Kein "richtiger" Chef - was tun?

[Relaxometrie]

Wie oft kommen denn Eure Chefs auf die Stationen?
Ich habe meinen Chef während der Zeit, in der ich auf der nicht-Privatstation tätig war (also die letzten 4 Monate), kein einziges Mal dort gesehen. Auf der Privatstation dagegen täglich.

[Hoppla-Daisy]

Kann zwar nur aus Studentensicht berichten, aber jetzt im Blockpraktikum sehe ich die Chefs eigentlich jeden Tag auf der Station rumgeistern

Und wo ich famuliert habe, war das ebenfalls so.

[WackenDoc]

Bei uns auf der Inneren kam der Chef einmal die Woche zur Visite. Ist manchmal aber auch ausgefallen. Wir hatten aber auch 4 Stationen plus Intensiv.
Dafür konnte man ihn nie unter vier Augen sprechen. Auch nicht bei wirklich wichtigen Dingen. Das halte ich persönlich viel wichtiger als die Präsenz auf der Station.
Ich finde ein Chef sollte auch nicht zu viel auf den Stationen rummengen(solange es nicht die Privatstation ist)- die werden von den OÄ geführt und die haben normalerweise den besseren Überlick, weil sie eben täglich mit den Patienten arbeiten.

Ich vertrete ja immer noch die Meinung,dass er vielleicht selber sehr autoritäre Chefs gehabt hat, die sich überall eingemischt haben und den OÄ und Assis keine Freiheiten gelassen haben und er will´s jetzt besser machen und schießt über´s Ziel hinaus.

Außerdem weiss man ja auch nicht was er vielleicht seine OÄ erzählt wenn die Assistenten nicht dabei sind. Also in Richtung Behandlung von PAtienten und so.

[Relaxometrie]

die werden von den OÄ geführt und die haben normalerweise den besseren Überlick, weil sie eben täglich mit den Patienten arbeiten.

Mein OA hat sich auch sehr zurückgehalten, was die Präsenz auf der Station angeht. Einmal pro Woche Oberarztvisite, einmal pro Woche Teamsitzung (ca. 1 Stunde, in der neue Patienten und diverse aktuelle Themen mit allen Berufsgruppen zusammen besprochen werden).

[WackenDoc]

Naja, bei uns gabs damals teilweise nur uns Jungassis (Anfang erstes Jahr) und ausser dem OA keine weiteren Fachärzte. Aber hängt wahrscheinlich auch ein bischen von der Fachrichtung ab. Bei ner durchschnittlichen Liegezeit der Patienten von 3 Tagen und internistischen Polytraumata will ich schon ne engere Anbindung an nen Facharzt(egal ob OA oder nicht) haben.

Im Moment ist es bei mir komplett anders. Ich behandel meine Patienten völlig selbständig (ist wie in einer Hausarztpraxis), ich kann mich meist mir meinen Kollegen austauschen und meinen Facharztkollegen auch mal um Rat fragen (Wenn der da ist). Mein Chef macht zur Zeit gar keine Behandlung, wenn ich ihn was konkretes frag krieg ich auch ne vernünftige Antwort. Wenn es um zwei mehr oder weniger gleich gute Alternativen geht sagt er meist: Sie sind der behandelnde Arzt, Sie machen das schon. Ansonten hab ich komplett freie Hand (bin Ende 3. WBJ AfA).