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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #25991
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
    Registriert seit
    26.10.2003
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    Sesshaft geworden in der Pädiatrie
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    Ich plädiere auch dafür, dass man sich genau überlegt, was man mit jedem Teil der Pränataldiagnostik wirklich entscheiden will. Jede Entscheidung ist erlaubt, aber sie solle eben auch einen Nutzen haben. Pränataldiagnostik bringt eben nicht nur normale Befunde und normale Befunde heißen noch lange nicht, dass alles gut ist. Es gibt keine Sicherheit. Wir hatten eine Fruchtwasseruntersuchung bei der Großen wegen eines White Spots im Herzen, um vorbereitet zu sein, wenn es Trisomie 21 wäre, um die besten Geburtsvoraussetzungen zu haben. Sie hatte kein Trisomie 21 und ist viel schwerer behindert als die meisten Kinder mit Trisomie 21.

    Die Entscheidung für ein Kind beinhaltet auch die Entscheidung für ein Kind mit irgendwas. Es gibt keine Sicherheit, nur Wahrscheinlichkeiten. Und die sind sehr hoch für gesunde Kinder!

    Wir konnten uns bei der zweiten alle Sachen mit Wahrscheinlichkeiten sparen, da wir sowieso eine Chorionzottenbiopsie gemacht haben, wegen autosomal-rezessiver Vererbung der Erkrankung der Großen. Wir hatten wunderbares Glück und sehr sehr dankbar.
    Und wenn man kein Glück in diesem Sinne hat, ist das noch lange nicht das Ende.
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



  2. #25992
    Diamanten Mitglied
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    Schöne und wahre Worte Annekii



  3. #25993
    Sandmännchen Avatar von Miss
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    Ups, schon FÄ
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    Zitat Zitat von ninakatharina Beitrag anzeigen
    Größere Anschaffungen (in Absprache mit den Eltern hinsichtlich ihrer wünsche natürlich) sind eine gute Idee!
    Meine Eltern haben zum Beispiel den Kinderwagen/Buggy/Maxicosi übernommen, die Eltern meines Freundes das Bett, welches zum Laufstall und Kinderbett umgebaut werden kann. Beides aus zweiter Hand, wie von uns gewünscht, aber dafür in hervorragender Qualität.
    Die meisten Klamotten die wir von irgendwem geschenkt bekommen haben, sind ehrlich gesagt überhaupt nicht mein Geschmack und haben mir vor allem ein schlechtes Gewissen beschert - dann lieber einen Gutschein...
    Das finde ich auch ne gute Idee.
    Federwiege oder Trage ist nicht jedermanns Sache, aber so was wir KiWa, Buggy, MaxiCosi o.ä. ist fast immer erforderlich, das kann man ja auch absprechen.

    Bei den Klamotten kann ich mich nur anschließen, die wenigsten Sachen haben mir gefallen -es gab einige blassrosa Scheußlichkeiten, weil es halt ein Mädchen ist ausserdem viel zu viele Spieluhren und Kuscheltiere. Süß fand ich selbstgehäkelte Schühchen mit Namen drauf.
    Grundausstattung an Kleidern besorgt man als Eltern lieber selbst und gebraucht reicht völlig.

    Herzlichen Glückwunsch übrigens!



  4. #25994
    Dr. ml. Winselstute Avatar von Eilika
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    Endspurt zu... äh ja... zu...
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    Gibt meiner Meinung nach vieles Schöne für etwas später. Schönes Kinderbesteck, Liederbuch, so was. Meine beiden haben von ihren Paten zur Taufe jeweils mir Absprache ein echt hochwertiges Kuscheltier und ein Namensbild bekommen. Aber bei größeren Anschaffungen unterstützen ist auch toll. Meine Eltern haben zum Beispiel jeweils den Triptrap geschenkt...
    Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart. (Curt Goetz)



  5. #25995
    small but dangerous
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    Narkosefachzwerg
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    Annekii, das sehe ich ganz genauso!
    Und da ein wunderbarer junger Mann mit Trisomie 21 ein wichtiger Teil meiner Familie ist, tut es mir oft in der Seele weh, dass Kinder mit Trisomie (die ja meist Chromosom 21 betreffen) in der Pränataldiagnostik als untragbare Belastungen für Eltern und Gesellschaft behandelt werden und fast alle abgetrieben, obwohl sie ein gutes und gesundes Leben führen und glücklich sein können. Und nur, weil wir zufällig genau diese Behinderung leicht diagnostizieren können, werden diese Kinder dann "entfernt"?
    Treffen wir Entscheidungen, die uns nicht zustehen? Was ist "lebenswert"? Wer ist "wertvoll" genug, um geboren zu werden?
    Ich finde das ist ein so komplexes Thema, und diese Tests werden fast flächendeckend angewendet, ohne dass sich viele werdende Eltern über die Konsequenzen im klaren sind.
    Ein lesenswertes Buch zum Thema: "Das ganze Kind hat so viele Fehler"

    Es macht mir ein wenig Angst, was in Zukunft passieren wird, wenn mehr Krankheiten getestet werden können. "Muss" man sein Kind dann abtreiben, wenn es z.B. genetische Marker für Diabetes oder Schizophrenie hat? Gruselig.



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