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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #27181
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    10.01.2009
    Beiträge
    3.902
    Irgendwie aber erscheinen mir vor diesem Hintergrund, dass eben viele Frauen mit Kindern ohnehin nicht mehr höhere Positionen anstreben, Quotenregelungen besonders blöd.
    Ich bin absolut pro Chancengleichheit, aber durchdrücken muss man es dann auch nicht nur der Quote wegen.



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  2. #27182
    agitiert Avatar von Arrhythmie
    Mitglied seit
    28.04.2014
    Semester:
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    2.309
    Ich kann Tendalfil nur zustimmen. Bin übrigens Zweitstudentin und deshalb auch keine 20 mehr.

    Bis zu meinem Kind (mittlerweile 20 Monate alt, bekommen im 7. Semester), war ich immer viel im OP unterwegs, bin Nachts gerne hin, freiwillig... etc... (Im Rahmen des Studiums/Nebenjobs halt). Ich wollte auch lange Zeit unbedingt ein chirurgisches Fach machen. Mein Mann ist chirurgischer OA und ich war viel mit ihm im OP, hatte tolle Einblicke usw... Natürlich auch die Einblicke in die Schattenseiten.

    Mittlerweile hat mein Kind meine Prioritäten auch verändert: Ich war/bin zwar auch ehrgeizig (hab zB trotz Schwangerschaft, schwieriger Entbindung und Neo Zeit - mein Kind lag nach Geburt auf Neo ITS- alles in Regelstudienzeit durchgezogen + nebenher Dr. Arbeit gemacht), aber Chirurgie will ich nicht mehr unbedingt machen. Ich habe das jetzt in mehreren Häusern mitbekommen, wie die Assistenten-Muttis da "abgesägt" wurden, als sie wieder kamen. Entweder kamen sie sowieso "nur" in 80% wieder (und die chirurgischen Chefs waren davon wenig begeistert) oder sie durften Station und Ambulanz machen und ab und an als Assistenz in den Op. Wirklich viel "gerissen" haben sie -nach eigenen Angaben- nicht mehr. Das waren meine Beobachtungen aus 3 verschiedenen Häusern (Allgemeinchir, KiChir, Unfallchir)
    "Sometimes I sit quietly and wonder why I am not in a mental asylum. Then I take a good look around at everyone and realize.... Maybe I already am."






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  3. #27183
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
    Mitglied seit
    26.10.2003
    Ort
    Mainz und Jena
    Semester:
    Sesshaft geworden in der Pädiatrie
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    3.328
    Ich erlebe in vielen Situationen, dass es wichtig ist, sich nicht festzulegen, wenn man Kinder bekommt. Egal wie, sie krempeln immer etwas um. Dazu muss man bereit sein. Entweder sie sind total pflegeleicht und zuckersüß und man kann sich nicht von ihnen trennen. Oder sie sind zuckersüß und man langweilt sich zu Tode mit den Babythemen. Oder sie sind super anstrengend und man findet jede Nacht mit ihnen anstrengender als jeden Dienst. Oder man findet plötzlich alles interessanter als den Job und geht in Biosonstwasessenkochen total auf. Oder man fängt schon mit unter einem Jahr mit "Kursen" an, die das Kind fördern. Oder man geht da nur hin, weil es total einsam und langweilig alleine ist. Oder man geht hin, weil es einem liegt.
    Vor allem hat man vorher keine Ahnung, was man selbst sein wird.

    Ich finde es total wichtig zu sagen, man gibt sich in eine neue Situation, auf die man sich einlässt und sich erlaubt, sich zu ändern. Man weiß einfach nicht vorher, wie man sich fühlt, wenn man zum ersten Mal Eltern wird. Und es ist auch nicht schlimm, wenn sich Prioritäten verschieben. Das ist kein Versagen oder Aufgeben. Nicht umsonst gelten Geburten als Zäsuren im Leben.

    Wir denken, wir hatten es einfach mit L., weil wir nichts erwartet haben. Wir haben uns kein bestimmtes Leben mit ihr vorgestellt, waren beide Studenten, wohnten in einer 6er-Haus-WG, da war es nicht schwierig, dass sie nicht mal so wurde wie ein gesundes Baby. Ich sage immer mal, dass man nur einmal Eltern wird, beim zweiten ist man es eben schon. Wir sind es allerdings bei A. auch ein bisschen zum ersten Mal geworden. Aber mit der Erfahrung, dass man auch trotz bester Voraussagen alles erwischen kann, sind wir anders als vorher, irgendwie demütig, wenn alles einfach läuft, es ist nicht selbstverständlich.

    Ich denke, plant einfach, was ich euch vorstellt, seid aber nicht enttäuscht von euch, wenn es anders kommt. Anders ist nicht schlechter, auch nicht, wenn es der Karriere schadet und auch nicht, wenn es politisch bedeutet, dass irgendeine Frau doch nicht Karriere macht. Es ist euer Leben, egal, was die Gesellschaft sagt.
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



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  4. #27184
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    12.09.2006
    Beiträge
    5.499
    Das hast du sehr schön geschrieben, meiner Meinung nach Eltern sein verändert einen definitiv, ich war ja vor der Geburt von k3 schon mehrere Jahre stiefmama, aber ein eigenes Kind ist doch noch mal was anderes. Ich zähle mich allerdings nicht zur Fraktion baby-mama, ich finde das kleinkindleben (bis jetzt) deutlich angenehmer.



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  5. #27185
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    10.01.2009
    Beiträge
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    Also annekii, das gehört glaub ich in den folsäure-Beipackzettel oder irgendwohin wo es Leute mit Kinderwunsch lesen... sehr schön gesagt.
    Dem ist nichts hinzuzufügen.


    (Und das mit der Demut, so geht es mir auch.)



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