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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #27171
    Diamanten Mitglied Avatar von Colourful
    Mitglied seit
    18.07.2009
    Semester:
    Ich bin sooooo alt.
    Beiträge
    5.586
    Na ja, ist wirklich etwas fach- und standortabhängig, ob man dann sofort "aussortiert" wird, oder ob man trotzdem ernst genommen wird und verantwortungsvoll arbeiten kann. Aber klar, dass du als Frau mit Anfang 30 jetzt eher nicht die Oberarztstelle bekommst, wenn du zwar Facharzt bist und aber kleine Kinder hast - ist irgendwie auch Realität. Ich bin aber zufrieden, jetzt nicht mit meinem momentanen Job, ist halt ein langweiliges Fremdjahr, weil es so sein muss, aber ich hatte halt in der Psychiatrie die Möglichkeit einen spannenden, abwechslungsreichen Job zu machen und trotzdem meist meine Tochter gegen 15 Uhr von der Kita abzuholen und ausreichend Zeit für sie zu haben. Ist halt auch typsache.



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  2. #27172
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    09.10.2002
    Ort
    Schwarzwald
    Beiträge
    1.801
    Hm... das mit der Karriere geht auch mit Kind und trotz spätem Studium. Es kann vielleicht sein, dass man zum Karrieresprung das Haus wechseln muss. Ich arbeite derzeit als leitende OÄ und mein Mann ist zu Hause.
    Geändert von abcd (29.08.2019 um 18:52 Uhr)



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  3. #27173
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
    Mitglied seit
    10.06.2005
    Ort
    Bromberlin
    Beiträge
    10.711
    Ich würde mich anschließen, was das "loslegen" angeht. Ich hätte gern im Studium schon Kinder bekommen, damit sie aus dem gröbsten raus sind, wenns los geht. Ebenfalls bestätigen kann ich, dass du erstmal die "Mutti" bist. Ich bin nach einem Jahr Elternzeit wieder Vollzeit eingestiegen, mache Dienste wie alle anderen auch (mein Mann ist zu Hause)und trotzdem ist es halt so, dass mir nach Meinung meines ehemaligen Chefs der "Drive" fehlte... ich war halt nicht auf vielen Nachmittags-Weiterbildungen, habe nicht interessehalber Überstunden gemacht... Was ich vorher oft noch mitbekommen hatte, war, dass man sich öfter nach Feierabend noch zusammengesetzt hat, dann in entspannterer Atmosphäre gequatscht hat, da hatte ich dann nicht mehr teilgenommen, weil ich halt die Kinder sehen wollte.
    Bei meinen männlichen Kollegen bekomme ich jetzt oft mit, dass sie trotz Kinder "semifreiwillig" Überstunden machen. Gerade gestern lag nach Feierabend noch was an, ich wollte das dem Kollegen abnehmen, damit er gehen kann und ich hatte eh Dienst - aber er meinte, er macht das noch. Es hat halt jeder seine eigenen Prioritäten. Vielleicht bin ich auch etwas gebrandmarkt dadurch, dass unsere Zwillinge nie ganz easy-entspannt waren und ich meinen Mann nie ´unnötig´ mit ihnen allein lassen will, der ist halt auch nicht unendlich belastbar.
    Und das ist halt die nächste Sache: man kann Pläne machen wie man will, es kommt dann doch oft anders. Wenn du ein irgendwie besonderes Kind bekommst, das mehr Aufmerksamkeit braucht, kann sich deine Einstellung auch nochmal um 180 Grad drehen...schon der jahrelange(!) Schlafmangel ist nicht zu unterschätzen.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch Züge eines Karrieremenschen in mir trage - das führt jetzt zu einem permanent schlechten Gewissen - meinen Kindern und meinem Mann gegenüber, weil ich sie zu wenig sehe, meinen Kollegen und Chef gegenüber, weil ich nicht immer alles so schnell und ordentlich gebacken bekomme.

    Und ich bin echt oft hin- und hergerissen zwischen "da gibts diesen spannenden Fall, da könnte man ein Poster draus machen" und "wow, die Johannisbeeren sind reif, da könnte man Marmelade draus machen".

    (Für mich ist Kochen Entspannung pur und DAS braucht man halt auch irgendwo um im Alltag durchzuhalten)
    And then again, it´s not out of the realm of extreme possibility...



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  4. #27174
    small but dangerous
    Mitglied seit
    23.05.2012
    Semester:
    Narkosefachzwerg
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    Zitat Zitat von abcd Beitrag anzeigen
    Hm... das mit der Karriere geht auch mit Kind und trotz spätem Studium. Es kann vielleicht sein, dass man zum Karrieresprung das Haus wechseln muss. Ich arbeite derzeit als leitende OÄ und mein Mann ist zu Hause.
    In meinem Fach hab ich das leider noch nie gesehen. Die wenigen Oberärztinnen, die ich kenne, haben entweder ihre Kinder erst mit Ü40 als Oberärztin bekommen oder sind kinderlos.



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  5. #27175
    Registrierter Benutzer Avatar von Trendafil
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    10.03.2019
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    Zitat Zitat von sweety92 Beitrag anzeigen
    Hallihallo,
    ich habe nun meine erste Assistelle vor etwa 3 Monaten begonnen. Da stellt sich so langsam aber sicher die Frage nach dem 1. Nachwuchs. Ich muss ehrlich sagen, wenn ich mich nicht schlecht gegenüber meinen Kollegen/Chef fühlen würde, würden wir wahrscheinlich schon gegen Ende des Jahren anfangen zu planen ��
    Was sagt ihr dazu? Das Problem ist vor allem, dass ich schon ein Karrieremensch bin.. die Versorgung würde mein Mann später übernehmen nur schwanger werden kann er eben nicht ��
    Hallo meine Liebe!

    Schätze, du bist erst so 26/27 (Jahrgang 92?)? wie wärs, wenn du das erste Jahr als Assistent gemütlich anstarten lässt?

    Möchte Dich nicht allzu schnell auf den Boden der Tatsachen holen, aber das Kind an den Mann abdrücken, klingt viel - wirklich viel - einfacher, als es tatsächlich ist.
    Ich hab meinen Sohn vor einem Jahr im Studium bekommen.
    Nach einer Zeit mit einer doch sehr schweren Erkrankung und die Aussicht auf Kinderlosigkeit u.a. durch einen Behandlungsfehler.
    Die Erkrankung selbst oder das psychische Heckmeck danach hat mich nie an Ehrgeiz für mein Studium verlieren lassen. Ich war immer fest davon überzeugt, dass eine Oberarztstelle schon drin sein sollte und insgeheim bin ich es auch heute noch, allerdings ist es mir bei weitem nicht mehr so wichtig.
    Mein Baby hat mich dahingehend meine Prioritäten sehr schnell neu ordnen lassen.

    Was mir wichtig ist: Dass mein Sohn mich in seine Winzärmchen schließt. Dass er mich anlächelt, wenn er mich sieht oder dass er lacht wenn ich sein Bäuchlein kitzle.
    Ich war ein halbes Jahr Pendlerin, um das letzte Blockprakrikumsreiche Semester abschließen zu können. Mein Freund blieb zuhause beim Kind.
    Und ja was soll ich sagen. Es waren nur ein paar popelige Praktika und ich litt die ganze Zeit über an einer mentalen Nabelschnurentzündung. Er war damals 5 Monate alt und jedes mal, wenn ich nach Hause kam, konnte er wieder irgendwas neues tolles und ich habe es einfach verpasst. Das tut wesentlich mehr weh, als irgendeinen Patienten nicht untersucht zu haben.

    Versteh mich nicht falsch. Studium ist nicht Beruf, aber ich stelle es mir sehr schwer vor, als frisch gebackene Mama im Berufsalltag nach Geburt sofort wieder ''all in'' zu sein. Ein Baby verändert. Nicht unbedingt zum Negativen, aber es verändert.

    Und was bleibt ist oft ein sehr sehr schlechtes Gewissen und die Angst beidem nicht gerecht zu werden.
    Geändert von Trendafil (29.08.2019 um 19:45 Uhr)



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