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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    an apple a day ... Avatar von apple
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    Zitat Zitat von Relaxometrie
    Meine Berufserfahrung beläuft sich inzwischen immerhin auf 2 Wochen und ich möchte mal über das Briefediktieren diskutieren.

    Ich arbeite auf einer geschlossenen Station (entspricht der Aufnahmestation) der Suchtabteilung eines psychiatrisch-neurologischen Krankenhauses.
    Noch bin ja in der Einarbeitungsphase (hatte Psychiatrie nicht als Wahlfach im PJ) und es läuft erwartungsgemäß sehr chaotisch ab, weil kein Kollege Zeit für eine strukturierte Einarbeitung hat. Häufig bin ich auch alleine auf der Station, weil die beiden Kollegen (eine Kollegin hat eine 75%-Stelle und ein mittelmäßig Deutsch sprechender Kollege arbeitet sehr sehr zäh und langsam) dienstplanbedingt halt nicht anwesend sind.
    Jede für mich neue Situation führt also dazu, daß ich mich erstmal durchfragen muß, was natürlich Zeitverlust bedeutet. Mal ist ein per PsychKG eingewiesener Patient abgängig und ich muß eine Fahndung einleiten, mal fällt einer vom Bett und muß zum chirurgischen Konsil gebracht werden, mal hat einer einen riesigen Krampfanfall, mal einer einen vermeintlichen Apoplex. Für einen gut eingearbeiteten Kollegen sind das Standarddinge, für mich noch nicht. Wenn ich also, so wie gestern, den ganzen Tag alleine auf der Station bin (Oberarzt hilft zwar zeitweise und ist auch gut erreichbar), weil die Ambulanzkollegin, die helfen wollte, eine Aufnahme nach der anderen hat und kaum auf meiner Station ist, komme ich definitiv nicht zum diktieren.
    Bisher bin ich nie absolut pünktlich gegangen, 'ne halbe bis eineinhalb Überstunden waren fast täglich angesagt, um den Schreibtisch von den brennendsten Dingen zu befreien.
    Jetzt frage ich mich halt, in wie weit man das Diktieren in seiner Freizeit machen sollte (man ist ja dankbar für den Job und legt die 40h-Woche, die im Vertrag steht, auch nicht unbedingt immer auf die Goldwaage), und wo die Ausbeute anfängt, gegen die man sich wehren sollte.
    Bei uns (auch Psychiatrie) macht das fast jeder in der Freizeit. Manchmal frag ich mich auch warum ich meine Zeit opfern soll, aber während der Arbeitszeit geht es manchmal eben einfach nicht und die Briefe müssen ja irgendwann mal raus bevor es wie bei meinem Vorgänger, der mit 30 nicht diktierten Briefen gewechselt ist, dazu kommt, dass laufend Anforderungen von Praxen eintreffen oder die Patienten schon wieder in einer anderen Klinik sind und die den Arztbrief anfordern. Das finde ich dann auch peinlich. Außerdem sitzt es mir immer so im Nacken wenn ich weiß, dass ich noch so und so viele Briefe auf dem Schreibtisch liegen hab, dass ich mich dann irgendwann einfach mal durchringe und einige Stunden meiner Freizeit opfere



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  2. #12
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Zitat Zitat von apple
    ...dass laufend Anforderungen von Praxen eintreffen oder die Patienten schon wieder in einer anderen Klinik sind und die den Arztbrief anfordern. Das finde ich dann auch peinlich.
    Ich finde das gar nicht peinlich, solange der Grund für die Verzögerung nicht in Faulheit und Drückebergertum liegt.
    Es zeigt eher, daß zu viel Arbeit zu bewältigen ist.
    Ich habe bisher ja erst sehr wenig diktiert, aber es ist IMMER etwas dazwischen gekommen. Und das sage nicht nur ich als Anfängerin, der man ja noch vorwerfen kann, sich nicht gut genug organisieren zu können. Das sagen auch meine beiden Kollegen (und wahrscheinlich nicht nur die). Und ich muß zugeben, daß ich es, speziell auf einer Aufnahmestation, wichtiger finde, mich tatsächlich um Patienten zu kümmern, als Papierkram zu erledigen, der absolut dramatische Formen angenommen hat. Ansatzweise hat jedes Formular, jeder Schriftverkehr ja seinen Sinn. Meiner Meinung nach hat es aber derartig Überhand genommen, daß man fast nur noch mit der Bürokratie beschäftigt sein könnte.



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  3. #13
    an apple a day ... Avatar von apple
    Mitglied seit
    09.05.2005
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    3.827
    Auf der Akutstation ist es wirklich kaum zu schaffen, gerade am Anfang, da wird Dir auch keiner einen Vorwurf machen, aber auf der Station wo ich jetzt bin, gibt es höchstens 2-3 Entlassungen pro Woche und da 30 Briefe anzuhäufen ist schon Faulheit meiner Meinung nach und das kommt dann gar nicht gut beim Chef an



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  4. #14
    Kaltchirurgin
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    20.09.2005
    Ort
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    4. Jahr der FÄ-Ausbildung
    Beiträge
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    Zitat Zitat von Evil
    Nicht nur Deiner Abteilung.
    Überstunden werden entweder bezahlt oder in Freizeit abgegolten. Bei der momentanen Stellensituation würde ich Abteilungen, wo das anders ist, zügig verlassen.
    Überstunden? Gibt es bei uns nicht. Wir sind schlieslich eine Uni, da wird das erwartet!
    Kaltchirurgin aus Leidenschaft



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  5. #15
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    Ort
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    Damals in den Ardennen...
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    Äh, wollte nur mal eben schnell was einwerfen:

    Bitte, bitte, denkt daran, dass die Person am anderen Ende (sprich, diejenige, die nach dem Band schreiben muss) in der Regel medizinisch total unbedarft ist.

    Regel Nr. 1: Vorstellung nicht vergessen
    Regel Nr. 2: Deutlich sprechen - und möglichst mit gleichbleibender Lautstärke
    Regel Nr. 3: Gerade bei Diagnosen und den dazu gehörenden ICDs bitte laaangsam sprechen!
    Regel Nr. 4: Bei der Medikation kommt Regel Nr. 3 ebenso zum Tragen (wir wollen den Patienten doch nicht überdosieren!)
    Regel Nr. 5: Brav für's Schreiben bedanken. Die Tippse wird es euch danken

    Daisy, nebenberuflich "Tippse" - zwar nicht wirklich Laie, aber dennoch schlecht im Raten
    Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen

    Auch weiterhin gilt: "Krisen müssen draußen bleiben!"



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