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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Durch den Wind Avatar von stud_tir
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    Zitat Zitat von John Silver Beitrag anzeigen
    Insbesondere in chirurgischen Kliniken ist die Umsetzung des AZG meistens durch Personalmangel schlicht unmöglich.
    Was ja kein unlösbares Problem wäre - sondern schlichte Trägheit (oder Kalkül der Krankenhausbetreiber) bzw. ungesetzliche Unverschämtheit .. (Mal als Aussenstehender kommentiert).

    Und bei der aktuellen Bewerbersituation gibt es meistens kaum eine Aussicht auf eine ausreichende Besetzung.
    Auch hier: Das wäre keine unlösbare Problematik... Mehr Studienplätze beispielsweise würden (wenn auch nicht so kurzfristig) mehr mögliche Bewerber schaffen, bessere Konditionen (AZ, Gehalt, Üstundenausgleich, Weiter- und Fortbildung, etc) ebenso (weniger Auswanderer)

    Dazu kommt noch die Dummheit und Trägheit der Verwaltungen, die unter Prozeßoptimierung meistens lediglich die Vermehrung des Papierkrams verstehen.
    Tadaaa.
    Das Feuerwerk ist nicht nur zum Verderben Land und Leut, sondern vielmehr auch zur Augenlust und Rekreation, ja zur Erquickung des Menschenherzen.






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  2. #17
    Banned
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    18.10.2007
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    unterm Bett
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    Ne, soo einfach ist es leider nicht mehr. Es ist tatsächlich so, daß die Anzahl der offenen Stellen langsam, aber sicher die Anzahl der Interessenten übersteigt, zumindest in der Chirurgie. Selbst renommierte Kliniken und Chefs haben heutzutage sehr wenige Bewerber. Große Kliniken mit Rang und Namen können gerade noch eine Unterbesetzung vermeiden; kleinere Kliniken, insbesondere in nicht allzu attraktiven Wohngegenden, haben da schon arge Probleme, überhaupt Bewerber zu finden - Stellen bleiben ewig unbesetzt.

    Eine Steigerung der Anzahl der Studienplätze ist ganz sicher keine gute Lösung. Es gibt genug Studienplätze, und an Studenten und Absolventen mangelt es nicht. Woran es mangelt, sind Absolventen, die bereit sind, die nach wie vor flächendeckend recht unattraktiven Arbeitsbedingungen in der Chirurgie zu akzeptieren. Dieses Problem kann man durch mehr Studenten nicht lösen.

    Die Gründe für die geringe Attraktivität der Chirurgie heutzutage sind nicht allzu einfach einzugrenzen. Man kann die Schuld nicht pauschal den Verwaltungen oder der Politik in die Schuhe schieben. Eine durchaus beträchtliche Mitschuld an diesem Problem trägt auch die Ärzteschaft selbst. Kaum eine Berufsgruppe behandelt ihren Nachwuchs so schlecht wie unsere. Die meisten chirurgischen Chefärzte wären in der Wirtschaft nie im Leben in höhere Führungspositionen gekommen, wenn sie ihre Untergebenen so behandelten, wie sie es in der Medizin tun. In einer Bank oder IT-Firma vertraut keiner einem Menschen Führungsaufgaben an, der mit Bleistiften oder Lochern nach seinen Untergebenen schmeißt, sie beleidigt und systematisch für Aufgaben mißbraucht, die von wesentlich geringer qualifiziertem Personal erledigt werden können. Instrumente fliegen zwar in einem OP immer seltener durch die Gegend, aber man trifft solche Leute noch immer. Und das, was man sich als Assistent im OP öfter mal anhören muß, führt in anständiger Gesellschaft nicht selten zu Knochenbrüchen.



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  3. #18
    unsensibel Avatar von Lava
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    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
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    Hm, das würde ich nicht als den Hauptgrund ansehen. Das Problem muss woanders liegen. Ich habe schon viele wirklich nette Chefs kennen gelernt, ich habe im OP selten mal ein böses Wort mir gegenüber gehört, all diese bekannten Horrorgeschichten kann ich eigentlich nicht nachvollziehen.

    Mein Chef ist z.B. ein sehr umgänglicher Mensch. Er mag seine Fehler haben (ist ein eher konservativer Typ), aber er wird nie böse. In meinen Augen ist das Problem eher, dass die Ansprüche der Ärzte andere sind als früher, während in der Chirurgie die Arbeitsbelastung an sich nach wie vor sehr hoch ist. Außerdem ist die praktische Ausbildung nicht gut und dauert lange. Das schreckt eben viele ab.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  4. #19
    Durch den Wind Avatar von stud_tir
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    18.12.2007
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    Diplomarbeit Bioinformatik
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    Im Voraus eine Entschuldigung für den provokativen Beitrag - ich formuliere das absichtlich einseitig.

    Zitat Zitat von John Silver Beitrag anzeigen
    Woran es mangelt, sind Absolventen, die bereit sind, die nach wie vor flächendeckend recht unattraktiven Arbeitsbedingungen in der Chirurgie zu akzeptieren.
    Deshalb schrieb ich ja auch: Bessere Arbeitsbedingungen schaffen - das schafft zufriedenere, motiviertere und produktivere Mitarbeiter und bringt mehr Nachwuchs ...
    Und sorry, aber wenn ich hier lese, dass immer noch viele KKHs das AZG nicht umgesetzt haben ... Das ist gefährlich und ungesetzlich und eigentlich sollte man sowas nicht dulden.
    (Hey, ich habe die angenehme Position als Programmierer mein Geld zu verdienen (was man als Student so braucht), das ist ein relativ bequemer Job - ausserdem kann ich meine Stelle raussuchen und muss keine Angst vor einer Kündigung haben. Angenehme Position zum schimpfen).

    Eine durchaus beträchtliche Mitschuld an diesem Problem trägt auch die Ärzteschaft selbst. Kaum eine Berufsgruppe behandelt ihren Nachwuchs so schlecht wie unsere.
    Kommt hier im Forum ja oft genug rüber (übrigens auch die Haltung "Das gehört dazu und ich musste das auch ertragen" oder "Da beschwere ich mich lieber nicht, könnte ja Ärger geben" oder "Die Anfänger können einfach nichts".

    In einer Bank oder IT-Firma vertraut keiner einem Menschen Führungsaufgaben an, der mit Bleistiften oder Lochern nach seinen Untergebenen schmeißt, sie beleidigt und systematisch für Aufgaben mißbraucht, die von wesentlich geringer qualifiziertem Personal erledigt werden können.
    Träum weiter
    Was ich hier so höre, sind die Ärzte zwar teilweise schlimmer - aber die Vollidioten gibt es auch unter "Nicht-Ärzten" mehr als genug - je größer die Firma, desto schlimmer...

    Aber das Hierarchie- und Duckmäuerdenken (ja, ich formuliere das absichtlich formuliert - und als Aussenstehender) ist in der Medizin schon krass - wie gesagt: Von Außen betrachtet, aus Erzählungen von Verwandten, Bekannten und hier aus dem Forum. Nirgendwo sonst gäbe es eine Visite mit Rattenschwanz und fester Reihenfolge, in der man den Raum betritt
    Aber wenn ich hier lese, dass man eigentlich problemlos eine neue Stelle findet und eigentlich alle unterbesetzt sind und suchen - dann kann ich ganz ehrlich nicht verstehen, warum man unattraktive Stellen noch annimmt oder sich ausbeuten lässt
    Vermutlich werde ich das später genauso machen - aber genau deshalb schreibe ich jetzt als Außenstehender.
    Das Feuerwerk ist nicht nur zum Verderben Land und Leut, sondern vielmehr auch zur Augenlust und Rekreation, ja zur Erquickung des Menschenherzen.






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  5. #20
    Durch den Wind Avatar von stud_tir
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    Zitat Zitat von Lava Beitrag anzeigen
    In meinen Augen ist das Problem eher, dass die Ansprüche der Ärzte andere sind als früher, während in der Chirurgie die Arbeitsbelastung an sich nach wie vor sehr hoch ist. Außerdem ist die praktische Ausbildung nicht gut und dauert lange. Das schreckt eben viele ab.
    Sorry, aber wenn ich mir die alten Klischeebilder von Ärzten ansehe - Porsche, viel Geld, etc - dann kann das nicht ganz stimmen
    Das Feuerwerk ist nicht nur zum Verderben Land und Leut, sondern vielmehr auch zur Augenlust und Rekreation, ja zur Erquickung des Menschenherzen.






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