Hallo,
ja, wir sind seit Dienstag daheim.
S-P-O-I-L-E-R für Erstgebärende:
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Die Geburt kurz zusammengefasst:
Freitag vormittags Wehencocktail (der ganz gut schmeckte ), abends dann Blasensprung. Bin dann in die Klinik gefahren, habe aber unterwegs beschlossen, doch ne Freundin mitzunehmen... es kam immer mehr Fruchtwasser - das Überpolster ist schon im Müll . Ich bin an der Klinik ausgestiegen und es lief gefühlt literweise in meine Schuhe. Ich sah aus wie megamäßig eingepullert, wildfremde Menschen haben mir auf dem Weg vom Auto zur Kliniktür Glück gewünscht, hihi.
Im Kreissaal dann ziemlich ungerichtete Wehen. Damit ich schlafen und Kraft sammeln konnte, gab's dann Prothazin und Dolantin i.m. - davon konnte ich geil schlafen, aber eine Wehe hat sich angefühlt, als würde mir jemand im Schlaf ein Messer in den Bauch rammen, also gab's nen PDK. Der hat mich motorisch dermaßen blockiert, dass ich das rechte Bein gar nicht, das linke Bein etwas bewegen konnte. Vaginale Untersuchung/Katheterisierung habe ich gar nicht gemerkt. Ab 11 Uhr nächsten Tag gab's nen Oxy-Perfusor und ab so 5-6cm waren die Wehen schmerzhaft, obwohl weiterhin krasse motorische Blockade und ich weiterhin Manipulationen im Intimbereich nicht gemerkt habe.
Meine Freundin, die mich begleitet hat, kam zum Glück rechtzeitig wieder in den KS. Der Fußballverein der Stadt ist aufgestiegen und ÖPNV/Taxis waren lahm gelegt.
Presswehen waren echt schlimm, PDK war irgendwann ausgestellt worden (habe ich nicht gemerkt), Geburtsstillstand, Oxy hochgedreht, ständig Boli, letztendlich wurde das Kind "heraus-kristellert" - das tat weh!! 26h von Blasensprung bis Geburt. Ich habe seitdem nochmals viiiiiiiel mehr Respekt vor Frauen, die ohne PDK gebären. Ich wüsste auch nicht, was ich es ohne meine Freundin überstanden hätte. Habe selbst die Nabelschnur durchgeschnitten. Mit der Nabelschnurblutentnahme und später mit Gewebeentnahme plazentanah hat es auch geklappt. Dann kam Plazenta nicht, trotz aller Kniffe. Also noch in den OP, wo auch ein Cervixriss und ein Dammschnitt versorgt wurden. Aber das war mir dann egal, Kindchen war da und es ging ihm gut, Narkose kenne ich. Und ich wusste irgendwie, dass es eh nicht klappen würde. Seltsam. Naja, letztendlich habe ich in Rückenlage entbunden (was ich nicht wollte) und homöopathische Kügelchen habe ich zwischendurch auch 2x bekommen, aber auch egal, schadet nicht, dachte ich mir. Ich war so froh um meinen PDK. Die Hebamme, die bei der Geburt dabei war, fand ich auch nicht sonderlich supportiv. Habe mich irgendwie wie eine Memme gefühlt, die das nicht zu Stande bringt. Alle anderen waren lieb. Ich habe echt gepresst wie ne Blöde (meine Augen sahen jetzt nicht so aus wie bei Lava), aber anscheinend falsch, nicht in die "richtige Richtung", nicht stark genug, was weiss ich. Irgendwie fand ich die Geburt schon traumatisch und hoffe, dass ich nicht lange daran zu knabbern habe. Bin schon distanzierter, auch wenn mir jetzt beim Schreiben wieder die Tränen über die Wangen laufen.
Danach war ich noch ziemlich malade. 800ml Blutverlust, das lange Liegen... . Hatte ein Einzelzimmer auf der Woche, das war Gold wert. Will gar nicht mehr so viel schreiben, aber ich bin froh, als ich nach Hause durfte. Es gab die (obligatorischen?) Stillprobleme, so dass bei noch nicht mal 10% Gewichtsverlust Pre zugegeben wurde. Und das fand ich irgendwie doof auf der Wochenstation. Es fehlte die durchgehende Beratung, der rote Faden. Es wurde einfach gemacht. Dazu die hormonelle Umstellung, so dass ich froh war, als ich gehen konnte und daheim allein/mit Hebamme mich darum kümmern konnte, ohne dass 20 verschiedene Leute da mitmachen. Einfach stressfreier daheim.
Echt schön daheim. Die ersten drei Nächte waren zwar Hölle, weil die Kleine stundenlang nicht zur Ruhe kam und teils echt hysterisch geschriien hat, dafür war die letzte Nacht toll. So muss es sein! Vollstillen klappt; meine Hebamme ist echt lieb!
Die Kleine ist soooo süß! Viele sagen, sie sieht aus wie der Papa.
So, Roman Ende. Sorry dafür, musste mir das mal bisschen von der Seele schreiben.