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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Auf dem Weg zurück... Avatar von McBeal
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    Zitat Zitat von Antracis
    Also, wenn mir eine Hygieneschwester bei uns über die Hände schaut, muß ich laut ihrer Aussage beim "Patientenwechsel" die alten Handschuhe abwerfen, dann meine Hände desinfizieren, dann neue Handschuhe anziehen. Das dauert dann bei mir einige Minuten, weil ich mit halbtrockenen bzw. rückgefetteten Händen einfach nicht in die Handschuhe reinkomme. Da die Hände auf dem Weg ins neue Zimmer trocknen, geht es ohne Handschuhe schon deutlich schneller. Ich will diese Methodik ja gar nicht verteidigen, stelle aber mal in Frage, ob sie nicht aus Sicht der Patienten keimärmer ist, als die meisten Kollegen, die mit Handschuhen Blut abnehmen und zwar genau ein paar nutzen. Da ist dann am Ende der Keimmix von allen Patienten drauf.
    Ähm, meine morgendlichen PJ-BE-Runden sahen so aus: ich habe mir pro Patient ein Paar Handschuhe mitgenommen, die Hände beim Betreten des Zimmers desinfiziert, Stauschlauch angelegt, getastet, Hautdesinfektion beim Pat gemacht, in der Einwirkzeit meine Handschuhe angezogen, die BE gemacht, Handschuhe aus, Hände beim Verlassen des Zimmers wieder desinfiziert. Draußen die Sachen für den nächsten Pat genommen und das ganze von vorn.
    Außerdem desinfiziere ich auch das Stethoskop nach jeder Benutzung. Allerdings ist mir gerade aufgefallen, dass ich das mit dem Reflexhammer nie tue, muss ich mir mal angewöhnen.

    Bei MRSA-/ESBL-/TBC-/RSV-Patienten bin ich natürlich direkt mit Schutzkleidung und desinfizierten und dann behandschuhten (bei mir dauert das Trocknen übrigens nur weniger als eine Minute) Händen rein und habe mit Handschuhen nach der Vene getastet. Ohne finde ich aber viel besser.

    EDIT: Man sollte übrigens einfach bei allen Patienten vorsichtig sein. Ganz ehrlich würde ich mich lieber an jemand mit bekannter HIV-Infektion stechen und die Prophylaxe quasi schon genommen haben, bevor ich in der chir. Ambulanz "hallo" sagen konnte, als wenn ich mich in Sicherheit wiege und Stunden oder Tage später die Infektion rauskommt, weil es keiner wusste und der Patient doch gar kein Risiko hatte...
    Nee, BEs o.ä. ohne Handschuhe gehen gar nicht.
    Geändert von McBeal (16.11.2008 um 13:56 Uhr)
    Junior-Mitglied der "Das/Dass-Polizei"



  2. #17
    IntubierTier Avatar von papiertiger
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    Zitat Zitat von Antracis
    Verstehe die Bemerkung jetzt nicht wirklich, bei MRSA, ESBL und Co tragen eigentlich alle Handschuhe, weil man sich ja eh in die Zimmer einschleust.
    Wenn man's denn schon weiß.

    + die Isolationsgeschichte wird ja auch recht unterschiedlich gehandhabt, wie vor nicht allzu langer Zeit in einer Diskussion in der Fachsimpelei durchschien, wenn ich mich recht entsinne.



    Handschuhe desinfizieren ja oder nein ist ja ein recht umstrittenes Thema. Erinnere mich da an, mal eine (etwas ältere/wohl veraltete) Leitlinie gelesen zu haben, die sich dahingehend auch nicht festlegen wollte. Wäre interessant, wenn jemand etwas aktuelles zu dem Thema hätte.



  3. #18
    Haldolodri
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    Zitat Zitat von McBeal

    Bei MRSA-/ESBL-/TBC-/RSV-Patienten bin ich natürlich direkt mit Schutzkleidung und desinfizierten und dann behandschuhten (bei mir dauert das Trocknen übrigens nur weniger als eine Minute) Händen rein und habe mit Handschuhen nach der Vene getastet. Ohne finde ich aber viel besser.
    Naja, da kann ich wieder nur sagen, dass ich dermaßen viel in MRSA-Zimmern Blut abnehmen mußte, das für mich das Tasten mittlerweile kein Argument mehr gegen Handschuhe ist. Wenn die Handschuhe richtig passen und man etwas Erfahrung hat, tastet man auch mit Handschuhen jede tastbare Vene. Allerdings: Mit 3ml sind meine Hände in einer Minute noch nicht handschuhtauglich...aber wie gesagt, natürlich geht es. Ich mache es ja mittlerweile meistens auch. Auch bei so Sachen, wie Antibiotika-Infusionen aufziehen sollte man tunlichst Handschuhe tragen...

    Problematisch fand ich immer das Stauen in den Schleusenzimmern. Ich hab immer die dort meist vorhandene Blutdruckmanschette genommen oder im Notfall einen L-Handschuh. Die meisten Kollegen haben aber ihren Stauschlauch mit reingenommen und ich bezweifel mal stark, dass es was nützt, wenn man ihn danach etwas absprüht.

    Gedanken hab ich mir auch um die Blutröhrchen gemacht, die verlassen ja schließlich auf jeden Fall das Zimmer. Ich hab zwar immer drauf geachtet, die nun nicht gerade ins Patientenbett zu legen, aber letztlich dürften die dann doch auch schnell MRSA-Kontaminiert sein, wenn man sie anfasst. Eine halbwegs sichere Lösung wäre wohl nur, wenn man sie beispielsweise auch in einen Handschuh in die Finger tut, und dann beim Verlassen des Zimmers rauspopelt und den Handschuh in dem Zimmer abwirft. Aber wie gesagt, meist bestehen auch bei der Schleusung eklatante Schwachstellen, leider.

    Gruß
    Anti
    Geändert von Antracis (16.11.2008 um 14:13 Uhr)



  4. #19
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
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    Mal eine Frage am Rande: Hat hier schon irgendjemand eine Infektion beim Patienten an der Einstichstelle aufgrund einer Blutabnahme gesehen? Ich rede nicht von Viggos, die im Arm verschimmeln, sondern von einer einfachen BE. Da, ich würde mal behaupten, ca. 90% aller Ärzte/Studenten/Schwestern wer auch immer die BEs macht, sicherlich nicht leitlinienkonform arbeiten, was die Hygiene angeht in diesem Bereich, wage ich nämlich ehrlich zu bezweifeln, dass das alles so wild ist. Ganz ehrlich: Mein Schutz vor möglicher Infektion durch eine Nadelstichverletzung ist mir in diesem Fall einfach deutlich wichtiger



  5. #20
    Haldolodri
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    Zitat Zitat von Muriel
    Mal eine Frage am Rande: Hat hier schon irgendjemand eine Infektion beim Patienten an der Einstichstelle aufgrund einer Blutabnahme gesehen? Ich rede nicht von Viggos, die im Arm verschimmeln, sondern von einer einfachen BE. Da, ich würde mal behaupten, ca. 90% aller Ärzte/Studenten/Schwestern wer auch immer die BEs macht, sicherlich nicht leitlinienkonform arbeiten, was die Hygiene angeht in diesem Bereich, wage ich nämlich ehrlich zu bezweifeln, dass das alles so wild ist. Ganz ehrlich: Mein Schutz vor möglicher Infektion durch eine Nadelstichverletzung ist mir in diesem Fall einfach deutlich wichtiger
    Das Problem liegt meines Wissens nach gar nicht mal so sehr in der Infektion der Stichstelle, als im Übertragen der Keime von Patient zu Patient, die dann auf anderen Wegen in den Patienten gelangen. ;)

    Ansonsten versuche ich halt, das Risiko möglichst gering zu halten. Sprich, wenn ich doch nochmal tasten oder klopfen muß - soll mir keiner erzählen, dass das nie notwendig ist - dann steche ich möglichst distal dieser Stelle rein oder gehe erstmal durch die Haut und suche mir dann die Vene...ist bei schwierigen BEs eh die beste Lösung.

    Gruß
    Anti



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