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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    alias Bitney Spears Avatar von secondmanonmoon
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    Es gab zwar schonmal einen Thread „Welchen Facharzt wählt man am Besten???“, die Fragestellung war aber eher „wenn man nicht viel arbeiten und ne ruhige Kugel schieben möchte“.

    Ich frage das ganze aus einem ganz anderen Grund:

    Ich weiß, dass ich mich nicht dem Trend anschließen will und dauerhaft als Angestellter in einem Krankenhaus den Launen des Verwaltungsdirektors ausgesetzt sein will.
    Es ist auch eine grundsätzliche Typ-Frage und ich habe sie für mich so beantwortet, dass ich einfach eher der Typ bin, der frei in der eigenen Praxis arbeiten will.

    Nun ist es ja so, dass es bald keine niedergelassenen Chirurgen mehr geben wird – das ist politisch anscheinend nicht gewollt und die Spezialisierung an den Krankenhäusern macht es für den Niedergelassenen auch nicht mehr rentabel, da er da nicht mithalten könnte.

    Kurz und gut, um zu meiner Frage zu kommen, welcher Facharzt lohnt sich noch. Dies im Finanziellen, im Bereich der Arbeitsökonomie und der Umsetzbarkeit einer Niederlassung.

    Neben der Lust zur Fachrichtung könnte noch mit hineinspielen, ob man mehr private Patienten in diesem Bereich hat als in anderen, ob man mehr berufsgenossenschaftliche Verfahren begleitet, wie hoch die laufenden Praxiskosten und wie hoch die Kosten für den Praxiskauf bzw. die Gründung sind. Denn das muss ja finanziert werden und ein Businessplan von der Bank (natürlich Basel II-konform) angenommen werden. Heutzutage werden die Kredite nicht mehr hinterhergeschmissen und es wäre doch schade, wenn man sich so sehr auf seine dermatologische Praxisfreiheit freut, es dann aber aus fachgruppenspezifischen Finanzierungsgründen nicht für einen Kredit reicht, der Hausarzt aber ohne weiteres seinen Kredit bekommt, weil die Einnahmen/Ausgaben-Rechnung ausgeglichener ist. Ich bin gerne mit Kollegen in einer Gemeinschaftspraxis – ich muss nicht, kann aber Einzelkämpfer sein. Auch ist die Frage, wie es denn mit der Ausbildung bis zum Facharzt aussieht. Es gib viele Bereiche, in denen man auf den guten Willen des Chefs angewiesen ist, wenn es z.B. um einen Operationskatalog geht - ansonsten kriegt man den Facharzt erst Jahre später und versauert in der Ambulanz. So etwas würde ich (so ist es ja vielmals in der Chirurgie) gerne ausschließen.

    Auch spielen die privaten Gründe natürlich mit rein – wo kann ich mir den Jahresurlaub eigentlich nie gönnen, weil es mir die Patienten (z.B. als Hausarzt) sofort übel nehmen, wenn ich mal 2 Wochen nicht da bin. Muss ich als Hausarzt immer erreichbar sein und auch auf Beerdingungen erscheinen, wohingegen der Radiologe 5x in Urlaub fährt und seine Patienten nicht mal mit Namen kennen muss. Auch bin ich eher der Typ für eine Metropolregion und nicht für den ländlichen Bereich. In einem Vorort zu einer großen Stadt oder in der Stadt würde ich mich wohler fühlen als auf dem Land.

    Und einen Anspruch habe ich halt auch: Mein Einkommen soll möglichst adäquat sein. D.h., dass ich als Akademiker nicht 30 Jahre brauche, um mein Haus abzubezahlen, wie jeder kaufmännische Angestellte, sondern vielleicht nach 15 oder 20 Jahren und das trotzdem ein kleiner Jahresurlaub mit der Familie drin ist.

    Ich interessiere mich halt für so viele Fächer und kann mir auch so vieles vorstellen, sodass ich mir darunter gerne die aussuchen würde, die mir meinen Traum vom Arztberuf in freier eigenständiger Praxis ermöglichen.

    Ich weiß, dass das im Prinzip eine Lebensfrage ist und auch viel Glück dabei mitspielt, doch versuchen möchte ich es hier schon. Vielleicht haben andere ja die gleichen Fragen.

    Vielen Dank



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  2. #2
    TBSE performer Avatar von test
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    Kann man wohl jetzt schwer sagen, welcher Facharzt in 10 Jahren am besten dastehen wird.
    Prinzipiell geben sich die Einkünfte aus Kassenpatienten nicht so viel zwischen den verschiedenen FÄ, wobei spezialisierte Internisten da die höchsten Einnahmen erzielen können, war zumindest vor ein paar Jahren so. Allerdings verändert sich die Vergütung ja alle Nase lang.
    Ich glaube pauschal kann man das schlecht sagen.
    Was ich denke, was zu einem Erfolg der Praxis beitragen wird, ist betriebswirtschaftliches Wissen und Können, evtl. durch einen Aufbaustudiengang und gründliche Planung.
    Viele IGEL Leistungen anzubieten ist natürlich auch eine gute Sache, da ist man eben dem Markt mit KOnkurrenz unterworfen und muß versuchen sich irgendwie vom Rest abzusetzen.
    Also ich persönlich wüßte nicht, wie man jetzt sagen könnte, welcher FA der lukrativste sein wird. Außer wenn du dich direkt auf den privat ästethisch kosmetischen Bereich stürzen willst von vornherein.
    "Live as if you were to die tomorrow, learn as if you were to live forever."

    (Maria Mitchell / Mahatma Gandhi)



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  3. #3
    alias Bitney Spears Avatar von secondmanonmoon
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    Zitat Zitat von test
    Also ich persönlich wüßte nicht, wie man jetzt sagen könnte, welcher FA der lukrativste sein wird. Außer wenn du dich direkt auf den privat ästethisch kosmetischen Bereich stürzen willst von vornherein.
    Es geht mir nicht nur ums Geld. Klar, die Vergütung ist für einen Unternehmer wichtig und gerne hab ich natürlich eine sehr gute (siehe den Punkt Kreditvergabe), aber die Schönheitschirurgie ist für mich nix und das wäre dann nur Quälerei.



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  4. #4
    TBSE performer Avatar von test
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    Gut zu den anderen Punkten. Egal welchen FA du hast, wirst du es dir in einer Einzelpraxis nicht leisten können viel Urlaub zu machen (Ausnahme sehr Geräte und Personalarme Fächer z.B. Psychiatrie oder Psychosomatik), anders sieht es natürlich in einer Gemeinschaftspraxis oder Praxisgemeinschaft aus. Da kann man sicher in Absprache dann mehr Urlaub machen.
    Von der Finanzierbarkeitsseite ist es auch schwer zu sagen, weil es da auch sehr darauf ankommt, was die Politik so mit der Niederlassung vor hat im Allgemeinen, ob es in allen Bereichen so bleiben soll oder sich evtl nur für bestimmte Fächer ändern soll. Ansonsten sind natürlich Geräte intensive Praxen schwerer zu Beginn zu finanzieren.
    Trotz allem weiß ja die Bank darum und wird auch eine radiologische Praxis finanzieren, wenn das KOnzept geeignet erscheint. Wobei man jetzt noch nicht sagen kann meiner Meinung nach, ob in 10 Jahren eine bestimmte Fachrichtung noch gewünscht ist in der Niederlassung und nicht vielleicht doch nicht mehr lohnenswert ist.
    Ich glaube nicht, dass sich die Niederlassungsstarken Fächer wie HNO, Derma, Auge, Allgemeinmedizin prinzipiell viel geben es kommt dann mehr aufs individuelle Profil an, wie die Praxis organisiert ist, wo sie liegt, welche IGEL Leistungen angeboten werden usw...
    In der Derma gibt es ja sehr viele Niedergelassene im Vergleich zum KH und ich denke die dermatologische Versorgung wäre auch gar nicht durch die wenigen Krankenhäuser zu gewährleisten, von daher in dem Fach wohl kaum abzuschaffen. Trotzdem beklagen sich die Dermatologen, dass ihre Leistungen nicht gut vergütet werden, was natürlich Ansichtssache ist. Ich denke sie werden auf ähnlichem Niveau liegen wie die anderen Fächer.
    Beispielsweise wurde jetzt ja das Hauttumorscreening als Vorsorge neu aufgenommen. Dies führt dazu das viele Dermatologen diese nicht mehr als IGEL Leistung anbieten können, welche sicher für viele eine hervorragende EInnahmequelle war. An diesem Beispiel will ich dir nur zeigen, dass sich die Rahmenbedingungen sehr schnell ändern können, von daher würde ich mich eher nach der persönlichen Vorliebe richten, als nach dem was evtl. in 10 Jahren am besten aussehen könnte. Sicherer wird es wahrscheinlich sein, wenn die Niederlassung sehr wichtig ist, ein Fach zu nehmen, dass sich auch momentan wenig in Kliniken und viel in der Niederlassung abspielt, da ist sie dann nämlich kaum abzuschaffen.
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  5. #5
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Auch wenn es total abgedroschen klingt. Such Dir lieber einen Fachbereich der Dir auch Spass macht, dann ist deine Praxis auch voll.

    Es gibt in meinem Umfeld genug Ärzte, die die Fachrichtung genommen haben die sie entweder "vererbt" bekommen haben oder die sie aus monetären Gründen gewählt haben.
    Und am Ende sind sie unglücklich und machen in der Praxis nur mit "halber Kraft" ihre Arbeit.
    Und sowas merken dann auch die Patienten und bleiben weg.
    Und dann ist es egal, ob irgendwelche Untersuchungen überdurchschnittlich bezahlt werden, wenn keiner da ist, der sie in Anspruch nehmen kann.

    Die Patienten (ich würde sie eher Kunden nennen) sind da sehr feinfühlig und gehen nicht gleich zum Erstbesten, nur weil er um die Ecke wohnt.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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