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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Banned Avatar von Tombow
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    Zitat Zitat von flopipop
    wow...du musst darüber unbedingt ein buch veröffentlichen..gehts noch weiter?
    Zuwenig Stoff für ein Buch. Aber weitergehen wird's. Bis zum bitteren Ende!



  2. #27
    Franzi
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    Zitat Zitat von Tombow
    Aber weitergehen wird's. Bis zum bitteren Ende!
    Ja, ja, weiter !!!!!!!!!!



  3. #28
    Banned Avatar von Tombow
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    Es gibt viele Wege, zur Hölle abzusteigen (oder hinzufahren, jedem wie es am Liebsten ist). Und einen davon sind wir gerade dabei zu begehen. Die berühmt-berüchtigte Treppe. Eigentlich sieht man es ihr nicht an - sie besteht nur aus 5 gleich langen Stücken Messingdraht, die Enden im 45°-Winkel getrimmt(mit ausnahme der Endstücke) und das ganze zu einem treppenförmigen Gebilde verlötet. Die Benotungskriterien sind auf dem ersten Blick auch nicht sooooo hart. Es soll natürlich maßhaltig sein. Alles klar, man könnte schon für 1/10mm-Abweichung ne 4 kassieren. Und die Genauigkeit ist ja sooo einfach, wenn man als Hilfe nicht vielmehr als ne Schieblehre und (in erster Linie) Milimeterpapier dafür nimmt. Aber zugleich auch aufs Milimeterpapier passen. Netter Tip vom Prof - "geben sie das Milimeterpapier mit der darauf gezeichneten Treppe mit ab). Ob man bei der Benotung auf einer Schieblehre oder doch aufs Milimeterpapier vertraut, was die rechten Winkel und die Maße angeht, bleibt offen. Ist ja auch Aufgabe vom Prof und seinen Assistenten. Nachprüfen und gegen die Note protestieren, das kann man leider bei dieser Aufgabe nicht, denn die Bewertung schließt die Zerstörung mit ein - die Treppe wird auseinandergezogen, und wenn auch nur eine Lötnaht reißt, gibt es automatisch eine 5. Daß natürlich alles wie ein Monolith auszusehen hat, ohne Überschüsse, eingesunkene Lötnähte oder zuviel Materialabtrag, das ist eher zweitrangig und klingt wie eine Einladung zum Sonntagskaffee bei Oma. Und natürlich soll die Treppe auch noch plan auf einer Glasplatte aufliegen. Hoffen wir nur, daß die bei der Benotung verwendete Glasplatte auch plan ist.

    Es ist auch eine der wenigsten Aufgaben, wo selbst die Wiederholer, die im Sommer fleißig vorgearbeitet haben, sich nicht auf anderes konzentrieren, sondern eine zweite und manche gar eine dritte Treppe schnitzen und löten. Es ist auch irgendwie besser, dadurch wird der Kurs ruhiger, keine Hektik wegen schon angesetzten Kunststoffes, kein Gedränge um die Autoklaven. Die Ruhe nutzt auch der Professor, um sich über die schlechten Noten bei der letzten Aufgabe lauthals vor versammeltem Hörsaal zu beschweren und darüber zu sinnieren, daß früher alles besser gewesen ist. "Früher haben die Studenten DREI Ringe, DREI Lötkäppchen und eine Schiene, bestehend aus zwanzig Treppenstufen, abgeben müssen. Ich verstehe nicht, wieso sie heutzutage mit solch läppischen Abgaben nicht zurechtkommen". Daß früher man auch nicht in JEDER Kurswoche abgeben müßte, sondern ein Semester Zeit hatte, das unterschlägt er. Egal, einige Assistenten haben das erwähnt. Welche, die vor nicht allzu langer Zeit sich selbst dieses TPK-Kurs angetan haben.

    Früher war alles besser. Hätte ich auch aus meiner Sicht sagen können, ohne den TPK-Kurs zu meinen. Schon 2 Wochen, seit meine Freundin überm Teich geflogen ist, um dort Ihr Studium aufzunehmen. Melden tut sie sich bei mir nur sporadisch, und oft ist sie in einer ihrer Launen, die mir schwer zu schaffen machen. Nein, es ist kein Gezicke, ihr geht es wirklich nicht gut. Seit sie im Frühjahr ihre Cousine verloren hat, ist ihr jegliche Lebenslust abhandengekommen. Sie trug sich mit Suizidgedanken herum und einmal waren es ihre Schwester und ich, die das schlimmste verhindern könnten. Für eine Therapie war sie kaum zugänglich. Daß fast ihre gesamte Familie gegen unsere Beziehung war und immer noch ist....so nah wir uns in manch schweren Momenten waren, so....

    Ein unsanfter Ellbogenhieb reißt mich aus meinen Gedanken und ich öffne die Augen. Als er sieht, daß ich wieder "da" bin, macht Temel eine Geste zum Rednerpult. Wir sind im Hörsaal, gleich geht die Vorlesung los. Prof überprüft gerade die Anwesenheit, und anscheinend wurde gerade zweimal in Folge mein Name ausgerufen. Ich werfe ein kurzes "Ja", lasse das süßgiftige "aaaah, sie sind ja noch hier" durchs linke Ohr rein in mein Schädel, durchs rechte wieder raus und bin gerade dabei, wieder der Realität zu entschwinden, als die Hörsaaltür unter lautem Getöse aufgeht. Die Schlaftrunkenheit verfliegt sofort, als ich sehe, die 2 Mädels, die reinkommen - in der Kursliste stehen ihre Namen vor meinem, also wurden Ihnen gerade Fehltage vermerkt. Ob man doch den Fehltag in so einer Situation doch korrigiert bekommt, hängt von der Gnade des Profs ab. Sieht aber für die beiden nicht gut aus - sind beides Kopftuchträgerinnen aus dem Erstsemester-Kurs, und soweit ich mitgekriegt habe, bisher auch keine guten Noten gehabt.

    Wie der Prof zu Ausländern steht, dürfte ich schon von Slavica erfahren. Sie und Ihre Familie sind ursprünglich als bosnische Kriegsflüchtlinge nach Deutschland gekommen, Abi hat sie hier gemacht. Bei ihrer allerersten Einschreibung zum TPK-Kurs habe sie der Prof gefragt, wieso sie denn nicht in ihrem Heimatland studiere, dabei auf Ihre Karteikarte gestarrt, wo "Sarajevo" als Geburtsort stand. In Druckschrift. Plötzlich wundere ich mich, wie wenig Gedanken ich mir über meine eigene ausländische Herkunft mache und bin in Gedanken beim Kartrennen heute abend.

    Irgendwie bin ich dem Indoor-Karting verfallen, und zwar soweit, daß ich jedes Monat auf meiner Lieblingskartbahn das Einladungsrennen der Top10 erreichte. Dieses Abend war es auch soweit, und die Vorfreude daran half mir über die Langeweile der Vorlesung hinweg. Danach geht es erst einmal zu Marianne, zusammen was fürs TPK machen, Anatomie lernen und so weiter. Außerdem hat sie eine kleine Wohnung in Uninähe, günstig gelegen für solche Aktionen. Und nicht zuletzt hat sie sich eine CNC-gefräste Lehre zum Zuschneiden der Treppenstufen anfertigen lassen - etwas, was die Arbeit ungemein erleichtert. Erleichtern sollte, denn das kleine Edelstahlblock entpuppt sich als zu groß, als das man das eingespannte Draht noch mit der Trennscheibe erreichen kann. Nach kurzem Umbauen geht es aber doch. Messingdraht habe ich mehr als genug, also fliegen mir die nächsten Paar Stunden Drahtstücke und Trennscheiben um die Ohren, während Marianne Zähne zeichnet und knetet. Zig Treppenstufen geschnitten, von denen aber das meiste sofort zur Seite gelegt wird - Schnitt nicht glatt genug, Abweichungen oder keine Möglichkeit, es aufs Milimeterpapier mit anderen Stücken zu einer maßhaltigen Treppe zurechtzufügen. Die letzte Trennscheibe ist verbraucht und besorgt schaue ich auf die Uhr - in etwa einer Stunde startet das Rennen, und ungefähr soviel brauche ich, um zur Kartbahn zu kommen. Immer noch sind wir nicht weiter, Marianne ist nicht einmal mit den eigenen Zeichnungen fertig. Ich hoffe nur auf Ihr Versprechen, sich auch um meine zu kümmern. Pause, wir fahren zum (glücklicherweise) nahegelegenen Dentaldepot und holen uns neue Trennscheiben. Kartrennen gegessen, statt das dröhnen von Kartmotoren höre ich heute Abend noch lange die Geräusche von Trennscheiben. Erinnert ungefähr an mutierte, blutrünstige Mücken. Daß meine liebe Kollegin immer noch an jedes Stück was zu monieren hat, klingt mir wie Musik in den Ohren. Mit ihren Zeichnungen ist sie schon fertig und nimmt jetzt die verantwortungsvolle Aufgabe wahr, meine Arbeit zu überwachen. Danke. Irgendwann sind doch genug passende Stücke für ein Paar Treppen zusammengeschnitten und einige Treppen aufs Milimeterpapier mit Wachs fixiert. Morgen wird eingebettet und gelötet. Zeit, lustlos Maschine, TPK-Koffer und sonstiges Zeug zu packen und nach Hause zu fahren. Ans Rennen denke ich nicht mehr. Nicht einmal daran, ob es nächstes Monat was wird.

    Der nächste Tag geht mit Novemberregen und grauem Himmel los. Kursaufsicht haben Elke Klein und Miriam Liesle, was unter vorgehaltener Hand für einiges Getuschel sorgt - die beiden haben überdurchschnittlich oft Kursaufsicht zusammen, obwohl es klinikweit bekannt ist, daß die beiden sich echt nicht leiden können. Noch dazu wird Miriam eine Schwäche für Männer im allgemeinen und manchmal auch für gutaussehende Studenten nachgesagt, andere wiederum vermuten oder sollen gehört haben, sie sei bisexuell....wie auch immer, ein echtes Kontrast zur Elke Klein und ihrer angeblich recht stressigen Ehe. Es macht auch ein wenig Spaß zu sehen, wie die beiden versuchen, die meiste Zeit sich nicht anzuschauen, um dann vielleicht kurz ein Paar latent giftige Blicke zu wechseln. Irgendwas soll doch Freude machen, wenn schon die Treppe dauernd sich beim Ablösen vom Milimeterpapier in ihre Bestandteile zerlegt oder (viel viel schlimmer) dasselbe beim Einbetten passiert. Mit sehr viel Mühe gelingt es mir doch, zwei Treppen einzubetten. Von Miriam kriege ich auch zwei Zeichnungen und einen Knetzahn testiert.

    Es geht langsam zum Ende des heutigen Kurses und damit ans gaaanz Ernste - Treppe löten. Wachs ist schon ausgebrannt, Flußmittel aufgetragen. Jetzt nur noch mit Flamme und Lot reingehen. Mist, nicht heiß genug, zweiter Versuch. Zu heiß. Dritter Versuch. Lot fließt wie es sich gehört rein. Noch eine Lötnaht. Klappt. Noch eine. Vor Hitze und Anstrengung tropft mir die Schweiß auf die Stirn. Alle Lötnähte fertig, Treppe zur Seite legen. Ausbetten, aufs Milimeterpapier legen. Paßt, jetzt noch verputzen und polieren, schon erspähe ich den Professor. Ganz in weiß, absolut makellos und mit wehendem Kittel ist er auf eins seiner berüchtigten Kontrollgänge durch den Kursraum, macht halt hier und da bei einem Studenten, schaut sich seine Arbeit an und läßt nette Kommentare ab. "Machen sie's besser neu" wäre noch das netteste, aber gleich neben mir kassiert eine Kollegin das superliebe "Ihre Lötnähte sehen ja wie ein Streuselkuchen aus". Natürlich sagt keiner was, jegliche Kommentare, Fragen oder Sprüche zerschellen an das makellose weiß seiner Kleidung. Klar, denn der Mann darf (aus irgendeinem Grund) keine Patienten mehr behandeln, nicht mehr Autofahren. So mancher vermutet, es läge an seinen dicken Brillengläsern (geschätzt -12 Dioptrien), aber so richtig klar ist die Sache nicht. Klar ist nur, daß seine Brille wohl zu seiner selektiven Wahrnehmung beiträgt und daß seine wäßrigblauen Augen recht klein hinter den großen dicken Gläsern aussehen. Außerdem hat er auch makellos weiße Haare nur an den Schläfen und tief am Nacken. Schöner Anblick, erinnert an die gipserne Skulptur eines Aasgeiers. Ich muß die Zähne zusammenbeißen, um nicht loszulachen, und dennoch gelingt es mir nur schwer. Neben mir betrachtet Emir seine polierte Treppe. "Glänzt wie Schei*e", höre ich ihn sagen. Es gibt kein halten mehr. Ein ansteckender Lachanfall breitet sich aus. Selbst Miriam Liesle kann sich kaum halten und unterdrückt ihr breites Grinsen nur mit Mühe. Prof und Elke Klein werfen uns nur ein Paar ungläubige und etwas verärgerte Blicke. Spaß sieht die Kursordnung eben nicht vor, und Ordnung muß sein.

    Heute gilt anscheinend die Kursordnung auch über die zeitlichen Grenzen des Kurses hinaus, denn der Spaß vergeht mir beim Polieren. Eine Naht scheint doch nicht heiß genug gelötet zu sein und bricht. Gut, daß ich nicht nach hause gefahren bin, sondern immer noch zu einer Nacharbeit-Stunde bei Marianne. Noch ein Lötversuch scheitert kläglich, mein Lötbrenner ist dafür definitiv zu schwach. Sie hat die zündende Idee, irgendein Dentallabor zu suchen, wo man für ein Paar nette Geschenke die Geräte (mit)benutzen könnte. Nach etwas Sucherei finden wir eins ganz in der Nähe, mit einem gutgelaunten und zukünftigen Zahnmedizinern gegenüber doch sehr aufgeschlossenen Chef und werden sofort zum Gußraum geführt. Die unerwartete Überraschung ist der Lötbrenner. Kein Gas, kein Acetylen, sondern ein Elektrolyse-Brenner, was zersetztes Wasser mit Alkoholzusatz(als Flußmittel) verbrennt. 3000-3500°C Flammentemepratur. Die Sache ist mir definitiv zu heiß und mit einem mulmigen Gefühl im Magen überlasse ich die Arbeit damit Marianne. Ich hoffe nur, während Ihrer Zahntechniker-Ausbildung hat sie so ein Teil in der Hand gehabt.

    Eher nicht, eine unserer 3 eingebetteten Treppen ist schon ruiniert - die mit soviel Mühe angeschrägten und perfekt eingepaßten Stücke haben sich unter ihrer Hand zu geschmolzenen Messingkügelchen mit einem klaffenden Spalt dazwischen verwandelt. Auch wenn wir noch 3 eingebettete Treppen haben, morgen ist Abgabe. Die Tränen kann ich nur mit Mühe zurückhalten, als sie zur zweiten Treppe greift, schalte ich den Brenner aus.

    Einer der Meister schaut vorbei, um etwas zu gießen, sieht unser Problem, und nickt ohne ein Wort zu sagen. Wenige Minuten später ist er wieder da und am Löten. Zuerst lötet er eine Treppe, dann nimmt er das verhunzte Teil vor und verschwindet wieder. Verspricht, er kommt wieder. Als er wiederkommt, hat er die verschmolzenen Enden mit der Maschine verputzt und verschliffen und bittet mich um ein Stück Messingdraht. Lächelnd sagt er: "wenn man es richtig kann, kann man nur mit der Flamme und ein Stück Metall richtig schnitzen". Gesagt, getan, was für ein Geschick er demonstriert, ist einfach eine Kunst. Die Zuschauerrolle genieße ich in vollen Zügen. Danach lasse ich mir von ihm den Brenner und den Umgang damit erklären und löte meine Treppe. Klappt. Wir danken dem Meister. Ein Geschenk hat er sich auf alle Fälle verdient, und sogar mehr als das. Marianne nimmt die von ihm gelötete Treppe, ich behalte meine eigene und das "Kunstwerk". Zuhause bette ich sie nur aus und verputze sie kurz. Zu müde. Gut, daß ich momentan mit meiner Freundin nur per ICQ Kontakt halte. Sie hat wieder eins dieser so selten gewordenen Momente, wo es ihr gut geht, und irgendwie macht mir das ein wenig Mut und Hoffnung. Das läßt die eigene Misere für ein Moment vergessen. Erst danach fällt mir ein, daß wir heute den Präpkurs wegen der Treppe sausen lassen haben. Gut, daß man da ganze 7 Fehltage hat.

    Der Abgabetag geht schnell, heftig und schrecklich vorbei, wie ein feuchter Alptraum. Ich entscheide mich doch, die eigens gelötete Treppe abzugeben, da das "Kunstwerk" an einem der Stege ein wenig zu stark verschliffen worden ist. Außerdem kommt es mir vor, als wäre es nicht 100%ig plan. Als es darum geht, aufs Milimeterpapier die Treppen zu zeichen für die Abgabe (angeblich soll das als Hilfe für die Benotung dienen - man gibt das Milimeterpapier mit einer angezeichneten Treppe mit ab - die Maßhaltigkeit wird dann anhand des konkreten Milimepterpapiers und in der Position, wo die Treppe gezeichnet ist), reißen mir Emir und Temel meine Treppe aus der Hand und schieben mir ein Block Milimeterpapier vor, dann ihre Treppen. Ich bin einfach schneller und besser um eine Stelle aufs Papier zu finden, wo eine X-beliebige Treppe sich als 100%ig maßhaltig erweisen kann. Und noch schneller, wenn es darum geht, sie auch zu zeichnen. Anscheinend hat es sich herumgesprochen, die letzten 10 Minuten bin ich nur noch am vermessen und zeichnen. Es bleibt gerade noch Zeit, die Umschläge zu verteilen und den Umschlag mit der Schlüsselliste Miriam Liesle zu geben. Zehn will wieder seine zehn haben und handelt sich dafür ein giftiges Kommentar von Cand.med.dent. ein. Abgabezeit. Temel klopft mir auf die schulter. Da ist sie, meine Treppe, schön poliert, auf ein Stück Watte liegend. "Glänzt wie *******, kannste abgeben". Noch einmal zeichnen, Papier zuschneiden, Noch ein Stück Watte auf die Treppe, alles eintüten.....geschafft.

    Unterwegs zu meinem Wagen fühlen sich das Materialkoffer und die Tasche mit der Maschine wie mit Blei gefüllt an. Schwerer ist nur noch mein Kopf, und der ist im Moment wohl wirklich voller Blei. Meine Freundin, der Gedanke an der morgigen Note, der anstehende Geburtstag meiner Mutter...alles ist irgendwie weit weit weg und kehrt erst nach den vier Stunden Präpkurs wieder zurück.

    Es ist auch die bleierne Schwere, die mir über die Note hinweg hilft. Wie erwartet, hat es 5er gehagelt und ich bin mit von der Partie. Als Begründung: "Festigkeitsprobe nicht bestanden". Gerissen also. Ich trinke geistesabwesend einen Kaffee im Pauseraum und höre daneben sich Carmen laut über die Note von Niklas zu beschweren. "Der Idiot hat schief gelötet und Karins Reservetreppe abgegeben, und die war unter aller Sau, nicht einmal richtig poliert hat er sie. Dafür kriegt er ne DREI!". Das Gespräch kommt auf die letztjährige Geschichte mit den Toppits, aber fast keiner lacht. Beim erwähnen der Reservetreppe hole ich das "Kunstwerk" aus meinem Koffer, nehme zwei Zangen und ziehe es mit aller Gewalt auseinander.

    Es hält.
    Geändert von Tombow (15.04.2006 um 19:57 Uhr)



  4. #29
    Persona non grata
    Registriert seit
    26.03.2005
    Ort
    Oberbayern
    Semester:
    Ergoabstellgleis
    Beiträge
    11
    Erstmal Hut ab, das hat wirklich Romancharakter! Schick das doch mal zu KiWi!

    Wenn ich das so lese, wage ich es fast gar nicht mehr mich über meine Alibiausbildung zur Ergo-Basteltante, mit den Folterinstrumenten Namens Nähen, Filzen etc. zu beschweren....

    Das ist ja ein Fall für Amnesty International!
    Aber Milhouse, die Seele gibt es nicht. Sie wurde nur erfunden um kleinen Kindern Angst zu machen, genau wie der Buhmann oder Michael Jackson." Bart Simpson

    Die Krankenschwester handelt nicht mit Rauschgift Homer J. Simpson



  5. #30
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    26.12.2003
    Beiträge
    1.154
    also ich finde die darstellungen sehr interessant, weil mir das meiste recht bekannt vorkommt. aber ich kann bei bestem willen hier keinen besonderen drill vom jeweiligen professor rauslesen. das, was du schilderst, ist teil eines zahni-alltages, oft habe ich ähnliche situationen erlebt und erlebe immer noch. gerade deswegen lese ich die postings mit großem interesse, warum du von diesem professor jetzt so traumatisiert bist, weiß ich nicht...aber vielleicht kommt da noch was... *gespanntwartend*
    Never wrestle with a pig, because you both get dirty, but the pig likes it!



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