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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Pilot (CVVH) Avatar von Hypnos
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    Einmal mehr, wenngleich auch schon oft und gern so hier verlautbaren lassen.

    Meiner Ansicht nach besteht keine zwingende Notwendigkeit dafür, lediglich Anästhesisten oder Intensivmediziner zu Notärzten ausbilden zu lassen.
    Ich sehe am eigenen Standort, daß auch Anästhesisten bisweilen mit internistischen Fragestellungen deutlich überfordert sind. Daher kenne ich zwar ein System, in welchem nur Anästhesisten fahren, die notfallmedizinische Versorgung ist aber im Schnitt nicht besser als an meinem früheren Tätigkeitsfeld, wo eben eine bunte Mischung aus verschiedenen Fachbereichen den Notarztpool stellten.

    Um mich klar und deutlich auszudrücken. Ich möchte hier keine erneute Diskussion anheizen, in der dann ein jeder das ein oder andere Beispiel von inkompetenten Notärzten (gleich welcher Fachrichtung) kolportiert.

    Ich bin allerdings der festen Überzeugung, daß die Güte und die Qualität der notärztlichen Versorgung linear vom Bemühen eines jeden einzelnen Notarztes abhängt, sich mit der Notfallmedizin auseinanderzusetzen resp. sich diesbezüglich fortzubilden.

    Und das Beispiel, daß Anästhesisten ja nun am Besten intubieren können, gilt im Zeitalter von Airway-Management und den (neuen) Möglichkeiten desselben auch nur noch bedingt.

    Dazu kommt ein in den letzten Jahren immer deutlicheres Problem, die notfallmedizinische Versorgung überhaupt noch zu gewährleisten. An vielen Standorten ist dies jetzt schon nicht mehr möglich, und es müssen externe Notärzte "eingekauft" werden, da sich die klinisch tätigen Kollegen mittlerweile weigern, noch weitere Nächte im Bereitschaftsdienst zu verbringen - ich kann das aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen und habe selbst mein notärztliches Engagement auf Tageszeiten beschränkt, in denen die Straßenbeleuchtung nicht benötigt wird
    Aus dieser Überlegung heraus ist es geradezu unverständlich, warum man dann noch den Pool der möglichen Notärzte auf eine bzw. zwei Fachabteilungen beschränken sollte.



    Beste Grüße,

    Hypnos
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  2. #27
    in geheimer Mission
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    266
    Zitat Zitat von airmaria
    weil das notarztsystem nicht nur teuer, sondern auch unnötig ist.
    zur stabilisierung reicht der einsatz von paramedics, die erfolgreiche umsetzung wird auch in hochzivilisierten ländern vorgeführt.
    airmaria
    Es geht ja nicht um die Systemkosten, sondern um die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten. Renten, KH-Aufenthaltsdauer etc sind Parameter, mit denen die Kosten des RDes ins Verhältnis gesetzt werden müssen.

    Schlussfolgerung: Der Träger des Rettungsdienstes in West-Birmingham - WMAS - organisiert für diese Region ein verlässliches System mit großer Effizienz hinsichtlich Fahrzeugauslastung und Hilfsfrist. Im Rettungsdienst Bonn hingegen verbessert die differenzierte notärztliche Therapie den Akutzustand effektiv und steigert die Überlebenswahrscheinlichkeit nach CPR bei größerer Effizienz. Weitere Studien mit vergleichbaren Daten sind erforderlich, um die hier vorgestellten Effizienzparameter besser beurteilen zu können
    Quelle: http://www.thieme-connect.com/DOI/DO.../s-2003-814903.



    Zitat Zitat von gnuff
    In der AINS war letztes oder vorletztes Jahr ein Artikel mit einer Studie, nach der die Krankenhausentlassungsrate nach CPR in einem Notarzt basierten System 3x höher als im Paramedic-System war.
    Stand da auch etwas zu den Gründen? Ich gehe davon aus, daß in Deutschland die Notärzte einfach wesentlich früher die Reanimationm abbrechen. Eine Praktik, die wohlgemerkt meine Zustimmung findet.

    Gruß Nils
    Geändert von nduester (06.05.2008 um 19:05 Uhr)



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  3. #28
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Zitat Zitat von nduester
    Im Rettungsdienst Bonn hingegen verbessert die differenzierte notärztliche Therapie den Akutzustand effektiv und steigert die Überlebenswahrscheinlichkeit nach CPR bei größerer Effizienz. Weitere Studien mit vergleichbaren Daten sind erforderlich, um die hier vorgestellten Effizienzparameter besser beurteilen zu können
    Quelle: http://www.thieme-connect.com/DOI/DO.../s-2003-814903.
    Hm, ich habe leider die verwendete Quelle nicht bei der Hand (könnte den Referenten aber bei Bedarf gern fragen), allerdings hatten wir vor kurzem eine Fortbildung zum Thema "Outcome post (präklinischer) CPR", wo tatsächlich das Outcome von primär Notarztversorgten Patienten im Vergleich zu denen, die ohne NA (von RettAss/Paramedics, nicht von Laienhelfern) schlechter war. Erklärt wurde das mit dem durch die deutlich erweiterten Maßnahmen durch den NA vor Ort und das damit verbundene "stay and play" vs. "catch and carry" ohne NA (unabhängig von der Patientengruppe durchweg schlechter, wobei die Traumapatienten die desaströsesten Gesamtergebnisse haben, die internistischen etwas bessere. Liegt aber insgesamt alles deutlich unter 2% Langzeitüberleben ohne schwerwiegende neurologische Defizite). Die Zeit bis zur definitiven Versorgung des Patienten scheint nach wie vor der wichtigste Parameter für das Outcome zu sein.



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