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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Ich möchte mal nach Meinungen fragen, wie wichtig oder sinnvoll Ihr eine gewisse Zeit in der Chirurgie (sagen wir mal, so ca. ein Jahr) haltet, wenn man letztendlich Allgemeinmediziner werden möchte.
    Seht Ihr es eher als Zeitverschwendung an, da man in so kurzer Zeit natürlich nur Basics lernen kann? Oder erscheint ein bißchen mehr Chirurgieerfahrung, als nur aus dem PJ, sinnvoll?



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  2. #2
    -= Harnverhalter =- Avatar von Die Niere
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    Zitat Zitat von Relaxometrie
    Ich möchte mal nach Meinungen fragen, wie wichtig oder sinnvoll Ihr eine gewisse Zeit in der Chirurgie (sagen wir mal, so ca. ein Jahr) haltet, wenn man letztendlich Allgemeinmediziner werden möchte.
    Seht Ihr es eher als Zeitverschwendung an, da man in so kurzer Zeit natürlich nur Basics lernen kann? Oder erscheint ein bißchen mehr Chirurgieerfahrung, als nur aus dem PJ, sinnvoll?
    Dazu gibt es aus meiner chirurgischen Erfahrung eine ganz klare Antwort: ABSOLUT SINNVOLL und ich würde sogar soweit gehen, dass ich es als Grundvoraussetzung in den Facharztkatalog aufnehmen würde.

    Man erlebt es immer wieder auf der Chirurgie, dass Hausärzte einem einfachste chirurgische Probleme zuweisen, an denen sie wochen- oder monatelang "herumgedoktort" haben und aus Unwissenheit (da fehlende chirurgische Erfahrung) den Heilungsverlauf verschleppt haben. Zu den Highlights gehören infizierte Pilonidalsinus, die immer und immer wieder mit Antibiotika behandelt wurden bis der Patient ein riesiges Fistelsystem entwickelt und eine riesige Wundfläche nach der chirurgischen Sanierung entsteht. Oder Hausärzte, die ihren Patienten erzählen, dass sie Fadenentfernungen am Abdomen nicht durchführen, da sie sonst für den Platzbauch verantwortlich sind, der danach entstehen kann. Es gibt 1000 Beispiele.

    Du sollst in einem Jahr Chirurgie nicht alles lernen, sehen und können, aber ein Grundverständnis für die Chirurgie und chirurgische Probleme und Lösungen entwickeln, die dir in deiner täglichen Arbeit in der Zukunft helfen wird.

    Evil wird sich mit Sicherheit auch noch dazu äussern, da er genau diesen Weg gegangen ist...respektive noch geht.

    gruesse, die niere
    “Don't waste your time on jealousy. Sometimes you're ahead, sometimes you're behind. The race is long, and in the end, it's only with yourself” - Mary Schmich (Chicago Tribune)



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  3. #3
    Landeierärztin Avatar von icespeedskatingfan
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    1 Jahr Chirurgie finde ich sehr sinnvoll, denn die Patienten schneien mit ALLEM in eine Hausarztpraxis - Wundversorgung, Distorsionen, chir. Nachbehandlungen etc.gehören einfach dazu.
    Nach der alten WBO ist es auch Voraussetzung, nach der neuen WBO nicht mehr zwingend ,- aber chirurgische Kenntnisse z.B. zum Erkennen einer Leistenhernie, Appendizitis oder anderer chir. Krankheitsbilder schaden bestimmt nicht in der Allgemeinmedizin.
    Und Kenntnisse in der Chirurgie helfen auch die Grenzen der hausärztlichen Behandlung rechtzeitig zu erkennen: so Katastrophen, wie Niere sie oben geschildert hat, dürfen einfach nicht vorkommen.
    Geändert von icespeedskatingfan (11.03.2009 um 09:14 Uhr)



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  4. #4
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Definitiv sinnvoll. Schließlich überweist man ja nicht ausschließlich zu Internisten und sollte sich deshalb auch mit dem chirurgischen Teil der Medizin auskennen.

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  5. #5
    -= Harnverhalter =- Avatar von Die Niere
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    Zitat Zitat von Kackbratze Beitrag anzeigen
    Definitiv sinnvoll. Schließlich überweist man ja nicht ausschließlich zu Internisten und sollte sich deshalb auch mit dem chirurgischen Teil der Medizin auskennen.
    Beim Stichwort Inguinalhernie fällt mir auch eine schöne Gesichte ein: Patient wird mit unklaren Schmerzen in Leiste und Hoden zugewiesen, schriftlich festgehalten hat der Hausarzt, dass KEINE Inguinalhernie vorliegt. Bei der Untersuchung find ich eine pflaumengrosse Vorwölbung - einfach wie gemacht als Lehrfall für einen Studenten. Und warum hat der HA geschrieben es gäbe keine Hernie?

    Nach Rückfragen an den Patienten, hat der betreffende Arzt einfach die Leiste von abdominell palpiert und dort nicht gespürt. Auf die Idee von unten durch den Hodensack gen Leistenkanal zu gehen, ist er anscheinend nicht gekommen. Schlussendlich war das kein Problem, weil die Zuweisung ja trotzdem an die richtige Stelle kam, aber mir als Arzt wäre so etwas schon sehr peinlich.

    Ich zitiere gerne eine mir bekannte Internistin, die einmal humpelnd zur Arbeit kam. Auf die Nachfrage was denn wäre, gab sie an eine Knöchelfraktur zu haben. Auf die Nachfrage ob es ne Weber-A Fraktur wäre, sagte sie nur: "Weber? Was ist das? Kenn ich nicht. Ich bin Internistin und muss so etwas nicht wissen!" Das darf jeder so sehen wie er möchte, aber ich erwarte von einem Chirurgen auch mit Analgesie, Antihypertensiva und ein wenig mit Antidiabetika auszukennen.

    Aber nur zum Verständnis...das sind jetzt nur die selten auftretenden Hammer gewesen...meistens weisen uns die Hausärzte sehr differenziert und gut vorabgeklärt zu.

    gruesse, die niere
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