teaser bild
Seite 5 von 7 ErsteErste 1234567 LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 25 von 31
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Registrierter Benutzer Avatar von my_precious
    Mitglied seit
    03.03.2006
    Ort
    freiburg
    Beiträge
    1.245
    Zitat Zitat von Xela
    falls es deine frage beantwortet - ich habe noch nie einen nagel in die wand geschlagen..

    loooooooooooooool



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #22
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    16.03.2006
    Beiträge
    5
    Hallo Phil!!

    Jetzt möchte ich auch noch gerne meinen Senf dazu geben, denn die gleichen Überlegungen habe ich auch geführt - vor dem Studium, die ganze Vorklinik über und jetzt auch noch.

    Ich wollte schon als Kind Medizin studieren und Ärztin werden. Vor dem Abi wurde ich dann zunehmends unsicherer und mußte irgendwann feststellen, daß dieser großer Traum vielleicht sogar ausgeträumt war, denn den "klassischen Weißkittelberuf" konnte ich mir nicht mehr vorstellen.

    Für mich gab es dann auch die beiden Alternativen: Psychologie dann Therapeutenausbildung und dann hoffen, nicht in irgendeiner Klinik als Hanswurst des Arztes zu agieren; oder Medizin, entsprechende Facharztausbildung mit gleichzeitiger Therapeutensausbildung.

    Ich hatte vor dem Studium auf Medizin eigentlich überhaupt keine Lust gehabt. Ich hatte keine Lust auf Anatomie, auf Biochemie; es hat mich auch nicht wirklich interessiert. Ich hatte Angst, in die Schublade dieses typischen Halbgottes in Weiß gepackt zu werden, aus der ich nicht mehr befreien könnte. Ich hatte Angst, meinen Weg, der sich erst sehr spät von dem des klassischen im OP stehenden Arztes trennen wird, nicht finden würde.
    Psychologie wäre ja sooo viel besser. Daß ich da auch Sachen machen muß, wie Statistik, Arbeits- und Organisationspsychologie, wollte ich nicht wirklich wahrhaben.
    Dennoch hatte ich aus irgendwelchen Gründen bei Psychologie auch ein ungutes Gefühl gehabt - warum, weiß ich nicht.

    Ich suchte die Gespräche mit Psychologen und Ärzten aus dem Bekanntenkreis. Vor allem die Psychologen haben mir eine Reihe von Nachteilen ihres Faches immer wieder genannt, die mich doch sehr zum Nachdenken anregten:
    • in Kliniken bestimmt der Arzt über Diagnose, Therapieverlauf etc.; der Psychologe ist leider oft nur Handlanger dessen
    • ein Arzt hat eine fundierte, sehr gute medzinische Ausbildung, die auch in der Psychotherapie sehr wichtig ist, denn man kann Körper und Seele nicht trennen
    • als Arzt hat man eine breitere Möglichkeit - angefangen bei der medikamentösen Behandlung
    • die wahnsinnig teure Therapeutenausbildung der Psychologen
    • Psychologen haben recht schlechte Arbeitsmarktbedingungen und damit auch ein höheres Risiko nicht in den von ihnen gewünschten Bereich zu kommen

    Es gibt noch einige mehr, diese vielen mir jetzt spontan ein.
    Natürlich gibt es auch für Medizin Nachteile, ich habe für mich persönlcih allerding das Fazit gezogen, daß die für Psychologie überwiegen.

    Mein Hauptargument für Medizin war dann schließlich, daß mir als Arzt später wohl mehrere Türen offen stehen. Ich kann jegliche Therapieform ausführen - von klassischer Psychoanalyse, über Verhaltenstherapie bis hin zu Tanztherapie oder sonstigen außergewöhnlichen Therapieformen. Vielleicht stelle ich irgendwann fest, daß Therapie doch nichts für mich ist, dann steht mir z.B. die gutachterliche Tätigkeit offen, ich kann mich auf die Psychopharmakologie konzentrieren (auch wenn ich mir das heute nicht vorstellen kann, es wäre eine weitere Möglichkeit), ich kann mehr im theoretischen Teil bleiben, oder wie Du schon für Dich die Psychoonkologie in Betracht zogst.

    Auch denke ich, daß man sich heutzutage über die wirtschaftlichen Aspekte Gedanken machen muß. Ich möchte auch noch in 30/ 40 Jahren von meinem Beruf satt werden. Dem Gesundheitssystem wird es in Zukunft nicht besser gehen. Das Psychotherapeutengesetz wird von Ärzten diktiert, also wird dort als erstes gespart - schließlich werden Ärzte sich nicht selber das Wasser abdrehen.
    Traurig - aber es ist die Realität, die man nicht aus den Augen lassen sollte.

    Ich habe mich also für Medizin entschieden. Zweifel kommen immer wieder, vor allem weil es mir oft keinen Spaß macht. Aber ich habe ein Ziel, für das ich auch einige ungeliebte Fächer durchziehen muß. Allerdings wäre es bei Psychologie wohl ähnlich.
    Ich sehe zu, daß ich meine Wahlfächer, Famulaturen etc. auf die Bereiche konzentriere, die mich interessieren. Ich habe 2 Monate Pflegepraktikum in der Kinderklinik gemacht, weil ich später auch mit Kindern zusammen arbeiten möchte. Im Sommer werde ich meine Famulatur in einer kinderpsychiatrischen Klinik machen, auf die ich mich wirklich sehr freue. Und wenn man immer dieses Ziel greifbar vor Augen behält, wird auch der HNO-Kurs erträglich ;)

    Solltets Du Dich letztendlich für Medizin entscheiden, möchte ich Dir gerne aber einen Rat geben: Versteife Dich nicht zu sehr auf ein Fach! Gehe nicht mit Scheuklappen durch das Studium, sondern schaue auch mal nach rechts und links in ganz andere Fächer rein. Ich schätze, das gilt auch für die Psychologie, allerdings fehlt mi da natürlich die Erfahrung. Ich war z.B. ein Monat auch auf der Gefäßchirurgie. Es gab mir wirklich die Bestätigung, daß ich "diesen Arztberuf" nicht machen möchte. Aber ich bin dennoch heute froh, diese Möglichkeit auch wahr genommen zu haben, denn die Erfahrungen von dort möchte ich nicht missen. Ich finde es sehr wichtig, nicht als "Fachidiot" durch das Leben zu ziehen, sondern auch über ein Schatz von vielen ganz unterschiedlichen Erfahrungen zu verfügen. (Ein weiteres Argument für Medizin?...)

    Es wird Dir niemand sagen können, was richtig ist. Diese Entscheidung mußt Du ganz allein treffen.
    Ob meine Entscheidung richtig war - ich glaube schon. Aber das heißt nicht, daß für Dich das gleiche gilt.
    Ich hoffe mit meinem ausführlichen "Erfahrungsbericht" Dir vielleicht noch einen kleinen Denkanstoß zusätzlich zu meinen Vorrednern gegeben zu haben und Dir ein kleinweinig weitergeholfen zu haben.

    Viele Grüße
    Pamina



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #23
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    23.02.2006
    Beiträge
    50
    Hallo,

    ja herzlichen Dank für eure Antworten. Pamina, deine Worte könnten von mir stammen. Ich habe ähnliche Bedenken, die du geäußert hast. Ich wäre auch nicht der klassische "Weißkittel-Mediziner" und entspreche ganz und gar nicht diesem Bild. Ich glaube, dass ich vom Menschlichen und theoretisch sicher ein guter Mediziner wäre, doch wie bereits gesagt, bin ich alles andere als ein Handwerker. Ich habe ein Praktikum absolviert und da war ich auch auf der Chirurgie. Ich bewundere wirklich jeden Chirurgen für deren handwerkliche Kunst. Ich hatte 0 Probleme mir zahlreiche OPs anzusehen und mir ging es auch keinesfalls schlecht dabei, aber ich wäre im Chirurgie-PJ und Innere-PJ nur zum Hakenhalten, Blut abnehmen und Leitung legen und zum Verbinden zu gebrauchen. Das macht mir, Handwerker mit zwei linken Händen, ehrlich Sorgen und brachte mich ein wenig ins Wanken.
    Ich traue mir auch zu mit Krankheit, Tod, Leid, etc… umgehen zu können, da ich von mir sagen kann fest im Leben zu stehen. Ich glaube, dass es bei mir nicht an Motivation, Fleiß etc… scheitern würde und ich meine auch, dass ich ein Fach finden könnte, dass mir Freude bereiten könnte, sei es in den psychischen Fächern oder in der Palliativmedizin. Ich denke, dass ich mich auch uninteressantere Fächer überwinden kann und ich schon von Haus aus Interesse an Anatomie und Patho etc.. mitbringe. Scheitern könnte es bei mir in den Naturwissenschaften (Chemie, Physik, Biochemie), die mir schon ein wenig Kopfzerbrechen bereiten auch im Hinblick auf das Physikum. Sind diese Fächer inklusive des Physikums für „naturwissenschaftlich“ Unbegabte zu schaffen, oder werden diese Hürden inkl. des Fiesikums von vornherein zum Bumerang? Das wären meine beiden Bedenken!
    Offen gesagt, tendiere ich verstärkt zu Medizin. Aber wie bereits gesagt, bin ich nicht der klassische Universalmediziner, d.h. mich interessieren theoretisch schon viele Fächer, praktisch und von meinem Herzen bin auf eine Hand voll begrenzt. Ich wollte eure Meinung gerne dazu haben, ob ihr mir aus den eben genannten Gründen abratet oder mich dazu ermutigt und ich will mir schon vorab viele Informationen einholen. Ich möchte, wenn ich Medizin angehe, dies aus voller Überzeugung machen und nicht aus Alibigründen und voller Zweifel zerfressen. Ich möchte niemanden einen Platz wegnehmen (vorausgesetzt ich würde überhaupt einen bekommen mit einer DN von 1,5)- das würde ich ethisch nicht vertreten können.

    Ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt und wollt bzw. mir eure Erfahrungen zahlreich schildert. Vielleicht sind meine Bedenken ja weitgehend unbegründet?

    In diesem Sinne danke und liebe Grüße
    Phil



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #24
    its-knecht Avatar von Xela
    Mitglied seit
    14.10.2003
    Ort
    Berlin
    Semester:
    4.WBJ
    Beiträge
    524
    so wild ist das mit den naturwissenschaften im studium nicht. wenn du die suchfunktion zu rat ziehst wirst du dazu hunderte von beiträgen finden, wo dir genau das immer wieder bekräftigt wird. ich hatte in der oberstufe nur bio und hab physik und chemie trotzdem bestanden. musste mich halt da reinarbeiten.

    und das physikum ist wirklich kein "fiesikum", sondern mit ausreichender vorbereitungszeit und kurzlehrbüchern gut zu meistern.

    also chill, die naturwissenschaften sollten nicht das argument sein, das dir hilft die entscheidung zu treffen - ausserdem gehören sie auch zum psychstudium.
    wenn ich nicht xela wäre, dann wollte ich diogenes sein.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #25
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    15.05.2006
    Ort
    heidelberg
    Semester:
    2
    Beiträge
    6
    hi ihr hier,

    na, das ist ja irgendwie genau mein thema hier ...
    bin auch so ein schwanker zwischen psych und medizin. allerdings befinde ich mich bereits im 2. sem. medizin. ja, es gefällt mir auch, aber ich komm immer wieder ins grübeln, was die zukunft angeht - vor allem wegen der arbeitsbedingungen ... außerdem finde ich die psychologie halt so spannend, gut, ich lese darüber in meiner (wahnsinnig umfangreichen) freien zeit, aber manchmal beneid ich die psych-studenten echt. naja. aber ich denk, wenn ich wechseln würde, dann würd ich medizin nachtrauern. außerdem ist der psychologen-arbeitsmarkt doch sehr mies.
    allerdings hat mich der eine beitrag nachdenklich gemacht ... ob ich lieber nicht-klinisch psychologisch tätig wär oder klinisch-nichtpsychologisch. da tendier ich eher zu ersterem. ach verdammt.
    es tut aber gut zu hören, dass es auch medizinstudenten gibt, die zweifel kennen - und die sich für die psyche begeistern können. meine frage ist nur - schafft man dieses studium auch, wenn man immer mal wieder daran zweifelt? bleibt zu hoffen, dass dat mal aufhört
    p.s. kannst du vielleicht bisschen mehr über deine erfahrungen in der psychiatrie berichten?

    lg dinchen



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]

MEDI-LEARN bei Facebook