Was mich an der Pädiatrie gereizt oder fasziniert hat?
Da gab es wohl viele Gründe. Früh im Lebensabschnitt eines Menschen Weichen für ein gesundes Leben zu setzen. Ein für mich wesentlich angenehmeres Patientenklientel als das in der Inneren Medizin. Der Patient an sich ist im frühen Lebensalter auch "unschuldig" an seinem Kranksein. Hin und wieder mit seinen Patienten mal rumspaßen können. Im ambulanten Bereich auch mit gesunden Patienten im Rahmen der Us arbeiten. Besonders gefällt mir Arbeit mit Säuglingen. Aber das alles relativiert sich eben irgendwie..
- Thema Weichen Stellen: Bei sehr vielen Eltern fragt man sich berechtigt, inwiefern man hier wirklich einen Einfluss auf das weitere Kindswohl hat - meist ist dieser doch minimal. Und gefühlt würde man wesentlich häufiger das JA dazurufen wollen
- Thema angenehmes Klientel: Im Alter von 1-3 Jahren gehen mir Kinder doch manchmal schon gewaltig auf den Keks vor allem in den Nächten, wenn man die Notaufnahme eh schon voll hat und dann das Kind doch irgendwie dazu überredet bekommen will, sich mal auskultieren oder in die Ohren schauen zu lassen (vor allem wenn man's grad im Rücken hat hab ich
wenig Lust rumzuturnen, dann wird es doch mal mehr ein Festhalten
- Thema angenehmes Klientel 2: Intoxikierte Jugendliche. Keine Arbeitsstandards bei uns, ich hock dann nachts mit irgendwelchen Alkoholleichen auf Station, GCS 3 (bei 1,5 Promille.....) und hoffe dass die nicht an ihrem erbrochenen ersticken. Seitlich lagern, BGA und BE, schauen dass die gut temperiert sind, Vitalparameterkontrolle und gut ist. Nicht, dass diese Id**** einen schon unnötig Zeit und nerven kosten, dann wieder die soziale Problematik: mich mit den Eltern an der Strippe vergnügen...
- Zum Rumspaßen wird im ambulanten Bereich definitiv keine Zeit mehr bleiben nachdem ich von Ehemaligen höre, was die an Patienten pro Tag durchschleusen müssen (und wenn ich mir dann vergleichend Durschnittsgehälter der FAs in GER anschaue)
Gibt wohl für vieles ein Für und Wider..