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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Banned
    Mitglied seit
    28.04.2009
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    Zitat Zitat von MissGarfield83 Beitrag anzeigen
    Besser einmal zuviel und zu umfassend reagiert , als zu spät - auch wenn die Pathogenität dieser H1N1 Variante noch nicht abzuschätzen ist - wenigstens haben sich die Behandlungsmöglichkeiten seit 1917 um einiges verbessert.
    Mit beiden Aussagen hast du ja Recht, aber zwischen umfassend reagieren und als Medienthema Nummer 1 hochpuschen ist doch ein himmelweiter Unterschied und ich glaube un diesem Sinne wollte Feuerblick verstanden werden - ich stimme ihr da voll zu



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  2. #27
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Den Schnelltest machen wir eh schon bei jedem mit ILI- und einem Teil der PAtienten mit ARE- Symptomatik. Wenn der jetzt bei PAtienten mit H1N1 auch anschlägt- um so besser. Therapie ist eh die gleiche. Und jetzt würden wir wohl zusätzlich isolieren und nachfragen wohin mit dem Patienten.

    Ich fänd´s nur was übertrieben jeden Patienten mit fieberhaften Infekt mit Tamiflu zu behandeln, zu isolieren und den großen Schweinegrippealarm auszurufen.

    @Schädel:weisst du zufällig ne Quelle wo man das nachlesen könnte?
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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  3. #28
    *hat sich verabschiedet* Avatar von hennessy
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    27.02.2007
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    5.925
    mich erinnert das ganze an die Hysterie damals, als HIV in aller Munde war. Als wir den ersten HIV-positiven Patienten in der Klinik begrüßen durften, hieß der Empfang "großer Bahnhof". Will heissen, es musste ein kompletter Behandlungsraum bis auf die Wände/Decken/Böden ausgeräumt werden, Klimatisierung abgestellt, Behandler und Hilfspersonal trugen Ganzkörper-Kondom, vor dem Behandlungsraum wurde im Schnellverfahren quasi eine Schleuse eingerichtet und der Behandlungsbereich wurde weiträumig abgesperrt. Der arme Mann tat mir so leid. Der muss sich doch vorgekommen sein wie ein pesterkrankter Lepra-Patient.
    Mir fiel damals der nette Spruch wieder ein: Wenn bei diesen Maßnahmen noch ein kleines Virlein durchkommen sollte, dann soll es "Houdini" heissen.

    Ich möchte nicht wissen, wie viele positive Patienten ich seither behandelt habe, ohne es zu wissen und "nur" mit den normalen üblichen Hygieneregeln. Wir sind alle negativ und werden es hoffentlich immer bleiben.



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  4. #29
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Die "Schweinegrippe" stellt wie die "Vogelgrippe" eine schwer einschätzbare Bedrohung dar, weil es erneut zur Rekombination von tierpathogenen und menschenpathogenen Influenza-Viren gekommen ist.
    Inwieweit dadurch die Virulenz oder Pathogenität erhöht ist, kann man derzeit schlecht sagen, möglicherweise wurde beides aber auch vermindert.

    Fakt ist, laut CDC ist in den USA bei bisher rund 110 gesichert Infizierten ein Todesfall vorgekommen (http://www.cdc.gov/swineflu/), was die Gefährlichkeit aktuell nicht höher als bei der "normalen" Grippe erscheinen läßt.
    Und gefährdet sind entgegen der ersten Meldungen doch eher die Immunschwächeren (Alte, Kinder, Kranke).

    Nichtsdestoweniger wurden Notfallpläne zur Isolation in den Kliniken ausgearbeitet (mein Chef ist habilitierter Infektiologe), was zumindest mich direkt betrifft, weil unsere Klinik nicht weit von Regensburg entfernt ist und ich dieses WE auch im Dienst bin.
    Und für die Bereitstellung von Tamiflu (Oseltamavir) wurden ebenfalls Maßnahmen ergriffen.
    Wir können uns übrigens glücklich schätzen, daß nicht z.B. H3N2 oder so rekombiniert hat, weil dagegen viele Virostatika nicht wirken.


    Auch sollte man nicht vergessen, daß die "normale" Grippe jährlich allein in Deutschland rund 10.000 Menschen dahinrafft.
    Ein bissl gehypt wird in den Medien schon.


    Zitat Zitat von Hoppla-Daisy Beitrag anzeigen
    Bislang ist ja noch nicht einmal klar, ob einen die jährliche Influenza-Impfung überhaupt schützt bzw. vor Schlimmerem bewahrt.

    Wie airmaria schon sagte: Der große Unterschied besteht einfach darin, dass die Übertragung nun direkt von Mensch zu Mensch erfolgt. Und wie ich gestern hörte, ist noch kein Schwein (also ein echtes ) daran gestorben. Die Tatsache, dass aber bereits Menschen aufgrund ihrer Infektion mit H1N1 gestorben sind, stimmt nicht gerade positiv, wie ich finde.
    H1N1 (übrigens eine Unterart der "normalen" Grippe) gehörte zu den Stämmen, die im letzten Impfserum enthalten waren, eine gewisse Schutzwirkung durch die Impfung ist daher anzunehmen.


    Zitat Zitat von Schädelspalter Beitrag anzeigen
    Soweit ich weiß, wird der Test auch positiv, es ist halt nur keine Abgenzung möglich, ob es sich um eine "normale" Influenza, oder diese neue H1N1 Influenza mit noch unbekannter Pathogenität handelt - um das rauszukriegen, muss AFAIK eine Probe ins Referenzlabor des Paul Ehrlich Institut.
    Jap. Der Influenzaschnelltest weist lediglich Infuenza A nach, das umfaßt alle HN-Subtypen, also auch z.B. die "Vogelgrippe". Der Test ist aber weder besonders spezifisch noch sensitiv, eigentlich nützt er im klinischen Alltag gar nix.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  5. #30
    Registrierter Benutzer Avatar von kangoo
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    So wie es bislang aussieht scheint die Letalität bei 1% nicht besonders hoch zu sein - prognostisch wichtiger für den Verlauf ist wohl die Frage, wie hoch die Kontagiosität ist. Im günstigsten Falle ist es nur bei engstem Kontakt übertragbar, aber im schlimmsten Falle könnten sich an öffentlichen Einrichtungen und öffentlichen Verkehrsmitteln viele Menschen infizieren.
    Das wäre dann auch wirtschaftlich eine große Katastrophe da durch viele Krankschreibungen die öffentliche Versorgung stark zu leiden hätte.
    Und angenommen es infizieren sich bei hoher Kontagiosität "nur" 10% der Population in Deutschland, dann sind die 1% Letalität in absoluten Zahlen immerhin 80.000 Menschen - das ist schon etwas mehr als bei der saisonalen Influenza.



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