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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von Sackbauer
    >Großbritannien: 180
    >Deutschland: 340

    Naja, z.B. dass die 180 Aerzte mM voellig ausreichend sind. Was die 160 Differenz in Deutschland tun, ist mir ein Raetsel. Wahrscheinlich dokumentieren, Infusionen anhaengen, Blutabnehmen und Zettel ausfuellen.
    ... Leute operieren, die in GB monatelang auf ihre OP warten
    ... Herzkathetern, bevor der Patient kardial dekompensiert
    ... am Wochenende nach GB fliegen, um dort Dienst zu tun, weil dort sonst Notaufnahmen unbesetzt sind...
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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  2. #27
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    hi
    @Okulix, danke für den Link, hab mir gerad mal den Jahresbericht angeschaut, schon ganz interessant, was man da so sieht.

    Ein paar interessante Sachen zum Gesundheitssystem (ich beziehe mich auf den Jahresbericht 2005, der auf Okulix' Link zu finden ist):

    Bezüglich Kostenerhöhung
    Gesamtausgaben der KGV (S.82), '93-'04: 108,1 -> 139,9Mrd€ (29,4%)
    1) stationäre Kosten '93-'04: konstant bei ~35% der Gesamtausgaben der KGV geblieben und ist somit das teuerste!
    2) Honorar niedergelassene (S.43),'96-'04: 20,1 -> 24,1Mrd€ (+19,7%)
    3) Arznei absolut (S.54), '93-'04: 15.1 -> 21,7Mrd€ (+43,7%)

    Diese drei Kosten machen '04 64,9% der Gesamtkosten aus (S.76), zu den anderen kann ich keine Entwicklung sagen, da ich sie nicht gefunden hab. Offensichtlich kann man jetzt schon sagen, dass die Niedergelassen nicht unbedingt gut abgeschnitten haben, die Pharmaleute schon eher

    Schaut man sich das BIP ist in der gleichen Zeit an (+30%) sollte man annehmen, dass keineswegs von einer Kostenexplosion zu sprechen ist. Der Schein trügt aber, da das System in der letzten Zeit gewaltig gestrafft wurde, hierzu wieder ein paar Zahlen:
    a) Medikamente
    Anzahl der Verordnungen (S.54), '93-'04: 944 -> 570Mio (-39,6%)
    Erhöhung der Generika (S.53), '95-'04: 42,3% -> 55,2% der Verordnungen, bei konstantem Umsatzanteil (~33,5%)
    b) Krankenhaus (S.63), '93-'03:
    Fallzahl erhöht: 15,2 -> 17,3Mio (+13,8%)

    Zahl der Krankenhäuser gesunken: 2354 -> 2197 (-6,7%)
    Bettenzahl gesunken: 628 658 -> 541 901 (-13,8%)
    Auslastungzeit der Betten: 83,1% -> 77,6% (-5,5%)
    Berechnungstage: 190,7 -> 153,5Mio (-19,5%)
    Verweildauer: 12,5 -> 8,9 Tage (-28,8%)
    c) Reha und Vorsorge (S.64), '93-'03:
    Fallzahl erhöht: 1,6 -> 1,9Mio (+16,6%)

    Zahl der Häuser erhöht: 1245 -> 1316 (+5,7%)
    Bettenzahl erhöht: 155 631 -> 179 789 (+15,5%)
    Auslastungzeit der Betten: 88,8% -> 75% (-13,8%)
    Berechnungstage: 50,5 -> 49,2Mio (-2,5%)
    Verweildauer: 30,9 -> 25,9 Tage (-16,2%)
    Zu Reha und Versorgung kann ich leider keine Gesamtkosten und deren Entwicklung nennen, da ich sie nicht gefunden hab.


    Die relative Kostenexplosion bei den Medikamente [vgl.1) und a)] lässt sich sofort einsehen; wäre die Zahl der Verordnungen im betrachteten Intervall (nur!!) konstant geblieben hätten wir einen relativen Zuwachs an Medikamentenkosten von 100,6%, das macht 56,9%Punkte mehr! Die Frage inwieweit Generika die Kosten nun gesenkt haben, überlass ich Euch, der Politik und den Pharmakonzernen...
    Die Ausweitung der Rehamaßnahmen bei gleichzeitiger Effiziensteigerung zeigt c), auch dies sollte netto die Kostenerhöhung aufzeigen (auch wenn ich keine Zahlen finden konnte)


    Warum bleibt aber das Krankenhaus im Verhältnis gleich teuer [vgl. 1)], obwohl drastische Sparmaßnahmen [b)] durchgeführt wurden?
    Hierzu eine kurze Kostenübersicht aus dem Jahr 2003 auf S.72:
    Gesamtkosten 61,1Mrd€, 2/3 Personalkosten
    (1,1Mio sind im Krankenhaus angestellt, das macht 2,5% aller Arbeitnehmer in Deutschland!! http://www.bpb.de/wissen/W8NEHN,,0,B...eitswesen.html)
    Ärzte kosten 15,7%, Pflege 23,8%, med. Bedarf ~10%, Verwaltung nur 4,2%
    ->jetzt weiß man auch, was im Gesundheitswesen am teuersten ist...
    Gehaltserhöhungen über die gesamte Zeit des Intervalls können dank ihrer Spärlichkeit nicht den gesamten Kostendruck erklären.
    Meine These, mal wieder sind's die Alten:

    Die Krankenhausfälle sind um 15,6% gestiegen (S.74): Rentner machen hiervon +46,3%, Allgemeinversicherte: -6,4%. Ein Rentner kostet viel mehr als ein Junger. (Ich brech hier mal ab, da ich leider keine Zahlen hab)
    Anmerkung: Fallpauschalenregelung schützt GKV's vor zu hohen Kosten, wältzt den Druck aber auf die Krankenhäuser ab, die müssen es dann weitergeben an ihre Mitarbeiter oder die Patienten, und die Bevölkerungspyramide lässt schon grüßen


    Wie siehts nun aus mit dem Kostendruck auf den Patienten? Die Kosten sind da und werden trotz Effizienssteigerung dank der Pyramide eher noch steigen.
    Hierzu wieder ein paar Zahlen.
    Von den 10.96% Beitrag (S.80) wurden von der GKV 2,43%Punkte für Krankenhäuser, 1,09%P für Medis, 1,58%P für Ärzte, 0,61%P für Heil-/Hilfsmittel, 0,27%P für Zahnersatz, 0,82%P für Zahnärzte und 4,16%P als Solidarbeitrag für Rentner genommen. Diese zahlten 2004 32,3Mrd€ ein und gaben 64,4Mrd€ aus (S.79).
    Wie gesagt, Pyramide kommt, jetzt haben wir ein viertel Rentner, 2030 schon ein drittel, 2050 werden wir mit 36,7% unseren Kindern auf der Tasche hängen.



    Beim Durcharbeiten dieser Zahlen ist mir klar geworden, dass diese stetige (durchaus berechtigte) Nörgelei um miese Bezahlung, schlechte Verhältnisse eher nix typisch deutsches ist, sondern schlicht und einfach die Vorboten eines ziemlich großen Problems. Wie man das lösen soll... Kein plan,... Sicherlich wird das System weiter effizienter gemacht, die Zahlen (Auslastungssenkung bei gleichzeitiger Fallerhöhung) zeigen, dass noch Spielraum ist, auch wenn's in der Praxis unbequem sein wird.
    Wie seriös jetzt Vergleiche mit anderen Ländern bezüglich Bettzahl/Einwohner (bei uns 6.6/1000, Frankreich, 3.8, Schweden 2.4 (S.60)) oder Arzt/Kopf, will ich mal wieder Euch, der Politik und er Bild überlassen.


    Nun, hoffe ich hab nicht zu viel Mist geschrieben; wenn Ihr Fehler findet oder es Euch nicht gefällt, dann mäckart!


    Jo, ich hau mich dann mal hin, schreib morgen Radio...

    Doomse

    ps:was mir noch zu Generkia einfällt, bei uns wird Medizin mit voller Mehrwertsteuer (S.59) berechnet. Wenn die Pharmaindustrie Medis überteuert im Wert von 21Mrd€ vertickt, wär der Eichel damals doch ziemlich blöd gewesen, wenn er die Ulla nicht bequatscht hätte ihm die 2,9Mrd€ nicht zu überlassen
    *zuvielFletschersVisisongeguckthab*



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  3. #28
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    Hi, DoomSE: Bin jetzt zu müde, um das zu lesen. Scheint mir aber etwas offtopic zu sein.
    Gruß, okulix ;)

    ------------------
    Edit: Habs gerade nochmal gelesen. Passt leider nicht zum Thread-Titel. Würde aber gut in den Thread zur Gesundheitsreform passen.
    Geändert von okulix (17.02.2007 um 22:44 Uhr)



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  4. #29
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    Einer der Gründe, warum D so "viele" Ärzte hat, sind wie gesagt die völlig aufgeblasenenen Unikliniken (deren es noch dazu mM auch um einige zu viel gibt, man nehme nur mal das Saarland oder aber jeweis 2 !! in Mäc-Pom, Sachsen-Anhalt oder gar München...) mit FREIER Zahl an Ausbildungsassistenten - ein international betrachtet einmaliger Wahnwitz.
    Diese Leute sind als frischer FA vielfach nicht zu gebrauchen und dann auch noch arrogant wie nix.

    Außerdem ist die Zahl der Akutbetten in Somatik wie Psychiatrie derartig luxuriös hoch, daß diese Betten nur mehr mit Betrug und viel "Wohlwollen" zu füllen sind - als Grüßaugust braucht man aber Ärzte, die irgendwie den Kopf hinhalten.

    Dazu kommen haufenweise Niedergelassene, die Strukturen vorhalten, die es ohnehin schon im nächsten Spital wieder gibt, aber im Prinzip außer Überweisungen wenig können (bis auf die wirklich einfachsten Dinge) - und im Spital wird natürlich der ganze apparative und anamnest. Käse noch einmal brav von den dortigen Ärzten wiederholt......


    Krankenhäuser und Kliniken dienen einfach (Kommunismus) dem Arbeitsplatzerhalt für Pflege, Verwaltung und ein paar Ärzte. Siemens und Co sind natürlich als Lobby auch daran interessiert, daß dies nicht weniger wird und von der Pharmaindustrie möchte ich nicht sprechen. Daß Deutschland als fast einziges Land Westmitteleuropas Ärzte exportiert, würde ich nicht gerade als besonders intelligent und volkswirtschaftlich weise betrachten.

    Übrigens gibt es Wartelisten für OPs auch in Norwegen, einem deutlich reicheren Land als D - da hat selbst der König auf seine Prostata-OP brav wie alle anderen gewartet. Und lebt noch im Gegensatz zu manch einem, der sich hier mit der Prostata unters Messer legt.



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  5. #30
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