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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #24791
    PalimPalim! Avatar von epeline
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    Davon erlebe ich eher weniger. Wirklich mehr die Overprotection und dann eben bei den Teenys auch die entsprechenden Resultate.unselbstständig und ohne jede Frustrationstoleranz, keine Empathie für andere... macht sich schlecht als Azubi oder später junge Mutter... aber das wollen die Eltern der ganzen Schneeflöckchen nicht hören.



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  2. #24792
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
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    Mein Vorteil ist, dass ich ja meine Patienten im Verlauf kenne. Ich sehe, wie Eltern nach und nach die Verantwortung und Führung an die Kinder abgeben und damit eigentlich unglücklich sind. Solche Aussagen sehe ich auch in diesem Zusammenhang, dass sie einfach nur noch genervt sind, dass das Kind nie mal einfach funktioniert. Je jünger, desto anerkannter ist das Verhalten noch, je älter, desto mehr sehen die Eltern sich von außen gedrückt, dass das Kind sich doch sozialkonform zu verhalten hat. Eine Zeit lang wird es entschuldigt, aber irgendwann geht es nicht mehr. Bei den einen ist das mit 1, bei anderen erst in der Schule oder gar erst in der Pubertät.
    Aber natürlich gibt es auch einfach so unempathische Eltern, die nicht in der Lage sind, ihr Kind dabei zu unterstützen. Das machen bei uns dann manchmal auch die Arzthelferinnen. Immer mal nehmen diese mal Kindern zum Impfen in den Arm und trösten es danach.

    Mein häufiger Spruch ist, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn die Mutter (oder auch der Vater, aber der ist es nicht so oft) auf die Einhaltung ihrer eigenen Grenzen pocht. Dass sie ihrem Kind damit nicht nur zeigen, dass Menschen Grenzen haben und dass die Freiheit dort aufhört, wo sie die eines anderen einschränkt. Und auch als Vorbild. Was ist denn das für ein Vorbild, wenn die Mutter sich total zertrampeln lässt? Ob nicht dann das Kind später es ebenso macht? In Beziehungen vielleicht dann auch?

    Bei den U10en und U11en höre ich immer nur die Schuld bei den Schulen, den Lehrern. Dass ein Kind irgendwas nicht kann, ist immer die Schuld der Schule. Zuhause Lesen üben, 1x1 üben, usw., zu anstrengend. Auf die Frage, wieviel Medienzeit ein Grundschulkind hat, kommt meist die Antwort "unter der Woche so 2-3 h, am Wochenende mehr" (dann gehe ich wie beim Rauchen eher von noch mehr aus). Wann soll denn da mal was geübt werden? Hier gehen ja alle in den Hort. Da fängt die Zuhausezeit erst ab 16 Uhr an. Wenn davon 2-3h Medienzeit ist, kann ja keine andere Sache gemacht werden.
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



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  3. #24793
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
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    26.10.2003
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    Sesshaft geworden in der Pädiatrie
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    Zitat Zitat von epeline Beitrag anzeigen
    Davon erlebe ich eher weniger. Wirklich mehr die Overprotection und dann eben bei den Teenys auch die entsprechenden Resultate.unselbstständig und ohne jede Frustrationstoleranz, keine Empathie für andere... macht sich schlecht als Azubi oder später junge Mutter... aber das wollen die Eltern der ganzen Schneeflöckchen nicht hören.
    Komplette Zustimmung, insbesondere auch die Azubis... Schneeflöckchen ist klasse, das merk ich mir.
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



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  4. #24794
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
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    Es ist ja auch echt anstrengend, Regeln wirklich einzuhalten. Aber ich bin so oft schon auf die Schnauze gefallen mit "Ach komm, einmal...". Geht nicht. Ich bin zwar überhaupt kein Typ für kategorische Regeln und denke eigentlich, dass die meisten Situationen innerhalb bestimmter Grenzen individuell zu betrachten sind, aber ich merke einfach, dass meine Kinder (vor allem K2 und 3) dafür zu klein sind.
    Beispiel: Es ist mir völlig egal (und auch objektiv ist es das), wer auf welchem Sitz im Auto sitzt. Meinetwegen können sie das jedes Mal ändern, warum auch nicht. Aber: Mein "Klar, kannst Du, K2, heute auf K3s Sitz sitzen" oder umgekehrt hat dazu geführt, dass wir monatelang Streit und Diskussionen hatten, wer wo sitzt, weil das jedes Mal neu ausdiskutiert und verhandelt werden musste. Ich habe auch eigentlich überhaupt nichts dagegen, wenn die Kinder untereinander ihre Betten tauschen. Finde ich eigentlich sogar ganz süß, wenn sie zu dritt zusammenliegen. Aber auch das bringt im Verlauf nur Ärger und Stress. Ich gewöhne mir immer mehr an, auch bei eigentlich schwachsinnigen Dingen ganz klare Regeln aufzustellen, wer wo sitzt, wer welche Aufgabe hat, wem welche Butterbrotdose gehört etc. Das wird, einmal durchgezogen, dann auch weitestgehend akzeptiert.
    Anderer Punkt: K1 hasst es zu telefonieren. Kann ich sogar verstehen, ich rufe auch extremst ungern irgendwo an, wenn es kein privater Anruf unter Freunden/Familie ist. Aber: Das ist eine Grundfähigkeit, das muss sie einfach können. Und wenn sie es jetzt lernt, verschwindet der Respekt/das Unwohlsein doch eher, als wenn ich ihr so etwas abnehme. Wenn sie mit Freunden spielen möchte, soll sie entweder dort vorbeigehen und schauen, ob sie da sind und Zeit/Lust haben oder eben anrufen. Ich kläre das nicht per WhatsApp mit den anderen Eltern (auch wenn das tatsächlich der Standard zu werden scheint). Ich habe das eine Zeit lang gemacht, weil es ja so bequem ist, bis ich irgendwann aufwachte und merkte, wie völlig bescheuert das eigentlich ist.



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  5. #24795
    Platin Mitglied
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    Hm. Ich sehe das anders. Ich bin völlig bei euch, das die eigenen Grenzen gewahrt werden müssen, aber genau so achte ich auch auf die Grenzen meines Kindes bzw versuche es. Und ich glaube auch, dass Gras nicht schneller wächst, weil man daran zieht, um mal das alte Sprichwort zu bedienen Ich versuche, möglichst viel Entscheidungsspielraum zu lassen (ohne Schuhe raus? Ok, dann halt eisige Füße nach 3m...) und ausprobieren zu lassen. Und es gibt natürlich viele Regeln die ich auch vorgebe, schon alleine um den Alltag mit Arbeit und Kindergarten hinzubekommen. Aber diese Sichtweise, dass Kinder vieles nur lernen, weil wir sie dazu bringen, die winterhoff ja prominent vertritt, widerstrebt mir total.



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