw. -schädigungen - aber WENN wirklich ein Risiko besteht (also hohe Viruslast des Pat. plus große Menge Blut direkt ohne Sauerstoff-, Seifen- oder Desikontakt in den Körper) würde ich eine PEP durchziehen. (Oder es zumindest versuchen.) Nach der einen Ladung hatte ich aber so höllische Bauchschmerzen und mir ging´s so dreckig, dass ich daraus gelernt habe 120%ig zu vermeiden jemals wieder in so eine Situation zu kommen. Was DEFINITIV unterschätzt wird ist HEP C. Liegt imho sicherlich vor allem am Einfluss bzw. (mangelnder) Aufklärung durch die Medien. Viele haben sogar Panik vor getrocknetem Speichelrest oder Schweiß oder überhaupt Anwesenheit von HIV-Patienten, aber im Gegensatz dazu über Hep (egal ob A, B oder C) oder z.b. MRSA null Ahnung. Gab´s schließlich lange nicht mehr in TV und Bildzeitung..



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