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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von Tse Tse
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    Exantheme sind bei der schwarzafrikanischen Bevölkerung nur schwer zu finden
    Kannst ja auch mal tasten ob ein makulopapulöses Exanthem (wie bei Dengue) vorliegt, egal.

    Oder auch mal die Haut, Handinnenflächen/Fußsohlen, sonstigen Schleimhäute anschauen – auch wenn's schwieriger ist, ob da Auffälligkeiten bestehen, Gesichtsödem etc.

    Aber der zeitliche Verlauf und Fieber+Bradykardie könnten schon für Gelbfieber sprechen.
    Wie ich das jetzt aber von eher selteneren ohne Labor unterscheide, wie die von Gwendoline genannten Lassa, Ebola, weiß ich nicht.



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  2. #12
    Mod a.D. Avatar von Alles wird gut
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    Vorneweg, Lassa von Ebola (Marburg) ohne Labor zu unterscheiden ist praktisch nicht möglich. Es gibt zwar klinische Symptomhäufungen (Lassa: Hohes Fieber, Ödem an Hals und Gesicht, retrosternale Schmerzen (Pharyngitis mit Belägen) und Proteinurie. Ebola: Bilaterale Konjunktivitis zusammen mit Pharyngitis) aber die reichen im Einzelfall natürlich nicht aus. Selbst die "Unterscheidung" zu Gelbfieber erfolgt in einem afrikanischen Krankenhaus in vielen Fällen erst nach nosokomialen Infektionen bzw. gehäuftem Auftreten der Symptome bei Kontaktpersonen. Wobei man bedenken muss, dass beim urbanen Gelbfieber auch eher ein epidemisches Auftreten vorliegt. Ein makulopapulöses Exanthem kann neben Dengue- auch bei Lassa- und vor allem auch den Filovireninfektionen auftreten.
    Aber es gibt 2 wichtige Dinge, die gegen die beiden "gefährlichen" Varianten der VHF sprechen:
    1.: Ebola/Marburg ist auch in Afrika ziemlich selten.
    Lassafieber ist für Westafrika zwar typisch aber Togo wird bisher in der Liste der Länder mit Seroprävalenz nicht aufgeführt und wenn ich mich recht entsinne, spricht Küstennähe auch gegen Lassa.
    Krim-Kongo HF wäre noch denkbar aber eher im akademischen Sinne.

    2.: Ich hätte den Thread nicht unter dem Decknamen "Blickdiagnose" gestartet, wenn ich nicht eher "triviale" Fälle vorzustellen hätte.

    Bei den Viren ist Gelbfieber bisher die wahrscheinlichste Diagnose, die anderen sind aber durchaus eine Überlegung wert.
    Bei den Parasiten käme die Malaria am Ehesten in Betracht. Von allgemeiner Blutungsneigung bei Bilharziose hab ich bisher noch nichts gehört...
    Die Liste der Bakterien ist allerdings noch nicht fertig. Typhus ist schon mal ein guter Anfang aber es fehlen z.B. noch Rickettsiosen, intestinaler Milzbrand und eben das, was ich hören will.

    Wenn ich jetzt ungefragt noch sage, dass vor ca. 1,5 Wochen starker Regen war, erneut darauf hinweise, dass der Mann Hafenarbeiter war und den zweigipfligen Fieberverlauf mit anschließendem Ikterus bei Verschlechterung des Allgemeinzustandes ins Gedächtnis rufe und dann noch spekuliere, dass der Mann einen rattig hohen CRP-Spiegel hat - dann solltet ihr auf dem richtigen Weg sein, eine Arbeitsdiagnose zu stellen, mit der wir den Patienten erstmal sinnvoll behandeln können.
    Lassen sie mich Arzt - ich bin durch!



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  3. #13
    Diamanten Mitglied Avatar von PhineasGage
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    Mir fällt noch eine schwere Verlaufsform der Leptospirose ein, die sich wohl auch wie ein VHF darstellen kann.
    Wenn Hafenarbeiter meint, dass der Pat. häufig Kontakt mit Ratten etc. hat könnte es passen, oder?!
    Aber ich bin ja erst im 6.Semester...



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  4. #14
    TBSE performer Avatar von test
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    Würde die Leptospirose/Weil-Syndrom noch als Verdachtsdiagnose ansehen. Da man auch schon bei Verdacht antibiotisch behandeln sollte, würde ich das auch tun, groß schaden, kann es ja nicht. Also Pen G oder Amoxi anhängen
    "Live as if you were to die tomorrow, learn as if you were to live forever."

    (Maria Mitchell / Mahatma Gandhi)



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  5. #15
    TBSE performer Avatar von test
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    Hm, war wohl etwas langsam mit dem antworten. Leptospirose wird glaub ich vor allem über Urin/ damit verunreinigtes Wasser übertragen, wenn es durch den Regen sehr nass war, ear der PAtient wahrscheinlich oft in Kontakt mit schmutzigem stehenden Wasser.
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