Mein Experiment Doppelstudium neigt sich dem Ende zu. Ich habe planmäßig nach drei Semestern die Zwischenprüfung bestanden, zwar eher schlecht als recht, aber mehr habe ich nicht erwartet.
Interessant ist die Reduktion des Zeitaufwandes mit Fortschreiten des Studiums, sofern man keine größeren Ambitionen hat. Sobald man den Gutachtenstil erlernt und vor allem gelernt hat, wann man darauf verzichten kann und die Grundlagen der juristischen Argumentation begriffen hat reduziert sich der Zeitaufwand. Im ersten Semester habe ich für eine Hausarbeit knappe 3 Wochen gebraucht, zu Beginn des dritten habe ich mit höchstem Risiko die Hausarbeit im Verfassungsrecht mit einem Tag Recherche und einer Nacht Schreiben zu Papier gebracht, war knapp, genauso wie die Klausuren für die man nur ein paar Prüfungsschemata lernt, aber hat gereicht. Nüchternerweise muss man auch feststellen, dass ich durch ein Viertel der Klausuren (berechtigterweise) durchgefallen bin und keine Klausur mehr als notwendig geschrieben habe.
Die großen Übungen im Hauptstudium sind für mich mit den Hausarbeiten im Semester, den Klausuren alle 2 Wochen mitten am Tag nicht parallel zu den klinischen Semestern, Arbeit und Doktorarbeit machbar. Sollte ich Jura allerdings fortsetzen wollen fehlen mir zum Examen nur mehr die großen Übungen, die lächerlichen Schlüsselkompetenzen sowie die praktischen Studienzeiten und der Fremdsprachenschein.
Fazit: Machbar ist das Doppelstudium definitiv, erfordert aber zu Beginn ordentlichen Aufwand, eine gute Zeitplanung und Glück, damit die Veranstaltungen sich irgendwie vereinbaren lassen.