Auch wenn meine Fragen hier im ein oder anderen Beitrag schon mehr oder weniger indirekt behandelt wurden, wollte ich jetzt doch einmal einen eigenen formulieren.
Meine Situation ist die Folgende. Ich hab nach der mittleren Reife eine Ausbildung im öffentlichen Dienst absolviert (also alles andere als im medizinischen Bereich), derzeit Besuche ich die BOS in Bayern, mache dieses Jahr Fachabi und werde nächstes Jahr mein allgemeines Abitur machen.
Aufgrund meiner sehr juristisch gehaltenen Ausbildung war mein ursprünglicher Studienplan eigentlich der, ein Studium in der Rechtswissenschaft zu absolvieren, also Jura zu studieren. Meine Vorkenntnisse sprechen dafür, auch dass ich weiß dass ich mit dem rationalen Denken usw. klar komme. Seit einiger Zeit aber plagen mich die Zweifel, an der Richtigkeit dieses Plans für mich selber. So zweifle ich, ob das zweifellos relativ trocken gehaltene Jura tatsächlich etwas für mich persönlich ist, des weiteren fließen noch zusätzliche Faktoren wie die zweifellos horrende Zahl an arbeitslosen Juristen usw. in meine Bedenken mit ein.
Ja und nun habe ich seit einiger Zeit ein wahnsinniges Interesse an der Medizin. Anfangs nur leicht und ich dachte auch stets dass dieser „Spleen“ ohnehin wieder verschwinden würde, nur werde ich jetzt den Gedanken nicht mehr los, das Medizin (für mich persönlich) einfach das erstrebenswerteste ist, was man auf dieser Welt studieren kann.
Jetzt ist das die Ansicht bzw. die Vorstellung einer Person, die nicht die geringsten Erfahrungen/Kenntnisse aus diesem Sektor hat. Ich habe nie ansatzweise „sozial“ gearbeitet, habe nie naturwissenschaftliche Fächer oberhalb der Mittelstufe genossen. Ich traue mich also kaum diesen Traum zu äußern, weil es mir einfach selbst total abgehoben und realitätsfremd erscheint.
Nun zu meinem Hauptanliegen, mich würde tierisch interessieren wie hoch ihr die Chancen einschätzt, wenn man gänzlich ohne Physik-, Chemie-, Biologiekenntisse in dieses Studium kommt (wobei ich ja erst mal reinkommen müsste).
Meine ganze bisherige Ausbildung war bisher kaufmännisch ausgerichtet, ich komme also aus einem gänzlich anderen Sektor.
Sind unter euch Leute die auch mit einem Kenntnisstand von Null ins Studium gestartet sind? Und von denen welche mit Vorkenntnissen gesegnet waren, hättet ihr es auch ohne diese geschafft?
Oder ist es möglich als gänzlicher Newbie in diese Materie einzusteigen?
Irgendwie seh ich in jedem Medi-Studenten Menschen welche mit unheimlichen Vorkenntnissen aus dem anatomischen Bereich und Leistungskursen in Bio und Chemie als einziges Chancen haben zu bestehen.
Ich stell mir gerade die Vorklinik unheimlich hart und durchfallträchtig vor, vielleicht sollte ich mir die Idee ja allein wegen diesem Teil des Studiums gänzlich aus dem Kopf schlagen.
Ich bin jedem der sich durch diesen Text kämpft und mir antwortet sehr dankbar, denn auch wenn ich noch ein Jahr Zeit habe macht mich diese Planlosigkeit derzeit sehr zu schaffen, ich brauch einfach mein Ziel vor Augen.
Vielen Dank schon mal!
LG, Anne