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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo,

    ich habe eine Frage, die für mich sehr wichtig ist, da evtl. zukunftsweisend. Ich arbeite seit längerer Zeit in der Inneren und finde die Kollegen sehr nett, genauso die Pflege, verstehe jetzt viele Zusammenhänge, die einem im Studium noch Kopfzerbrechen bereitet haben-also eigentlich kein Grund zu meckern.
    Nur eines fehlt mir sehr: mich mit den Patienten mehr beschäftigen zu können. Mich hat Neurologie neben Innere am meisten interessiert. Ich habe leider nie in der Neuro famuliert oder PJ gemacht. Deshalb meine Frage an alle, die als Assistenzärzte in der Neuro arbeiten: könnt ihr euch ausreichend mit den Patienten befassen und Gespräche führen?
    Ich habe das Gefühl, in der Inneren muss man die ganze Zeit die Patienten nur 'wegarbeiten'. So macht das auf Dauer keinen Spaß und ich fühle mich wie ein Bimbo für das Gesundheitswesen. Meint ihr die Patientenversorgung in der Neuro stellt auch die Ärzte dort einigermassen zufrieden?

    Hoffe auf rege Antwort...
    Geändert von Coki (19.04.2009 um 19:08 Uhr)



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  2. #2
    endlich fertig! Avatar von lala
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    Hallo Coki!
    Naja, Arbeitsaufwand und Patientendurchsatz sind in der (Akut-)Neurologie ähnlich wie auf einer normalen internistischen Station (also Kardiologie ist nach meinen Erfahrungen vlt noch extremer...). Du hast auch in der Neuro relativ kurze Liegezeiten, viel Dokumentation, oft schwerkranke Patienten....
    Ich habe mich damals auch zwischen beiden Fächern im PJ entscheiden müssen und meine Wahl (Neuro) nie bereut. Wie überall hängt die Tatsache, ob man sich genügend Zeit für seine Patienten nehmen kann und dann auch mit seiner Arbeit "zufrieden" sein kann, von externen Faktoren ab (wie viele Assis kommen auf wie viele Betten? Stroke-Unit-Betrieb im Schichtdienst? Genügend Möglichkeiten für Weiterbildung in der Funktionsdiagnostik? Wie ist die oberärztliche Betreuung?) und internen Faktoren ab (wie gut kann man sich selbst organisieren?unter Zeitdruck arbeiten? wie hoch sind die Anforderungen, die man an sich selbst bzgl einer "guten" Patientenbetreuung stellt?) ab...
    Schwer, da pauschal Tips zu geben
    Zur Not einfach mal ausprobieren und in die Neuro wechseln...Stellen gibts da ja genug
    Und wenn Du ein Fach suchst, wo man wirklich mehr Zeit für eine zufriedenstellendere Patientenbetreuung suchst: probier`s mal mit Psychiatrie!
    LG,
    lala



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  3. #3
    Platin Mitglied
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    Wie lala schon erwähnte, sind auch die Liegezeiten in der Neuro nicht gerade lang und gerade beispielsweise auf einer Stroke unit ist man doch ziemlich damit beschäftigt, in recht kurzer Zeit relativ viele Patienten diagnostisch abzuklären, das Risikoprofil so gut wie möglich einzustellen und die Patienten schnellstmöglich zu entlassen oder in die Reha zu verlegen.

    Ich denke schon, dass wir insgesamt mehr Gesprächszeit mit den Patienten verbringen als der durchschnittliche Internist, wobei ich mich hier nur auf meine Erfahrung im PJ, als passiver Beobachter der internistischen Kollegen z.B. in der Notaufnahme (natürlich eine Sondersituation) oder anhand der nahezu chirurgisch anmutenden Anamnesebögen während Konsile sowie aus Gesprächen mit einigen internistischen Freunden stützen kann. Allein das durchschnittliche neurologische Anamnesegespräch dauert sicherlich länger und ist intensiver, wobei dies vornehmlich diagnostischen Wert hat. In den Visiten hält man es doch in der Regel auch eher kurz. Bei bestimmten Krankheitsbilder nimmt man sich vielleicht eher mal die Zeit für ein ausführliches Arzt-Patientengespräch (bei mir sind die 'Klassiker' diesbezüglich Erstdiagnose MS oder Erstdiagnose ALS), aber ich empfinde es eher als Ausnahme.

    Vielleicht ist die Psychiatrie als Alternative gar nicht mal so eine schlechte Idee von lala.

    Ansonsten ist die Neurologie ein sehr schönes Fach. Wäre sie noch ein Tacken invasiver, wäre es mein absolutes Traumfach, aber auch so kann ich mir kaum ein besseres und interessanteres Fach vorstellen
    Geändert von psycho1899 (22.04.2009 um 22:53 Uhr)



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  4. #4
    endlich fertig! Avatar von lala
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    Zitat Zitat von psycho1899 Beitrag anzeigen
    Ansonsten ist Neurologie ein sehr schönes Fach. Wäre es noch ein Tacken invasiver, wäre es mein absolutes Traumfach aber auch so kann ich mir kaum ein besseres und interessanteres Fach vorstellen



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  5. #5
    Platin Mitglied
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    Ich kann mich den anderen eigentlich nur anschließen.
    Die Anamnese ist in der Neurologie schon essentiell (ich habe eine OA, der immer sagt, wenn man nach der Anamnese die Diagnose noch nicht kennt, hat man ein Problem ), daher auch eher ausführlich, aber ansonsten ist es zumindest bei uns im Haus auf den Stationen schon ein ziemliches "Patientendurchschleusen". Da bleibt sicher nicht wesentlich mehr Zeit als in der Inneren. Wir haben hier Spezialambulanzen, die mit einem beneidenswerten Zeit-Angebot ausgestattet sind, aber das ist eben Uni-Klinik und Forschungsinteresse, da wird kräftig draufgezahlt (nein, für 35€ im Quartal kann man sich nicht 1 h mit einem neuen Pat. beschäftigen) und sicher woanders nicht die Regel, schon gar nicht später in einer Praxis.

    Ich würd's einfach ausprobieren - als Internist kann einem doch ein bißchen Neuro-Erfahrung im Zweifelsfall auch nicht schaden.
    si tacuisses, philosophus mansisses



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