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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von Evil
    ...es bleibt dabei, daß außerhalb der üblichen Geschäftszeiten nur Notfälle behandelt werden sollten, mehr gibt unser Sytem nicht her und alles andere ist nicht finanzierbar, auch nicht von Privatpatienten.
    Und eigentlich sollte man sich außerhalb der üblichen Geschäftszeiten auch erst mal an den KV-Notdienst wenden, sofern der Notfall kein Fall die den Notarzt ist. In den Notfallambulanzen ist vermutlich u. a. auch deshalb so viel los, weil die Leute ins KH gehen statt zum Notdiensthabenden der KV.

    Und nun mein ketzerischer Vorschlag: Man sollte die KV-Notdienste abschaffen und statt dessen für die Notfallambulanzen an Krankenhäusern zwei oder drei zusätzliche Stellen für Allgemeinmediziner schaffen, die dort die Anamnesen und erstenUntersuchungen machen und die Patienten dann an die richtigen Stellen weiterleiten.

    Warum ich von KV-Notdiensten nicht viel halte, liegt z. B: an der Story, die ich vor einigen Monaten mal in einem anderen Thread gepostet habe.

    Da hatte es in einem sehr heißen Sommer vier Tage gedauert, bis man herausgefunden hat, dass die Ursache der plötzlich aufgetretenen neurologischen Störungen eines alten Menschen eine Exsikkose gewesen ist.
    Die Störungen waren Mittwochnachmittag zum ersten Mal aufgetreten und erst am Samstag hat die Behandlung begonnen.

    Mittwochabend war der erste Notdiensthabende da; Donnerstagvormittag war der Hausarzt da; Freitagabend war der zweite KV-Notdiesnthabende da. Alle drei haben weder eine Anamnese noch die nötigen körperlichen Untersuchungen gemacht, mit denen man auf die richtige Diagnose hätte kommen können, sondern nur auf einen Schlaganfall getippt, gegen den man nichts unternehmen könne. Am Samstag ist der Patient dann vom dritten KV-Notdiensthabenden ins KH eingewiesen worden.

    Im Nachhinein wäre es wohl sinnvoller gewesen, den Patienten gleich am Mittwochnachmittag in die Notfallambulanz zu bringen oder sogar 112 anzurufen.
    Geändert von zweistein (24.12.2007 um 10:35 Uhr)



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  2. #22
    Hero of the day Avatar von Medimatze
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    Hatte im letzten Dienst eine Patietin die kam mit einer Überweisung vom HA zur operativen Adhäsiolyse um 22:30 Uhr. Da nehme ich mir als kleines Licht auch mal raus einen Patienten zu beschimpfen und für den nächsten Vormittag einzubestellen.

    Rückenschmerzen ohne Trauma seit mehr als 4 Wochen kriegen nicht mal mehr ein Röntgenbild, oder müssen bis 7:00 Uhr warten. Teilweise ist es echt eine Frechheit.
    "Ich bin nicht intelligent, sondern fleißig"



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  3. #23
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von test

    Generell kann ich verstehen, dass man natürlich genervt ist, wenn Patienten wegen "Pipifax" kommen. Nur ist das für manche Patienten ohne unsere Vorkenntnisse nur nicht so klar, was Pipifax ist und was nicht.
    Danke! Ich dachte schon in diesem Thread wird nur munter Patienten gebasht. Teilweise sind die geschilderten Fälle wirklich eine Frechheit, man sollte aber immer bedenken, dass es immer einen Grund gibt, warum diese Leute nachts in die Ambulanz kommen. Der Leidensdruck ist jedenfalls bei den meisten vorhanden also hat man als Arzt auch die Pflicht sich der Sache anzunhemen, und zwar nach bestem Gewissen.

    Nur absolute Notfälle behandeln? Was ist ein absoluter Notfall? Muss Lebensgefahr bzw. die Gefahr eines bleibenden Schadens gegeben sein? Was ist mir der kleinen Platzwunde? Nachts nähen oder hat das bis morgen Zeit? Wo ist die Grenze? Schwieriges Thema wie ich finde..



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  4. #24
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
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    Die Frage ist halt wirklich immer "Was kann ich einem Patienten zutrauen im Sinne des richtigen Einschätzens der Beschwerden?"
    Beispiel unsinnigen Aufsuchen des notärztlichen Dienstes um 3h nachts von medizinischer Seite aus betrachtet: Die Verblitzung nach dem Schweißen ohne Schutzbrille. Aus Patientensicht (ich rede von einem Patienten, der zum ersten Mal eine Verblitzung hat) aber der völlige Albtraum: Schmerzen ohne Ende, Augen bekommt man nimmer auf, es tränt wie bescheuert, und nichts abslout nichts hilft. Medizinische gesehen absolut Pillepalle, weil macht nichts und ist eh nicht therapierbar außer zu sagen "abwarten, Schmerzen müssen Sie aushalten, sorry". Aber woher soll der Kerl das wissen? Wenn er allerdings zum zweiten oder gerne auch zum fünften Mal mit der gleichen Sache kommt (und das ist leider sehr wahrscheinlich), dan werde ich schon sauer, denn irgendwann sollte man 1. gelernt haben, dass es Schutzbrillen gibt und 2. dass man echt nichts machen kann.
    Und so, denke ich, gibt es viele Dinge, die völlig überflüssig in unserer Ambulanz landen, egal in welcher Fachrichtung. Aber wer vermag denn zu entscheiden, wer kommen darf und wer nicht? Wer hätte erkennen müssen, dass es eine Lapalie ist, die, wenn es hoch kommt, so gerade noch würdig ist, von einem Hausarzt am nächsten Tag betrachtet zu werden? Ich möchte darüber nicht entscheiden. Denn sonst kommen wir auch ganz schnell in die Situation, dass keiner mehr kommt und es dann so ist wie vor kurzem Montags mal bei uns, als eine alte Dame der Kategorie "aber ich möchte nicht zur Last fallen" anamnestisch mit einem Augeninnendruck von 70mmHg seit dem letzten Freitag herumgelaufen ist ("nein, es ist Wochenende, das hat bestimmt Zeit bis Montag, so schlimm sind die Schmerzen auch nicht, und die Übellkeit geht ja noch, und soooooooo schlecht seh ich ja auch nicht") und dann letztendlich erblindet war. Denn drei Tage hält kein Auge einen Druck von 70 aus.
    Ich möchte eigentlich nur sagen, dass ich es schwer finde, da eine allgemein gültige Regel aufzustellen. Vielleicht wird es ja mal irgendwann ein gutes System geben, wer weiß.



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  5. #25
    Ehemaliger User 20130505
    Guest

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    Ich hab dieses Thema auch schon mehrmals mit der Freundin diskutiert, die ich in meinem ersten Beitrag hier zitiert hatte. Sei sagt auch, das Problem bestünde eben darin, dass man als medizinische Laie oft nicht beurteilen könne,wie gefährlich ein plötzlich neu aufgetretenes oder plötzlich intensiver gewordenes Symptom sei. Sie hat da vor allem Probleme, wenn es um Kinder geht, und sagt, wenn ein Kind nachts plötzlich Husten und Atmenot bekäme, könne sie nicht beurteilen, ob es Pseudokrupp wäre oder nur eine beginnende Erkältung, und dann brächte sie das Kind eben in die Notfallambulanz.

    Aber ich hab da noch ein anderes Beispiel, zu dem ich gern Eure Meinung hören würde. Ein erwachsenes Familienmitglied dieser Freundin hat mal abends Fieber und Bauchschmerzen bekommen, die nachts so stark zugenommen haben, dass sie ihn in die Notfallambulanz gebracht hat. Sie hat ihn selbst hingefahren, obwohl er kaum noch gehen konnte.

    In der Notfallambulanz war sehr viel los und sie mussten sehr lang (Stunden) warten. Dem Angehörigen ging es immer schlechter, und als er sich vor Schmerzen fast auf den Boden gelegt hat, hat sie endlich mal nachgefragt, wann sie denn dran kommen würden.

    Ergebnis: Er hatte eine Appendizitis, ist noch in der Nacht operiert worden und der Wurm sei schon kurz vor dem Platzen gewesen.

    Ich hab damals gesagt, in diesem Fall wäre es wohl besser gewesen, einen Notarzt kommen zu lassen, anstatt den Angehörigen selbst ins KH zu fahren, weil man sich dann dort früher um ihn gekümmert hätte. Was meint ihr dazu?
    Geändert von Ehemaliger User 20130505 (23.12.2007 um 22:57 Uhr)



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