teaser bild
Seite 1 von 12 1234511 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 59
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierte Benutzerin
    Registriert seit
    14.08.2006
    Semester:
    3. vorklinisches
    Beiträge
    402
    Gerade bei präfinalen Patienten oder Demenzkranken wird ziemlich häufig Haldol angesetzt - zufällig hab ich mitgekriegt, wie die zwei Assis unserer Station darüber diskutiert haben, eine war davon begeistert, die andere hat gemeint, sie ordnet es in der Regel nicht an. Was haltet Ihr davon? Meine Recherchen im Internet haben bei mir eher gemischte Gefühle hinterlassen.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    "Wenn Du Dein Herz fest in die Hände nimmst, wirst Du vom Morgen weniger abhängig sein..."



  2. #2
    Platin Mitglied
    Registriert seit
    09.02.2007
    Ort
    Hamburg
    Semester:
    Hex!
    Beiträge
    838
    bei psychosen hat haldol sicher seine daseinsberechtigung...

    ich habs während meines pflegepraktikums auch erlebt, dass ein patient mit durchgangssyndrom haldol bekommen hat... (er musste allerdings auch fixiert werden, weil er noch katecholamin-pflichtig war... wenn er sich den ZVK gezogen hätte wäre er gleich mit dem kreislauf abgerauscht...) in dem zusammenhang fand ichs ok... vor allem weil es ja auch nur temporär war..

    aber bei demenzkranken find ichs schwierig... auch die anderen neuroleptika, die teilweise gegeben werden... zB eunapan etc... damit die leute nachts keinen aufstand machen...

    .... nur irgendwann schlägt das zeug halt nicht mehr an und dann kriegt man die leute überhaupt nicht mehr zur ruhe, also würde ich lieber eher spät zu solchen maßnahmen greifen...

    und bei präfinalen...??? wofür denn? jemand der präfinal ist wird wohl kaum noch randale machen? und wenn er schmerzen hat kriegt er schmerzmittel... bzw. benzos wenn er den wunsch hat nichts mehr mitzubekommen...



  3. #3
    Küstenretter Avatar von hypnotel
    Registriert seit
    16.05.2006
    Ort
    taler du tysk?
    Semester:
    LOAding
    Beiträge
    3.782
    Die Substanz selbst ist niemals böse sondern allenfalls diejenigen die sie in den Händen haben...

    Außerhalb psychiatrischer Fälle sollte Haldol in neuroleptischer Dosis(!) ein Reservemittel sein, keine Standardmedikation.
    Low-doses haben sich hingegen auch auf anderen Bereichen bewährt, z.B. bei Langzeitbeatmeten oder zur PONV-Prophylaxe.
    Geriatrische Demenzpatienten systematisch mit Haldol 'abzuschirmen' halte ich jedenfalls für suboptimal als Therapieansatz.
    Zitat Zitat von Lars
    Manchmal muss man die Schubkarre halt tragen.



  4. #4
    Registrierte Benutzerin
    Registriert seit
    14.08.2006
    Semester:
    3. vorklinisches
    Beiträge
    402
    Auf den Rest gehe ich später noch einmal ein, aber hier noch mal kurz:

    und bei präfinalen...??? wofür denn?
    Wofür? Wofür pumpt man die mit MSI, Humanalbumin und dem ganzen Rest der Palette voll? Ich bin nicht der größte Fan von passiver Sterbehilfe, aber wenn jede Atmung, jede noch so leichte Berührung einem Patienten, der zudem so jung nicht mehr ist, mit dieser Medikation größte Schmerzen bereitet, dann führt das meiner Meinung nach zu weit. Aber lassen wir das, das würde zu weit führen.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    "Wenn Du Dein Herz fest in die Hände nimmst, wirst Du vom Morgen weniger abhängig sein..."



  5. #5
    doctrice in spe Avatar von catgut
    Registriert seit
    03.07.2006
    Ort
    Regensburg
    Semester:
    scheinfrei zum Physikum!
    Beiträge
    402
    Zitat Zitat von hypnotel
    Geriatrische Demenzpatienten systematisch mit Haldol 'abzuschirmen' halte ich jedenfalls für suboptimal als Therapieansatz.
    Ist aber leider Praxis.

    Und da muss ich noch dazu sagen, da müssen sich auch die Angehörigen den Schuh anziehen, die bei jedem Besuch monieren "Das ist ja IMMER noch nicht besser. Jetzt ist er schon so lange bei Ihnen!"
    Ja, wenig dementer wird er auch nimmer!

    Ich muss gestehen, dass das Thema an sich ein zweischneidiges Schwert ist. Wenn man den Arbeitsalltag auf der Gerontopsychiatrischen mitbekommt, kann man die Therapie zu einem gewissen Grad nachvollziehen (aus Sicht des Personals).

    Allerdings, ob der Patient mehr davon hat, ich weiß es nicht. Es war sehr sehr schwer, in die Gefühlswelt und das Denken eines dementen Patienten einzusehen. Manche verhielten sich wirklich ruhiger, aber ich kann kaum beurteilen, ob das gut oder schlecht für sie war.
    Bei manchen muss ich sagen, war es eher ein Primärgewinn für die Pfleger.



Seite 1 von 12 1234511 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook