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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Initiative gegen ein unbezahltes PJ

    Hallo alle zusammen. Dieser Beitrag richtet sich an alle, die sich für ein bezahltes PJ einsetzen wollen oder zumindest diesen Grundgedanken unterstützen. Tagtäglich stehen wir PJs 8-12h im Krankenhaus und leisten wertvolle unbezahlte Arbeit. Sowohl der Praxisbetrieb in großen Unikliniken als auch in kleineren angegliederten Lehrkrankenhäusern würde de facto von heute auf morgen in sich zusammenbrechen- gäbe es die PJler nicht. Das Argument, es handle sich ja schließlich um "Ausbildung und keine Arbeit" kann man hinsichtlich des tatsächlichen Tagesablaufes nicht gelten lassen. Es ist richtig, dass es im Rahmen des PJs stundenweise Ausbildungsveranstaltungen gibt, die nehmen jedoch lediglich 0% bis 10 % des Tagesablaufes ein. Oft sind die Studenten gar nicht bei den Fortbildungen, sondern müssen in dieser Zeit Stationarbeit leisten oder im OP stehen. Der Rest des Tages hat mit Ausbildung rein gar nichts zu tun, er ist ganz normale Arbeit (wie sie alle Angestellten eines Krankenhauses leisten), bei dem das Lernen alltäglichen Aufgaben auf Station (Blutentnahmen, Braunülen, Anamnesen, Arztbriefe vorschreiben, im OP assistieren, Laufdienste) hintenansteht. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass es ohne Pjler in Deutschland in keiner Uniklinik oder ihr angegliederten Häuser gäbe, die eine regelrechte Patientenversorgung gewährleisten könnte. Wir sollten uns dieser "Machtstellung" bewusst sein!
    Angehende Lehrer und Juristen (Referendare) erhalten etwa 800 € monatlich für ihre Referendarszeit, die im Prinzip voll uns ganz dem Pj gleicht, abgesehen davon, dass der zeitliche Aufwand bei uns um einiges größer ist. Wir müssen neben einer 40h+ Woche unser Geld in der Freizeit dazuverdienen. Das ist ungerecht, Ausbeiterei und unzeitgemäß. Man geht davon aus, dass eine breite Masse von den Medizinstudenten bereit ist, sich ein Jahr lang finanziell ausbeuten zu lassen. Zeigen wir den Verantwortlichen, dass es nicht so ist! Lasst uns zusammen für ein bezahltes Pj einsetzen, so dass auch die Medizinstudenten nach uns davon profitieren! Scheissegal? Dann denkt mal daran, dass ihr ohne Vorkämpfer heute noch ein 1,5 jähriges AIP machen müsstet. Ohne Leute, die sich engagieren, werden wir noch in Jahrzehnten die Stiefelputzer des Staates sein. Wir Mediziner lassen generell viel zu viel mit uns machen ohne uns zu beschweren, weil wir unseren Job lieben und bereit sind, uns für Patienten und unseren Beruf aufzuopfern. Aber es ist falsch, so etwas zu dulden und untätig rumzusitzen. Deshalb fordere ich alle, die bereit sind, sich in dieser Richtung zu engagieren, auf hier ihre Stimme zu erheben und mitzuhelfen. Soweit ich weiß, setzt sich der Hartmannbund für ein bezahltes Pj ein, weshalb ich morgen mit den zuständigen Leuten telefonieren werde. Dies soll kein pro- contra bezahltes Pj Thema werden, weil es außer Frage steht, dass wir für diese Arbeit entlohnt werden müssen. Es geht darum, Leute mit Engagement für unsere gemeinsamen Interessen zu gewinnen und ein bezahltes PJ durchzusetzen. Ich denke an Aktionen wie Demonstrationen oder Unterschriftenlisten, Protestbriefe bis zum Streik (nur wenn absolut unvermeidbar).



  2. #2
    Flacharzt
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    jenseits von gut und böse
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    Eine richtige Bezahlung wird es wahrscheinlich nicht geben, da das PJ ein Teil des Studiums ist. Allerdings denke ich, dass man durchaus auf eine "Aufwandsentschädigung" pochen sollte.
    Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.



  3. #3
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    Damals in den Ardennen...
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    Ist die Referendarzeit eines Juristen/Lehrers nicht auch Teil des Studiums?
    Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen

    Auch weiterhin gilt: "Krisen müssen draußen bleiben!"



  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von Fino
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    Zitat Zitat von Hoppla-Daisy
    Ist die Referendarzeit eines Juristen/Lehrers nicht auch Teil des Studiums?

    Nein, Daisy - ein juristischer / lehramtsmaessiger Referendar ist kein Student mehr. Er muss zwar nach dem Referendariat das Zweite Staatsexamen machen, ist aber kein Student mehr.
    Nocent docent
    Eifriges Mitglied der "das versus dass Polizei"



  5. #5
    Gold Mitglied
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    419
    Im Zuge der Gleichberechtigung sollte dann auch die Examensarbeit von Lehrern bezahlt werden, in der auch "richtige" Arbeit geleistet wird. Das alles ist Teil des Studiums und wird daher auch nicht bezahlt.

    Im Gegenzug könnte man natürlich die Studiengebühren erhöhen, damit die "richtigen" Studenten die PJler, Examensarbeitskandidaten, Diplomanden etc. bezahlen können



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