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Ein Psychiater hat zu mir einmal gemeint: Wenn man auf kleinem Raum ein möglichst großes Spektrum an fetter Psychopathologie sehen möchte, gehe man in Chefarztbureaus.
Insbesondere das Studium der eigentlich wenig befähigten Narzissen sei in der Medizin bei Chefärzten besonders dankbar.
Dem kann ich aus meiner eigenen Erfahrung wenig hinzufügen.
Psychisch mehr oder weniger offenkundig Kranke wollen sich durch "unangreifbare" Führungspositionen als Ärzte in der Medizin immunisieren gegen ihre sonstige gesellschaftliche Abstiegsgefahr. Denn als Mediziner KANN man doch selbst nicht (psychisch) krank sein. Und zwar, EHE man mit dem Medizinstudium als (z.B.) narzißstischem Akku beginnt.
Oh doch !
Wenn viele im 21.Jahrhundert noch glauben, sie könnten mit den Mitteln der preußischen Militärmedizin aus dem 19.Jhdt. und ihren hierarchischen Idiotien international wettbewerbsfähig sein, muß der Horizont von Perleberg bis Friedberg (Hessen) reichen. Denn sonst müßte man sich die Kugel geben.
Die Frage ist doch: Wofür werden Chefärzte besser als andere Ärzte bezahlt ?
Medizinische Verantwortung tragen sie bloß für Auszubildende, nicht für Fachärzte, die sollten es ja können. Verantwortung tragen sie für die Organisation der Medizin an der Abteilung, das ist meist überschaubar. Und sie werden für (theoretisch) dauerhafte Verfügbarkeit als Führungskraft bezahlt.
Mehr brauchen die nicht zu machen, allenfalls ein wenig Marketing fürs Haus.
Ausbildung machen die meisten nicht, dauerhaft verfügbar sind sie auch nicht.
In irgendwelchen Sitzungen kann jeder herumhängen und das kleine 1x1 der DRG-Betriebswirtschaft hat man auch bald heraus.
Als, wozu ein Vielfaches an Bezahlung eines Facharztes ? Ist mir ein Rätsel.
Nur, weil man ein kleiner Führer sein darf ? Nur, weil sonst der Zustrom zum Studium geringer sein könnte ?
Nur, weil die Klinikleitungen damit wenigstens einen Prügelknaben/Watschenmann zur Druckableitung haben ?
An den Unikliniken wird das Ganze bei den Chefs noch absurder: Fachlich ohnehin nicht genügend aufgrund der rapide verstaubenden fachlichen Schmalspur-Habilitation qualifiziert, das Fach in Ausbildung und Lehre zu vertreten, sollen die obendrein als Wissenschaftsmanager und Vorleser tätig sein und ein wenig fotogen abhängen können.
ALLES in EINER Person - wahrscheinlich werden die einfach für den natürlich nicht funktionierenden Gag bezahlt, derartige Organisationsbürden überhaupt noch einem einzigen glorreichen Führer aufbürden zu können - als Repräsentant seiner Zunft, als idiotus pro toto.
Quasi eine Chuzpesteuer. Schmerzensgeld für Hochstapelei.
Kollegiale Führung durch erfahrene FÄ wie in Uk und mit dem ganzen Diskussion ist Schluß - was ja ohnehin kommen wird angesichts des (Chef)Ärztemangels.