Ich meine, das reine Kinderkrankenhäuser unmöglich das komplette operative Spektrum abdecken können, es also immer Eingriffe geben wird, die nur an Häusern durchgeführt werden, die eben keine reinen Kinderkrankenhäuser sind. Und dann soll dort jemand ein Kind für eine große blutige OP betäuben, der kaum noch Kindererfahrung hat, weil alle "gewöhnlichen" Eingriffe im Kinderkrankenhaus woanders operiert werden.

Auch werden immer Kinder im Schockraum eines Maximalversorgers aufschlagen, und die muss man dann adäquat erstversorgen können. Und das kann man nur, wenn man auch genug "gewöhnliche" Kindernarkosen gemacht hat.

Ich habe nichts gegen Schwerpunktbildung, aber wenn diese Schwerpunktbildung dazu führt, dass selbst in einer sehr großen Unikliniksanästhesie nur eine Hand voll Leute "Kinderanästhesisten" werden können, dann ist das meines Erachtens nicht zielführend.

Zu deinen Erfahrungen bzgl. Gerinnungsmanagement: gerade das ist eigentlich nicht besonders kinderspezifisch und desolates Gerinnungsmanagement spricht finde ich nicht für die Einführung eines Kinderanästhesisten sondern nur gegen den Anästhesisten, ders verbockt hat (und gerade Skoliosekinder wiegen ja meist eher 30 als 3 kg).

Bin aber völlig d'accord, dass große Kindernarkosen von kindererfahrenen Anästhesisten betreut werden müssen.