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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Banned Avatar von Tombow
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    Da die Anzahl LaTeXer und LaTeX-interessierter hier im Forum steigt, hier ein Thread für allerlei LaTeX-Themen, von "Wie mache ich XYZ damit?" bis "Was ist LaTeX?". Ziel ist es, möglichst viel LaTeX-relevantes in einem Thread zu sammeln, anstatt daß sich nütziche Information hier und da verteilt und nachher schwer (wieder)aufzufinden ist. Erfahrungsberichte, Tipps und Tricks sind selbstverständlich jederzeit willkommen.

    Soviel zur Begrüßung, macht jemand den Anfang mit Fragen oder Problemen?



  2. #2
    Morbus Bachelorette of Ed Avatar von KriZzy
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    was ist das? hastu nen link?

    EDIT...ok...sorry...ich dachte das wär sowas wie Word
    I was a strange child now I am a childy stranger!

    visonär-illusionärer Traum=
    2030 Gründung der Gesellschaft für deutsch-osteuropäische Zusammenarbeit in Fragen des Gesundheitssystems und der Medizin



  3. #3
    Banned Avatar von Tombow
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    "Etwas wie Word" ist es auch. Nur leichter, qualitativ Word um Welten überlegen, einfacher zu nutzen, und vor allem eins - KOSTENLOS!

    Im Endeffekt tippt man nur Text ein, TeX\LaTeX besorgt dann die richtige Schriftsetzung. Inhalts-, Tabellen-, Abbildungs-, Literatur- und Abkürzungsverzeichnisse werden automatisch generiert und in die richtige Form gebracht.

    Soviel zur Kurzantwort, jetzt die lange (copy&paste aus einer TeX-Anleitung für Med-Doktoranden, die ich mal schreiben wollte), mit einer ultrakurzen Rekapitulation der Geschichte von LaTeX:

    Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts hat die digitale Schriftsetzung in vielen Druckereien und Verlagen Einzug gehalten. Weniger Aufwand und niedrigere Kosten haben meistens darüber hinweg geholfen, daß die Ergebnisse des digitalen Satzes beiweitem nicht dieselbe Qualität wie traditionelle Verfahren hatten. Eines Tages mußte Donald Knuth, Professor an der Stanford University, die (digital gesetzten) Probedrucke zum zweiten Teil seines Buches "The Art of Computer Programming" begutachten. Im Vergleich zum ersten, im klassischen Monotype-Verfahren gesetzten Teil soll es nicht schön ausgesehen haben. Sogar so häßlich, daß Knuth begonnen hat, sich verstärkt für digitale Typographie zu interessieren. Und da er in der Computerwelt jener Tage heimisch war, kam er auf die Idee, ein digitales Typographiesystem zu entwickeln. Die Grundmerkmale und Anforderungen an das geplante System hat er dann in einem Memo an sich selbst am 13ten Mai 1977 festgehalten. Aus den anfangs für das Projekt veranschlagten neun bis zwölf Monaten wurden schließlich zehn Jahre ständiger Entwicklung, bis das Design 1989 für vollständig erklärt und eingefroren wurde. Das Ergebnis war TeX in seiner heutigen Form, seit 1989 werden nur kleinere Bugfixes veröffentlicht. Etliche Studenten und Assistenten von Professor Knuth haben in dieser Zeit Algorythmen und Erweiterungen beigesteuert und diese sogar zum Thema ihrer eigenen PhD-Arbeiten gemacht.

    Seit den Anfängen hat TeX viele Aspekte der Typographie sehr gut und mit ästhetisch hervorragenden Ergebnissen beherrscht. Da es aus der Mathematik- und Computerwelt kommt, ist es seit jener Zeit auch nahezu unschlagbar, was das Setzen von komplizierten Formeln und Diagrammen angeht. Bei all den Vorteilen hatte es aber einen entscheidenden Nachteil - es war nicht einfach zu bedienen. Geändert hat sich das mit der Entwicklung von LaTeX durch Leslie Lamport. Ursprünglich 1992 veröffentlicht, baut es auf TeX auf und ist ein Frontend, was erweiterbar und leicht zu handhaben ist. Vieles, was in TeX nur durch komplizierte Konstrukte zu erreichen ist, geschieht in LaTeX mit wenigen Befehlen. Wem das nicht genug ist, der kann auch eigene Befehle, Kontrollsequenzen, etc, definieren, die zugrundeliegende Funktionalität von TeX erledigt dann den Rest. Man wird nicht so sehr mit Design- und Typographiefragen konfrontiert und kann sich aufs Inhalt konzentrieren. Inhalt und Form werden dadurch weitestgehend voneinander getrennt (was auch Lamports ursprüngliche Idee gewesen ist), man braucht auch kein Fachmann oder PC-Freak mehr zu sein, um all das nutzen zu können.



  4. #4
    Banned Avatar von Tombow
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    Soo...und hier die erste Antwort (auf ne Frage über ICQ, da es sich aber um ein typisches Anfängerproblem handelt, kommt die Antwort hierhin). Die Frage war, wieso einige Sonderzeichen nicht wie erwartet im Text erscheinen. Grund genug zu einer kurzen Einführung ins allgemeine Syntax von LaTeX.

    Die ganze tolle Formatierung, Formeln, etc. erreicht man durch Befehle, die in dem Text integriert sind. Im konkreten Fall handelte es sich um Befehle, die nur innerhalb einer besonderen Umgebung verfügbar sind. Zur Erklärung dann folgender Text:

    Allgemeines zur Syntax
    Jedes Befehl in LaTeX beginnt mit einem Backslash: \ an und sieht dann etwa so aus:

    Code:
    \holmirdasbuch
    Zwischen dem Backslash und dem Befehl selbst kommen keine Leerzeichen, in den eigentlichen Befehlsnamen kommen keine Umlaute, Akzente, Leer- oder Sonderzeichen. Je nach Befehl können danach ein oder mehrere Argumente folgen. Sie werden in geschweiften oder eckigen Klammern eingeschlossen. Angenommen, wir wollen nicht nur, daß das Programm das tut, sondern auch sofort, dann können wir es dem Befehl als Argument mitgeben:

    \holmirdasbuch{sofort}.

    Das Argument "sofort" wird hiermit dem Befehl \holmirdasbuch übergeben. Neben den geschweiften Klammern kommen auch eckige Klammern vor. Das Unterschied liegt darin, daß in geschweiften Klammern Argumente eingeschlossen werden, dessen Angabe Pflicht ist. In eckigen Klammern dagegen stehen Argumente, die man auch auslassen kann. Wenn wir irgendein Buch aus dem Regal bräuchten, wäre oben genanntes Konstrukt gut genug, ergibt aber ansonsten wenig Sinn. Nehmen wir also an, oben genanntes Befehl erwartet das Buchtitel als Pflichtargument und den Zeitpunkt als optionales Argument. Dann könnten wir es entweder so:

    Code:
    \holmirdasbuch{WerDieNachtigallStört}
    oder so:

    Code:
    \holmirdasbuch[sofort]{WerDieNachtigallStört}
    verwenden, beides wäre richtig, würde aber in einer unterschiedlichen Reaktion resultieren.

    Während bei geschweiften Klammern meistens nur ein Argument kommt, könnten es bei den optionalen Argumenten auch mehrere sein, in diesem Fall werden sie durch Kommata getrennt. Nehmen wir an, beim oben genannten Befehl ohne Angabe der Zeit hätte unser Programm uneingeschränkte Wahl, wann wir unser Buch bekommen. Könnte in Sekunden oder auch in einem Jahr sein. Nun wollen wir das Buch aber entweder sofort oder erst in 2 Stunden. Kein Problem mit der Anweisung

    Code:
    \holmirdasbuch[sofort,inzweistunden]{WerDieNachtigallStört}
    Ein Befehl kann auch andere Befehle als Argument haben und es können auch mehrere Klammerblöcke sein:

    Code:
    \holmirdasbuch[sofort][\staubeesvorherab]{WerDieNachtigallStört}{\nichtdarinblaettern}
    Auf welche Art und Weise genau ein Befehl seine Argumente erwartet, hängt von der zugrundeliegenden Funktionalität des Systems und von dem Aufbau des Befehls selbst. Man kann auch eigene Befehle definieren oder die Funktionalität von vorhandenen Befehlen verändern.

    Umgebungen
    Als Umgebung (engl. environment) wird in LaTeX der Raum zwischen zwei besonderen Befehlen bezeichnet. Das besondere daran ist, daß innerhalb einer Umgebung andere Regeln gelten. Text wird anders behandelt und gesetzt als im Rest des Dokuments. Innerhalb einiger Umgebungen sind auch besondere Befehle verfügbar:

    Code:
    \begin{Bibliothek}
    \holmirdasbuch[sofort]{WerDieNachtigallStört}
    \end{Bibliothek}
    Der Anfang einer Umgebung wird durch das Befehl

    Code:
    \begin{Umgebunsname}
    markiert, das Ende durch

    Code:
    \end{Umgebunsname}
    Umgebungen können auch ineinander verschachtelt werden. Das \begin-Befehl könnte auch weitere Argumente akzeptieren:


    \begin{Bibliothek}
    \holmirdasbuch[sofort]{WerDieNachtigallStört}
    \begin{Leseraum}[hierbitteleise]
    \haltemirdenlesetischamfensterfrei
    \end{Leseraum}
    \end{Bibliothek}

    Soviel für diesmal. Noch Fragen?



  5. #5
    Platin Mitglied
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    10.03.2005
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    Sher sehr gut beschrieben und tausend Dank für den thread!
    Er wird sich garantiert mit meinen Fragen füllen!



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