Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich schlage mich seit Monaten, vielleicht sogar schon seit Jahren mit der Entscheidung für ein Medizinstudium rum. Ich möchte euch, die, die Medizin studieren, die, die es studieren wollen und die, die sich vielleicht in der selben Situation wie ich befinden um Rat und eigene Erfahrungen Fragen.
Zu erst möchte ich aber einen kurzen Abriss über meine Situation geben. Nach dem Abi stand für mich fest, dass ich Jura studiere, da war Jura sozusagen mein „Berufstraum“, Medizin ist dabei nie in das Zentrum meines Betrachtungsinteresses gerückt. Kurzum, Jura ist es nicht geworden, satt dessen habe ich Ingenieurwesen studiert. Bin letztes Jahr im April fertig geworden und sitze momentan an der Promotion. Im Laufe der letzten 5 bis 6 Jahre hat sich Medizin für mich irgendwie zu etwas besonderem entwickelt. Ich kann noch nicht mal sagen, dass mich die Studieninhalte sonderlich stark interessieren würden, vielmehr ist es doch das Berufsbild, die Profession Mediziner zu sein. Das was ich jetzt mache interessiert mich inhaltlich schon, aber ist für mich perspektivisch irgendwie nicht das richtige. Ich komme mir dabei immer vor Akademiker zweiter Klasse zu sein, es ist insgesamt nicht wirklich erfüllend.
Zum letzten Wintersemester hatte ich mich bei der ZVS um einen Platz zum Zweitstudium Medizin in Greifeswald beworben und auch einen Platz bekommen. Habe ihn aber nicht angenommen, ich war in der Hoffnung verfangen das mit der Promotion der große turn around kommt. Der kam auch, aber eben nicht wie erhofft. Letztendlich war es aber auch eine rein rationale Entscheidung. Denn wie sieht es denn aus:
- Ich bin jetzt 24, ein Medizinstudium dauert nun mal fast 13 Semester, wenn es gut läuft – bis man überhaupt mal das erste Geld verdient. D.h. ich bin dann 31. Dann kommt die Facharztausbildung, d.h. vor 34 werde ich kein fertiger Arzt sein können.
- Ein weiteres Problem ist, dass ich für das Studium keinerlei finanzielle Rücklagen hab. D.h. ich müsste mir das Studium selber finanzieren und ich weiß nicht, wie das bei den anspruchsvollen und umfangreichen Curricular funktionieren soll.
- Ich müsste mir dann auch in einer Stadt einen Studienplatz suchen, bei dem ich auch ne Möglichkeit hätte nebenbei etwas zu jobben. Aber Nebenbei ca. 700 bis 800 Euro einzuspielen ist vielleicht sogar gar nicht möglich.
Mich zerreißt die Frage mittlerweile, entweder das, was ich jetzt angefangen habe zu Ende zu bringen und darauf hoffen damit meine Selbstverwirklichung zu finden oder noch mal das gewagte Projekt Medizinstudium angehen. Manchmal wünschte ich, ich könnte die Zeit noch mal 6 Jahre zurück drehen.
Ich würde mich über Antworten sehr freuen
Viele Grüße,
Frank