nach knapp vier jahren, die dieser thread mittlerweile auf dem buckel hat, ist das sicher ein großer trost.
nach knapp vier jahren, die dieser thread mittlerweile auf dem buckel hat, ist das sicher ein großer trost.
wenn ich nicht xela wäre, dann wollte ich diogenes sein.
Obwohl es jetzt wiederum sicher spannend wäre, zu hören, wie sie damit im Verlauf umgegangen ist (oder er).
gruesse, die niere
“Don't waste your time on jealousy. Sometimes you're ahead, sometimes you're behind. The race is long, and in the end, it's only with yourself” - Mary Schmich (Chicago Tribune)
Bei einem gleichaltrigen Sterbenden kommt sicher auch noch hinzu, dass man sich mehr oder weniger unbewusst mit ihm identifiziert. Man könnte gut selbst an der Stelle liegen, oder bei den nächsten Kopfschmerzen erfahren, dass man auch einen Hirntumor hat ... Man wird in jedem Fall (ziemlich brutal) an die eigene Sterblichkeit erinnert, die normalerweise sehr weit weg und gut verdrängt ist. Ich weiß nicht, wie sehr das bei dir eine Rolle spielt. Ich selbst empfinde den Tod von alten Menschen jedenfalls deutlich weniger belastend.
Insofern ist deine Reaktion hier völlig normal. Du wirst dich (hoffentlich) nicht an solche Situationen gewöhnen (im Sinne von "abstumpfen"), aber du wirst lernen, damit umzugehen. Dazu gehört sicher auch, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen.
(Wenn euer Berater im Urlaub ist, und wenn deine Weltanschauung nicht völlig dagegen spricht, wäre auch ein Krankenhausseelsorger ein guter Gesprächspartner. Die sind nicht nur für Patienten und Angehörige, sondern ausdrücklich auch für Mitarbeiter da.)
Das finde ich nun wieder sehr bedenklich. Meinst du wirklich, dass sein (oder dein) Leben noch gar nicht begonnen hat??? Was hast du denn die letzten 20 Jahre gemacht? Wann willst du anfangen zu leben? Nach dem Studium, nach der Facharztausbildung, oder wenn du endlich in Rente gehst?
Entschuldige, wenn ich hier ungehalten klinge, aber solche Sätze erschrecken mich. Es gibt zu viele Menschen, die tatsächlich glauben, mit dem Leben noch nicht angefangen zu haben, und die sich ständig auf die Zukunft ausrichten. "Wenn ich erstmal Arzt bin / Oberarzt bin / wenn die Kinder aus dem Haus sind ... dann fange ich aber endlich an zu leben!" Meist wird diesen Menschen dann erst mit 50 oder 65 bewusst, dass sie tatsächlich noch gar nicht gelebt haben. Und dann ist es (fast) zu spät ...
(Vielleicht war der Satz da oben ja nur eine undurchdachte Floskel. Wenn nicht, dann solltest du möglichst schnell mit dem Leben anfangen.)
So. Schluss mit der ungefragten Lebensberatung.
Es kann jedenfalls keinem schaden, da mal drüber nachzudenken.
sorry, ich musste gerade lachen, bei dem satz "Wenn euer Berater im Urlaub ist"...
ich hoffe doch mal, der gute mann ist in den letzten vier jahren irgendwann mal zurückgekommen
Catgirl, du könntest fragen ob es bei euch Balint-Gruppen gibt.
Oft bieten die Psychiater sowas an.
Ich kann sagen, dass es oft sehr nützlich ist.
Ich durfte vor kurzem einen Krebspatienten Anfang 20 betreuen, der eine infauste Prognose hat und es tat gut über ihn und die Interaktion mit ihm in der Balint-Gruppe zu sprechen.
In God we trust, all others must have data.