Ja, stimmt. Wir haben zuletzt vor etwa einem halben Jahr mal um Rat gebeten und noch eine ausführliche Antwort erhalten...
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Annekii,habt ihr eigentlich für entwicklungsverzögerte Kinder ein extra Budget?Oder verschreibt ihr jedem Logo,Ergo,Physio ,der es benötigt?unser Kinderarzt hat als ZB Neuropädiatrie und verschreibt uns die Therapien ohne große Diskussion.Wobei wir Logo über die HNO erhalten.Manche Kollegen lassen auch über das SPZ verschreiben.
Ja, stimmt. Wir haben zuletzt vor etwa einem halben Jahr mal um Rat gebeten und noch eine ausführliche Antwort erhalten...
Wir hatten mal eine erwachsene Patientin mit Balkenagenesie "diagnostiziert". 22 Jahre, leicht intelligenzgemindert, psychisch auffällig, Epilepsie. Ist natürlich unklar, ob es in der Kindheit jemand schon jemals die Diagnose gestellt hat, sie hatte eine Betreuerin und die Eltern nicht auffindbar.
Oh, eine schwierige Frage! Alles eher komplex und vieles ist übrigens auch von KV zu KV unterschiedlich.
Also grundsätzlich haben wir nicht mehrere Budgets. Es gibt Ausnahmekennziffern, mit denen wir bestimmte Sachen aus dem Budget rausnehmen können. Diese gibt es für den Bereich Heilmittel (KG, Ergo, Logo), Medikamente und Laboruntersuchungen.
Dazu kommt, dass gewisse Diagnosen automatisch dazu führen, dass sie aus dem Budget rausgenommen werden. Z.B. die expressive Sprachentwicklungsstörung. Und Verordnungen "außerhalb des Regelfalles" sind auch nicht drin.
Bei den Medikamenten kann ich z.B. Antiepileptika oder Immunsuppressiva, Hyposensibilisierungslösungen oder auch Synagis (RSV-Prophylaxe, Palivizumab) rausnehmen.
Bei den Laboruntersuchungen geht es nicht auf mein Budget, wenn es um ansteckende Krankheiten oder Allergie unter 6 Jahren oder Spiegelbestimmungen bei Epilepsie oder Immunsuppression, usw. geht.
Es gibt allerdings auch Sachen, die ohne Budget sind, Hilfsmittel zum Beispiel. Verbandsmittel (z.B. für Kinder mit PEG oder zur Akutbehandlung bei atopischem Ekzem) sind aber z.B. keine Hilfsmittel, sondern gehen ins Medikamentenbudget rein und fressen da ganz schön was weg.
Das heißt, unsere Aufgabe ist, immer die korrekten Diagnosen zu verschlüsseln, die Ziffern dazu zu schreiben und es nie zu vergessen. Dann haben wir auch genug Budget für den Rest, der nicht in diese Zahlen reinpassen. Aber ja, wenn wir finden, dass ein Kind es benötigt, dann verschreiben wir es. Wir haben bereits einen Heilmittelregress hinter uns, was allerdings ein minimaler Betrag war, nach Erklärung fallen gelassen wurde und was noch im Rahmen der Übernahme der Praxis war, weil wir anfangs erstmal weitergeführt haben, was durch den Vorgänger verordnet wurde. Es hat etwas gedauert, bis wir kapiert haben, dass manches nie wieder aufhört, wenn nicht wir als Verordner Stop sagen.
Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.
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Auf jeden Fall hört sich das nach sinnvoller und auch spannender Arbeit an, was du da beschreibst.
„Sozialpädiatrie“- das trifft wohl den Kern. Gibts da eig. gute Fortbildung für solche Themen und auch für diese Praxisbudgetfragen oder ist das learning bei doing? Hast du/ ihr vielleicht generell Fobis die sich besonders gut für Niedergelassene oder solche die es (irgendwann einmal, wenn sie die neo-intensiv überlebt haben ) werden wollen?! Die von Infectopharm sind meist finde ich schon sehr praktisch ausgelegt?!
Vielen Dank für das Angebot zum hospitieren- da komme ich- wenn das Angebot dann noch steht- gerne in einem Jahr wenn Neo durch ist zurück.
Liebe Grüsse