Ich bin als Gasmann derzeit in der Orthopädie tätig. Hier machen wir TEPs in allen Varianten und für ebensolche bin ich mittlerweile wirklich überzeugt von der Spinalanästhesie.
Bloß: es ist extrem mühselig, die Patienten von der Spinalen zu überzeugen. Die meisten ("Herr Dokta, da höre ich doch alles"!) wollen unbedingt die ITN, selbst wenn ihr Risikoprofil eindeutig für die Spinale spricht. Manchmal gelingt es mir, die Patienten in der Prämedikation von der Spinalen zu überzeugen, manchmal aber eben nicht. In jedem Fall ist es häufig wirklich zeit- und nervenraubend. Diejenigen jedoch, die ich überzeugen konnte, sind bislang ohne Ausnahme sehr zufrieden. Wir titrieren die Patienten mit Dormicum zum schlummern, dazu gibt es noch Musik auf die Ohren. Entspannter Patient, entspannter Anästhesist.
Was mich jedoch wundert: die Diskrepanz von der Patientenzufriedenheit, die ich hier jeden Tag sehe, zum schlechten Ruf der Spinalanästhesie. Woran liegt das? Wird in anderen Kliniken nicht mit Dormicum gearbeitet? Oder sind die Knochensägen da lauter?
R.