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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo!


    Ich habe mit Grausen gelesen, was manch gutmeinender Kollege ueber USMLE und USA von sich gibt.
    Ich selber habe mehrere Monate USA-ERfahrung, habe die USMLE-Steps 1 und 2 gemacht, stehe vor dem CSA und habe meine Bewerbung fuer eine Residency fertig gemacht.
    Das nur, um nachzuweisen, dass cih nicht ueber Dinge schreibe, von denen ich keine Ahnung habe.

    Wer nach USA will, der muss sich ueberlegen warum.
    Wer forschen will, braucht kein USMLE und den ganzen Kram, denn das bruacht man nur, um klinisch zu arbeiten.
    Forschen kann man hier am besten, indem man sich fuer ein PhD-Programm an einer Uni bewirbt oder indem man sich ueber den deutschen Doktorvater mit Kontakten in ein US-Labor was organisiert.
    USMLEs kann JEDER machen, der an einer deutschen Uni Medizin studiert. Fuers zweite muss man allerdings im letzten Jahr vor der Graduierung sein.

    Wer seine Facharztausbildung hier drueben machen will, der muss erstmal den TOEFL-Test machen, dann USMLE Step 1 und dann Step 2. Danach kommt das CSA (Clinical Skills Assessment), was 1200 Dollar kostet und nur in Philadelphia oder Atlanta gemacht werden kann. Ist auch nur fuer Auslaender und man faehrt dort hin, untersucht und interviewt 11 Patienten und schreibt Notes. Das ganze soll evaluieren, ob man als Auslaender auch ueber die clinical skills verfuegt, die es braucht.

    Es gibt auch noch einen USMLE Step 3, den braucht man aber nur vor der Bewerbung, wenn man ein H1B-Visum will, was erheblich besser ist, als das gaengige J-Visum (s.u.)

    Hat man das alles gemacht, kann man sich fuer eine residency bewerben. Diese werden einmal im Jahr ueber das "Match" vergeben. Wer dazu naeheres wissen will, der sei auf die www-seiten www.ecfmg.org und www.ama-assn.org und www.eras.org verwiesen.

    First of all: In USA ist nicht alles toll und nicht alles besser als in Europa. Aussagen wie: "Selbst in der letzten Provinzklitsche kriegst Du in USA noch eine bessere Ausbildung als in D" sind absoluter Humbug. Es gibt auch in Deutschland eine Menge "Provinzklitschen", die zum einen inzwischen fuer den AiP erheblich mehr Geld bezahlen und zum anderem eine gute Lehre bereitstellen, da man dort einfach viel mehr machen kann/draf/muss, als z.b. in der Uni.
    Wer in USA zum Beispiel eine Assistenzausbildung in Innere Medizni startet, der wird waehrend der ersten drei Jahre nur kaum mal ein Gastroskop oder einen Herzkatheter in die Hand kriegen. Das sind naemlich Bestandteile der Ausbildung des Fellowships, was nach der Residency kommt.

    Man muss in USA auch mindestens soviel arbeiten, wie in Deutschland. Allerdings sind die Bedingungen besser, da es nciht so starke Hierarchien gibt - und es gibt spaeter auch ne Menge mehr Kohle. Das ist eigentlich der Hauptvorteil hier drueben.
    Wer eine 4-jaehrige Anaesthsieresidency jetzt abgeschlossen hat, der kann sich schon auf eine Stelle mit 350.000 bis 400.000 Dollar Jahresgehalt freuen. (Und wer das wieder mal besser weiss, dem sei gesagt, dass es INfos aus erster Hand sind).

    Visum:
    Jeder kriegt ziemlich einfach vom ECFMG das J-Visum. Allerdings hat das einen Haken, denn man muss entweder nach spaetestens 7 Jahren fuer 2 Jahre ausreisen oder sich fuer 5 Jahre in irgendeinen Bereich in den USA versetzen lassen, wo kein normaler Ami hingehen wuerde... zum Beispiel betreuung von TBC-kranken Pennern in NY.
    Ab und an gibt es auch einen Waiver fuer das J-Visa, was einen von dieser Regelung ausschliesst, ist aber selten.
    Wer aber vor dem Beginn der residency von den Step 3 macht - was in einigen Bundesstaaten moeglich ist - der kann sich fuer ein H1B-Visum bewerben, was erheblich besser ist, das es in seinen Eigneschaften der Green Card nahe kommt. Allerdings ist es mit mehr Aufwand verbunden und wird deswegen auch nicht von allen Krankenhaeusern unterstuetzt.

    So, ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.
    Gruss,
    Blackjack
    Ich habe leider keine Zeit, irgendwelche Fragen zu beantworten, aber wer weitere Fragen hat, der sei auf die Foren auf www.aerzteblatt.de verwiesen, denn dort gibt es viele Leute, die sich auskennen.



  2. #2
    Webern Nachfolger
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    Hi Blackjack!

    Ich habe einige Fragen bezüglich eines Medizinstudiums in den USA und hoffe du kannst etwas Licht in mein, auf diesem Gebiet noch tiefes Dunkel bringen.

    Zur Zeit gehe ich noch zur Schule und mache mein Abi erst im nächsten Frühjahr, danach Zivi und die ganze Prozedur. Ich habe allerdings trotzdem schonmal angefangen mich zu informieren, da man von überall hört, dass für ein Auslandsstudium eine recht lange Anlaufzeit von Nöten ist.

    Ich habe jetzt folgende Möglichkeit für meine Zukunft nach der Schule ins Auge gefasst:

    Ich möchte DIREKT in den USA das Medizinstudium beginnen und vorher überhaupt nicht erst in Deutschland auf einen Studiumsplatz warten müssen, also auch schon mein 3-4 jähriges undergraduate Studium in den Staaten absolvieren. Nun bin ich mir allerdings völlig unklar darüber, ob das für mich als Deutscher so ohne weiteres möglich ist, ob man noch weitere Test außer den obligatorischen TOEFL und SAT Tests machen muss oder auch wo ich überhaupt anfangen kann/soll: eher privates oder eher öffentliches College ?

    Des weiteren würde mich der generelle Studiumsverlauf im Fach Medizin interessieren: Ist er genauso wie bei dem Gro der übrigen Studiengängen auch, sprich 3-4 Jahre undergraduate und 2 Jahre graduate oder bestehen hier Unterschiede?

    Und zu guter letzt: Was für eine Stellenwert hat der Abi- Durchschnitt bei den Aufnahmekriterien in den Staaten?
    Entstehen mir dort durch meinen eher mäßigen Schnitt von ca. 2,5 irgendwelche Nachteile, was ja z. B. in Deutschland massivst der Fall wäre?

    Ich würde mich wirklich über ein paar Antworten freuen, da ich momentan noch ziemlich in der Luft hänge und auch keinen rechten Anlaufpunkt habe, was einen solchen Studiengang angehet.

    Viele Grüße!

    Martin



  3. #3
    daniel
    Guest
    Hi Mattel,
    am Anfang meines Studiums habe ich auch mit einem Studium in den USA geliebäugelt, nach der Lektüre einer Broschüre vom DAAD "Studium in den USA" hatte ich aber keine Lust mehr. Besonders genervt hat mich die Tatsache, dass sie das Abitur an der Medical School nicht anerkennen und man vorher auf ein 4-year College gehen muss. Informier dich mal beim DAAD, ob es diese Broschüre noch gibt (www.daad.de). Ansonsten viel Erfolg beim Abi!
    Gruß
    Daniel



  4. #4
    Webern Nachfolger
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    Hi Daniel!

    Ersteinmal vielen Dank für deine Antwort.

    Es ist mir allerdings völlig klar, dass ich nicht gleich auf eine Medical School gehen kann um dort mein eigentliches Medizinstudium zu beginnen, denn das würde dem amerikanischen Studiensystem widersprechen, das nun einmal so ausgelegt ist, dass man erst seinen Bachelour macht, sprich ein 3-4 jähriges undergraduate Studium absolviert und dann seinen Master machen kann.
    Mich schreckt es auch ganz und gar nicht ab, dass ich erst 3-4 Jahre auf ein allgemeines College gehen muss, gerade weil man das eigentliche Medizinstudium in den USA wohl kaum mit dem in GER vergleichen kann.

    Viele Grüße!

    Martin



  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Butcher
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    USA: 4 Jahre College und 4 Jahre Med School = 8 J ahre Super Ausbildung, BSc, Promotion und US Approbation inbegriffen

    D: 6 Jahre beschissenes Studium, 1.5 Jahre AiP, 0-2 Jahre für die Promotion = 7.5-9.5 Jahre Bimbo-Arbeiten, Mobbing und geringer Lernertrag

    Wenn ich noch einmal wählen könnte, es wäre ein klarer Fall



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