hallo zahnsteinkratzer,
erstaunlich: genau denselben impuls wie du habe ich verspürt, als ich im auftrag meines chefs seine praxis-homepage aktualisieren sollte und diverse seiten von kollegen nach anregungen durchstöbert habe. ich denke, dass diese "fortbildungswut" keinem echten wunsch einer qualifikationssteigerung entspringt, sondern - wie du sagst - zur marketingstrategie eines gehypten, hausgemachten konkurenzdenkens geworden ist, um sich vom profanen "dorfschleifer" abzusetzen.
zahllose berufsständische verbände vergeben ("sieger"-)urkunden für überteuerte 3-tages-kurse, bei denen sich viele kollegen nach einer "hands-on"-übung als "spezialisten" ausweisen können. meiner erfahrung nach, lassen sich patienten vom blendwerk eines praxisschildes zu leicht ködern und sind in der regel ohnehin nicht imstande eine solide, erfahrungsbasierte versorgung von einer ganzheitlich/hypnose/akupunktur/all-oral/copperfield-behandlung zu unterscheiden - an beiden fronten wird eben doch nur mit wasser gekocht.
die frage ist doch: ist der trend, zu einer individualisierten patientenversorgung in einem liberalisierten gesundheitsmarkt, in dem immer mehr leistungen privat liquidiert werden müssen (weil die reinen "kassenleistungen" zu null-profit fallpauschalen runtergeregelt wurden) noch umzukehren? ich glaube nicht, denn wer und vor allem warum sollte dir jemand vorschreiben, welche interessensschwerpunkte du auf deiner homepage angeben kannst und welche nicht?? das alles läuft doch unter dem deckmantel der "patienteninformation"....
bin gespannt, wohin das alles noch führt...
MOUSE