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  1. #126
    True style never dies Avatar von surfsmurf
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    @all: Die Diskussion hat inzwischen so viele Nebenstränge, so viele kleine Nebendiskussionen und ist so OT, dass ich sie für meinen Teil jetzt wenig informativ und/oder sinnvoll halte.

    Um noch ein paar klarstellende Worte zu meiner Meinung zu sagen:
    1. actin hat im Zusammenhang mit Abtreibung ins Gespräch gebracht, dass man sich mehr um vernachlässigte Kinder kümmern sollte. Einverstanden. Dann muss man aber festlegen, was denn Zeichen von Verwahrlosung oder Vernachlässigung sind und wie man darauf reagiert; und eben jenes ist nicht ganz einfach, weil der "normale" Rahmen im Sinne der Erziehungsfreiheit in meinen Augen relativ groß ist.

    2. Väter haben natürlich bei der Entscheidung zu Schwangerschaftsabbruch keinen wesentlichen Einfluss. Ich fände es aber schön, wenn ein Bewußtsein dafür entstünde, dass im Zweifelsfall nicht nur die Frauen unter einer solchen Entscheidung leiden. (Im übrigen nicht alle, chondropathia: siehe vorherigen Post von mir).

    3. Ich glaube weiterhin, dass Embryos Rechte haben, die der Staat stellvertretend für sie wahrnehmen muss. Dem Embryo eben jene Rechte abzusprechen, weil er von der Mutter abhängig ist, erscheint mir unlogisch und widersprüchlich: Weil ein Komapatient von der Beatmungsmaschine abhängig ist, verliert ja auch keine Rechte, oder? Ich finde eher das Gegenteil den Fall: Je weniger jemand seine eigenen Rechte wahrnehmen kann, umso stärker ist der Staat in der Verantwortung.

    @chondropathia: Warum ist Rauchen und/oder Adipositas ein Epiphänomen? Beide haben sowohl Ursachen als auch (enorme) Wirkung....
    Geändert von surfsmurf (10.12.2006 um 19:17 Uhr)
    Studenten lernen zu viel und wissen zu wenig.
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  2. #127
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    Zitat Zitat von surfsmurf
    @all: Die Diskussion hat inzwischen so viele Nebenstränge, so viele kleine Nebendiskussionen und ist so OT, dass ich sie für meinen Teil jetzt wenig informativ und/oder sinnvoll halte.
    Für mich ging es nicht um mehrere Nebenstränge eines Hauptstrangs, sondern um zwei untrennbar mit einander verbundene Seiten derselben Medaille: Diese Medaille heißt: "Schutz des menschlichen Lebens".

    Die eine Seite dieser Medaille heißt "Schutz des ungeborenen Lebens" (angefangen beim Embryo, endend mit der Geburt dieses Menschen), die andere heißt "Schutz des geborenen Lebens"(beginnend am Tag der Geburt dieses Menschens und endend an seinem Todestag)

    Ich bin der Meinung, dass unser Staat dem Schutz des Embryos eine höhere Bedeutung zumisst als dem Schutz des Kindes, das aus diesem Embryo entstanden ist.

    Solang der sich entwickelnde Mensch noch im Körper der Frau ist, wird er mit allen Mitteln vor dem "Zugriff" der Frau (symbolisch gemeint) geschützt, d. h. die Rechte der Frau werden zugunsten des in ihrem Körper wachsenden Embryos bzw.Fetus stark eingeschränkt, evtl. sogar um den Preis großer psychischer und sozialer Belastungen für diese Frau.
    Sobald der Mensch, der aus diesem Embryo entstanden ist, den Körper der Frau verlassen hat, kümmert man sich deutlich weniger um die Durchsetzung seiner Rechte. Dann wird (innerhalb gewisser Grenzen) das Recht der Eltern auf freie Wahl der Erziehungsmethoden über das Recht des Kindes auf eine optimale Förderung seiner Begabungen gestellt.

    @surfsmurf: Es könnte sein, dass wir mit dem Begriff "Vernachlässigung" nicht dasselbe gemeint haben. Vielleicht hast Du das im juristischen Sinn gemeint: also so schwere Vernachlässigungen, vielleicht sogar körperliche Misshandlungen, dass der Staat zum Eingreifen gezwungen wäre.

    Mir ging es mehr um alltägliche kleine Versäumnisse bei der Förderung der Kinder:

    Beispiele:

    -Rückstände in der sprachlichen Entwicklung, weil es zu wenig verbale Kommunikation zwischen Eltern und Kind gibt.

    -Rückstände in der Motorik, weil die Kinder mehr mit dem Gameboy spielen als draußen zu toben oder Fußball zu spielen.

    -Übergewicht durch Bewegungsmangel und falsche Ernährung

    Solche Entwicklungsrückstände bzw. Fehlentwicklungen würden bei verbindlichen Vorsorgeuntersuchungen erkannt und man könnte die Eltern entsprechend beraten.
    Geändert von actin (13.12.2006 um 20:21 Uhr) Grund: Formatierung geändert



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  3. #128
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    Ich wollte eigentlich eine Grundsatzdiskussion vermeiden - aber da wir nunmal da sind:

    Die Frage an sich, ob Abtreibungen zugelassen sein sollen, hängt für mich mit dem gesellschaftlich akzeptierten Konsens zusammen, dass jede Frau/jedes Paar frei bestimmen kann, ob es Kinder bekommt oder nicht. Wirft man einen Blick auf das Verhütungsverhalten, sieht man, dass in Deutschland jährlich die Zeugung/Geburt von 5-10 Millionen Kindern durch Einsatz von Verhütungsmitteln verhindert wird (die Zahlen schwanken je nach Annahme der natürlichen Fruchtbarkeit).
    Da die Grundsatzfrage beantwortet ist, dass eine Verhinderung der Zeugung zulässig ist, ist es für mich nur konsequent, auch den Weg der Abtreibung offen zu halten - denn sonst sind Frauen, die "Pech" haben und die Verhütung versagt, bestraft.

    Ich halte es in jedem Fall für das Wohl der Frau besser, die Zeugung zu verhindern, statt eine Abtreibung durchzuführen. Jedoch müssen wir uns mit der Konsequenz, dass unerwünschte Schwangerschaften entstehen, anfreunden. Eine Senkung wäre durch die richtige Anwendung geeigneterer Verhütungsmittel möglich, aber mit einem Grundstock von zigtausenden Abbrüchen jährlich müssen wir leben.

    Das Problem heute ist, dass die Gesellschaft - darunter das Personal in der Klinik - die Abtreibung als ein schlechte Lösung ansieht, die nur dem Abwenden von noch grösseren Übeln dienen darf. Meine Meinung nach soll den Frauen aber vermittelt werden, dass eine freiwillige interruptio eine Lösung ist, die nicht per se schlecht ist - nämlich die Wiederherstellung des Zustandes vor dem Schwanger-Sein.



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