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Zitat von
mainzer
ich erweitere gern deinen Horizont um noch mindestens zwei Beispiele:
Stell dir vor jemand mit Brustschmerzen betritt die BDZ, EKG zeigt gesicherten STEMI, RD ist auf Anfahrt...da würde es schon Sinn machen BTM zu haben und diese auch einzusetzen...
Gleiches gilt übrigens für einen Hausbesuch mit ähnlicher Patientenkonstellation...
Nicht jede BDZ ist an ein Krankenhaus angegliedert und auf dem Land können die Wege auch mal ganz schön lang werden...
Und dass das so "schwierig" ist mit den BTMs ist glaub ich auch ganz gut so
Medizinisch gebe ich Dir recht. In der Praxis ist es aber so, daß ein Patient mit so einem Krankheitsbild weder in eine Bereitschafts/Portalpraxis gehört noch zu einem Hausbesuch, d.h. es liegt schon per se eine Fehlallokation vor. Im Hausbesuchsdienst (und auch in diversen Bereitschaftspraxen) wird kein EKG zur freien Verfügung vorgehalten. Desweiteren besteht kein Zugriff auf Labor und zumindest zu meiner Zeit wurde auch kein Schnelltest vorgehalten. Daß die Wege auf dem Land lang sind und die Anfahrtszeiten für den RD bisweilen auch, ist zwar bedauerlich, aber sicherlich nicht von dem jeweils diensttuenden Arzt zu verantworten. Aber wenn Du meinst, einen primär fehltriagierten Patienten in einem zunehmend insuffizienten Gesundheitswesen auf eigene Kosten und Verantwortung solchermaßen "rauszureißen", dann nur zu. Je nach Bundesland ist der Aufgabenbereich einer BD-Praxis recht genau definiert. Und danach richtet sich die kärgliche Ausstattung (Sono ist bisweilen auch nicht vorgesehen). Aber natürlich kann man auch in einer psychotherapeutischen oder HNO-Praxis ein EKG samt BTM vorhalten, für denn Fall, daß sich mal ein STEMI reinverirrt....
"An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"