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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    unsensibel Avatar von Lava
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    Zitat Zitat von Hypnos Beitrag anzeigen
    Ist mir auch klar, dennoch, und davon weiche ich in keinster Weise ab: End-of-life-decisions werden nie! durch junge Kollegen im 3. Monat der Ausbildung geführt
    Oberärztlicher und chefärztlicherseits war das Vorgehen so gemeinsam mit mir geplant und abgesprochen. Man hat es halt nur mir überlassen, mit den Patienten zu reden. Ich gebe zu, ich fand das nicht gut, ich hab auch meinen Oberarzt angefunkt, der mir dann etwas gestresst am Telefon zu verstehen gab "Das müssen Sie lernen." Hmpf. Normalerweise ist er ja nicht so, aber an dem Tag stand er halt bei 5 OPs drauf und hatte schlichtweg keine Zeit und die Angehörigen waren halt DA und jemand MUSSTE mit ihnen reden. Am nächsten Morgen (Samstag) das gleiche Spiel: Chef und leitender Oberarzt haben MICH gebeten, nochmal mit den Angehörigen zu sprechen, immerhin kenne ich sie ja jetzt schon. Normalerweise ist auch der leitende OA darauf bedacht, solche schwierigen Gespräche nicht von mir führen zu lassen, aber es war halt einfach mal kein anderer da. Naja, und scheinbar trauen sie mir sowas auch zu.

    Wie auch immer, ich bin diese Woche nicht mehr auf der Station, aber ich schaue mal, dass ich an meinen Kollegen weitergebe, was hier so vorgeschlagen wurde.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  2. #17
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Zitat Zitat von Hypnos Beitrag anzeigen
    Das heißt ja nicht, daß man einen derart katastrophalen Ausbildungsstandard einfach so hinnehmen muß, oder?
    Jetzt mach hier mal nicht so einen Wind, das hat mit Ausbildung nix zu tun, sondern damit, daß viele Vorgesetzte entweder feige sind oder unangenehme Dinge auf ihre Untergebenen abwälzen.
    Du weißt so gut wie ich, daß das leider die Regel und nicht die Ausnahme ist.

    Die Entscheidung als solche wird sicherlich nicht durch einen Jung-Assi gefällt.
    Als Alt-Assi kannst Du die Entscheidung aber sehr wohl "bahnen", je nachdem, wie Du den Patienten vorstellst.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  3. #18
    unsensibel Avatar von Lava
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    20.11.2001
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    schon wieder woanders
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    Ja, gebahnt waren sie seit Tagen. Dass es keinen Sinn hat, kausal zu therapieren in Anbetracht des Alters und des Ausmaßes der Verletzung, wussten sie schon vorher. Ging jetzt halt nur darum, wie es weiter geht. Wir gingen immer davon aus, die Patientin würde bald versterben. Das tat sie aber nicht, daher kam das Thema Ernährung auf den Tisch.
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  4. #19
    Pilot (CVVH) Avatar von Hypnos
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    Zitat Zitat von Evil Beitrag anzeigen
    Jetzt mach hier mal nicht so einen Wind, das hat mit Ausbildung nix zu tun, sondern damit, daß viele Vorgesetzte entweder feige sind oder unangenehme Dinge auf ihre Untergebenen abwälzen.
    Du weißt so gut wie ich, daß das leider die Regel und nicht die Ausnahme ist.
    Tut mir leid, Evil. Aber ich bin hier einfach nicht Deiner Meinung. Aus eigener Erfahrung weißt Du aber auch ebenfalls genauso gut wie ich, daß gerade in diesen Entscheidungen die Angehörigen eigentlich immer überfordert sind. Und nichts ist für die Gesamtsituation hinderlicher, als ein im Umgang mit diesem Thema unsicherer (weil unerfahrener) Kollege. Das soll demjenigen überhaupt nichts absprechen. Ich habe mich seinerzeit aber stets strikt geweigert, solche Gespräche bei nicht ausreichendem Erfahrungs-/Ausbildungsstand zu führen. Ich bin gern als Stationsarzt mit dabei, aber die Gesprächsführung obliegt dem OA/CA. Da beisst die Maus keinen Faden ab.
    Und aus meiner schon mehrfach zitierten eigenen Erfahrung (auch als Gutachter), kann ich Dir versichern!, daß Angehörige ein sehr feines Gespür dafür entwickeln, ob sie es mit einem kompetenten oder eher unerfahrenen Kollegen zu tun haben. Op-Auslastung hin oder her.
    Klagen wg. med. Behandlungsfehlern entstehen zu über 80% dann, wenn sich Patienten oder deren Angehörige nicht oder nicht ausreichend aufgeklärt fühlen. Und ich bezweifle (ebenfalls aus eigener Erfahrung) sehr stark, daß das von jemandem im 3. Ausbildungsmonat zu leisten ist.
    Je kleiner das Ego, desto leichter das Leben

    Verhalten bestimmt Verhältnisse



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  5. #20
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Sich als Berufsanfänger geschmeichelt zu fühlen, weil einem eine schwierige Aufgabe offensichtlich zugetraut wird, ist ganz nett. Aber man sollte trotzdem die Begriffe "Übernahmeverschulden" und "Anstand gegenüber dem Patienten und dessen Angehörigen" im Hinterkopf behalten.
    Ich halte das Überhandnehmen der juristischen Angelegenheiten in unserem Beruf zwar für hinderlich. Aber man sollte sich trotzdem ehrlich fragen, was man an gestellten Aufgaben guten Gewissens (also bereits OHNE einen Rechtsanwalt im Hinterhalt) erledigen kann. Der Boykott der ein oder anderen Tätigkeit zeigt eher Charakterstärke denn Versagertum!



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