teaser bild
Seite 64 von 84 ErsteErste ... 145460616263646566676874 ... LetzteLetzte
Ergebnis 316 bis 320 von 420
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #316
    Registrierter Benutzer Avatar von Weltbester_Karlsson
    Mitglied seit
    04.07.2007
    Beiträge
    69

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Chris06
    Damit das klar ist: Diese Schlussfolgerung aus den von mir geposteten Zahlen stammt von Dir.Ich hatte mich nicht dazu geäußert, ob wir zu viel oder zu wenig Ärzte haben. Das kann und will ich nicht beurteilen.
    Dann habe ich Dir wohl den Mut zu unangenehmen/unbequemen Schlussfolgerungen voraus. Was sonst folgt aus den von Dir zitierten Daten? Und komme mir niemand mit dem Totschlagargument "Statistiken lügen".

    Natürlich könnte man einwenden, dass das hohe Niveau der medizinischen Versorgung in D um jeden Preis aufrecht erhalten werden muss, was auch die Beibehaltung der im Vergleich mit anderen Ländern doppelt so hohen Ärztedichte impliziert. Solange es genügend Ärzte gibt, die sich auf der Grundlage hiesiger Verhältnisse ausbeuten lassen, wird das auch bis zum St.Nimmerleinstag so weitergehen. Ich spreche hier von Ausbeutung, weil ich das durchschnittliche ärztliche Einkommensniveau sowohl im Vergleich zur Ausbildungszeit als auch in Relation zu den Arbeitsbedingungen als deutlich zu niedrig ansehe. Volkswirtschaftlich betrachtet ist scheinbar das Ende der Fahnenstange erreicht, das heißt es besteht von seiten der Leistungsempfänger, resp. ihrer Vertreter keine Bereitschaft, mehr Mittel für die medizinische Versorgung freizustellen. Umgekehrt soll das hohe Niveau selbstverständlich beibehalten werden. Somit besteht ein Interessenskonflikt zwischen Angehörigen des medizinischen Dienstleistungssektors und der Gruppe der Menschen, die diese Leistungen in Anspruch nehmen, sprich der Patienten. Normalerweise lösen die Mechanismen der freien Marktwirtschaft derartige "Konflikte" von alleine. Da wir in diesem Bereich jedoch eine de-facto-Planwirtschaft haben und der Gesetzgeber hier alle Möglichkeiten hat, der Ärzteschaft die "Daumenschrauben" anzulegen, haben wir die Situation, wie sie sich uns momentan darbietet.

    Bitte nicht falsch verstehen: Ich rufe nicht nach Direktabrechnung. Jedoch bin ich der Meinung, dass das derzeitige Modell in der Form nicht weiterlaufen kann.

    Bemerkenswert finde ich es übrigens, dass unser Volk angesichts der Daten (s.o.) verhältnismäßig viele Mediziner hervorbringt und andere Länder offenbar einen wirklichen Ärztemangel (z.B. England) zu beklagen haben. Woran liegt das eigentlich?

    Zitat Zitat von Chris06
    (..)Aber eines ist wohl klar, wenn man diese Zahlen vergleicht: Wenn wir eine doppelt so hohe (Fach)-Arztdichte wie die Niederlande oder Großbritannien haben, ist es illusorisch zu erwarten, dass in Deutschland jeder (!) Facharzt ein Gehalt in der Höhe eines niederländischen Facharztgehalts oder britischen Consultantgehalts bekommen könnte, ohne dass die Gesundheitskosten sehr deutlich ansteigen müssten, oder dass man an anderen Stellen einsparen müsste.
    Also doch mutiger als ich dachte. Volle Zustimmung.



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  2. #317
    Ehemaliger User 20130505
    Guest
    Natürlich könnte man einwenden, dass das hohe Niveau der medizinischen Versorgung in D um jeden Preis aufrecht erhalten werden muss, was auch die Beibehaltung der im Vergleich mit anderen Ländern doppelt so hohen Ärztedichte impliziert. Solange es genügend Ärzte gibt, die sich auf der Grundlage hiesiger Verhältnisse ausbeuten lassen, wird das auch bis zum St.Nimmerleinstag so weitergehen. Ich spreche hier von Ausbeutung, weil ich das durchschnittliche ärztliche Einkommensniveau sowohl im Vergleich zur Ausbildungszeit als auch in Relation zu den Arbeitsbedingungen als deutlich zu niedrig ansehe. Volkswirtschaftlich betrachtet ist scheinbar das Ende der Fahnenstange erreicht, das heißt es besteht von seiten der Leistungsempfänger, resp. ihrer Vertreter keine Bereitschaft, mehr Mittel für die medizinische Versorgung freizustellen. Umgekehrt soll das hohe Niveau selbstverständlich beibehalten werden. Somit besteht ein Interessenskonflikt zwischen Angehörigen des medizinischen Dienstleistungssektors und der Gruppe der Menschen, die diese Leistungen in Anspruch nehmen, sprich der Patienten. Normalerweise lösen die Mechanismen der freien Marktwirtschaft derartige "Konflikte" von alleine. Da wir in diesem Bereich jedoch eine de-facto-Planwirtschaft haben und der Gesetzgeber hier alle Möglichkeiten hat, der Ärzteschaft die "Daumenschrauben" anzulegen, haben wir die Situation, wie sie sich uns momentan darbietet.

    <°)+++<



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  3. #318
    Ehemaliger User 20130505
    Guest
    @Karlsson:

    Was die Analyse der Situation angeht, stimme ich tatsächlich in etlichen Punkten mit Dir überein, aber warum, verdammt nochmal, kannst Du Deine immer gleiche Polemik nicht weglassen? Das widert mich einfach an.

    Mach doch mal konkrete Verbesseungsvorschlage, anstatt ständig gegen die Politik zu polemisierern.

    Es werden zum Beispiel jährlich etliche Milliarden für äußerst zweifelhafte alternative Verfahren ausgegeben. Warum sollte man nicht mal öffentlich zur Sprache bringen, dass diese Milliarden im Gesundheitswesen an anderer Stelle viel sinnvoller verwendet werden könnten?

    Anstatt öffentlich das Ausufern dieses teilweise sogar in den Bereich der Esoterik gehenden Blödsinns anzuprangern, verschaffen sich viele Ärzte lieber ein Zubrot, indem sie ihren Patienten selbst solchen Unfug verkaufen.



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  4. #319
    Banned
    Mitglied seit
    18.10.2007
    Ort
    unterm Bett
    Semester:
    altes Häschen
    Beiträge
    1.937
    Aber eines ist wohl klar, wenn man diese Zahlen vergleicht: Wenn wir eine doppelt so hohe (Fach)-Arztdichte wie die Niederlande oder Großbritannien haben, ist es illusorisch zu erwarten, dass in Deutschland jeder (!) Facharzt ein Gehalt in der Höhe eines niederländischen Facharztgehalts oder britischen Consultantgehalts bekommen könnte, ohne dass die Gesundheitskosten sehr deutlich ansteigen müssten, oder dass man an anderen Stellen einsparen müsste.
    Das gilt nur für die Planwirtschaft, in der die Verwaltungsstrukturen mehr Geld für sich beansprucht, als jedes andere Element. Im deutschen Gesundheitswesen steckt genug Geld, um Ärzten Einkommen wie in den Niederlanden oder GB zu bieten; dieses Geld wird aber lieber für die Bezahlung eines aufgeblasenen Verwaltungsapparates verwendet. Die Verwaltung muß radikal vereinfacht werden.

    Wenn man sich die Strukturen des aktuellen Verwaltungsapparats in Deutschland anschaut, stellt man fest, wie schlau das alles doch eingerichtet ist. Es gibt einen Teil, der die notwendige Verwaltung macht; das ist aber nicht so viel, als das es auch nur im Ansatz das aufgeblasene Monstrum rechtfertigen würde, mit welchem wir es zu tun haben. Dann fragt man sich, was eigentlich der Rest so macht. Und hier entdeckt man einen genialen Trick: der Rest unterteilt sich in zwei Gruppen von Einheiten. Die einen Einheiten sind damit beschäftigt, immer mehr Vorschriften, Regeln und somit Probleme zu erfinden; und die anderen Einheiten sind dann voll damit beschäftigt, das durch die Arbeit der ersten Gruppe immer komplexer werdende Monstrum am Laufen zu halten. Alles in allem ist die Verwaltung zu einem beträchtlichen Teil nur damit beschäftigt, die eigene Existenz zu rechtfertigen, indem sie immer mehr Aufgaben für sich und andere erfindet. Das nennt man dann "Kostenoptimierung".



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  5. #320
    ehemals RadiloG_E Avatar von Gichin_Funakoshi
    Mitglied seit
    28.09.2004
    Ort
    Szeged
    Semester:
    3
    Beiträge
    1.256

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Es werden zum Beispiel jährlich etliche Milliarden für äußerst zweifelhafte alternative Verfahren ausgegeben. Warum sollte man nicht mal öffentlich zur Sprache bringen, dass diese Milliarden im Gesundheitswesen an anderer Stelle viel sinnvoller verwendet werden könnten?
    Oh nein, sind die ganzen alternativen Verfahren mittlerweile auch im Leistungskatalog der gesetzlichen Versicherungen?
    "So wie die blanke Oberfläche eines Sees
    alles wiedergibt, was vor ihm steht,
    und wie ein stilles Tal
    selbst den schwächsten Laut weiterträgt,
    soll der Karateka sein Inneres leermachen
    von Selbstsucht und Boshaftigkeit,
    um in allem, was ihm begegnen könnte,
    angemessen zu handeln.Das ist mit KARA oder "Leer" im Kara-Te gemeint."

    Budoweisheit



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]

MEDI-LEARN bei Facebook