Mein erster Dienst war der ruhigste bisher
Abends vor dem Schlafengehen hatte mich der Hintergrund angerufen, ob ich denn nicht vielleicht Hilfe bräuchte, weil ich mich noch gar nicht gemeldet habe? Nett, ne?
Einen "harmlosen" Schlaganfall abends, dann ein paar Sachen auf Station (vergessene Marcumaranordnung, Viggos, bisschen Kribbeln und Schmerzen hier und dort), danach HÄTTE ich schlafen können... konnte ich aber nicht. Als ich dann überpünktlich morgens früh um 6 die Stroke Unit Visite gemacht hab, ist ein "freundlicher alter Herr" mit Schlaganfall sowas von im Eiltempo SEHR hyperaktiv delirant geworden, so schnell konnte ich gar nicht gucken... wir brauchten 6 Personen, um ihn soweit festzuhalten (zum Glück war bei der Pflege gerade Übergabezeit), dass wir ihn 1. fixieren konnten und 2. Medikamente geben konnten. Der war vegetativ so entgleist, dass der Clonidinperfusor kaum was gebracht hat. Auch mit ziemlich viel Benzos hat es lang gedauert, bis er etwas "ruhiger" wurde.
Dann gab es noch (das war natürlich gleichzeitig) eine weitere Aufnahme (zum Glück wake-up Stroke, also kein Lysefenster), und danach war Übergabe! Ich hab mich noch nie so auf die Übergabe gefreut...
Ansonsten: Kein einziger Patient in der Notaufnahme! Unglaublich... Anfängerglück eben.
In meinem ersten Tagdienst (Stationsdienst am WE) gab es dagegen direkt 3 Tote... die zwar "durften", aber die Angehörigen haben das irgendwie nicht so gesehen....