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Umfrageergebnis anzeigen: Doktortitel ohne Doktorarbeit?

Teilnehmer
20. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, denn die meisten Doktorarbeiten sind eh Quatsch.

    4 20,00%
  • Nein, denn ein wenig eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten schadet keinem.

    15 75,00%
  • Mir egal.

    1 5,00%
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Ergebnis 6 bis 10 von 49
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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Foreninventar Avatar von Froschkönig
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    Natürlich läßt sich der Dr. med vom Arbeitsaufwand her nur in den allerseltensten Fällen mit einem durchschnittlichen Dr. rer. nat. vergleichen....
    Das Problem, das wir als Mediziner haben ist doch diesbezüglich, daß wir ja dann ohnehin der "Herr Doktor" oder die "Frau Doktor" sein werden, ganz einfach weil´s im Patientendenken steckt!

    So gesehen find ich die einfachen med. Dr. Arbeiten ganz gut, da kann man dann den Titel erwerben um nicht gänzlich unberechtigt damit angesprochen zu werden.

    Schlimm ist nach nur, wenn sich einer was drauf einbildet
    KEINE Wiederbeschaffung von Goldkugeln und anderen Preziosen !
    Das schlimme an den Minderwertigkeitskomplexen ist, daß die falschen Leute sie haben
    (Sir Alec Guiness)



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  2. #7
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    Original geschrieben von RadioDoc
    @ rolexralf

    Du bringst da etwas durcheinander. Ein MD ist kein Doktortitel, sondern nur der Abschluß des Medizinstudiums. Der richtige Doktortitel ist der PhD.
    Also, ich glaube immer noch nicht, dass ich hier etwas durcheinander bringe. Zu sagen, der "MD" sei kein echter Doktortitel, ist schlicht und ergreifend falsch. Soll er etwa unecht sein??? MD steht bekanntlich für Medical Doctor und das ist das gleiche wie der Dr. med. Wer als deutscher Dr. med. in die USA geht, wird dort als MD, keinesfalls aber als PhD angesehen, wenn er nicht habilitiert ist.

    Ein PhD ist keinesfalls der "echtere" Doktortitel - er ist vielmehr nur wesentlich anspruchsvoller und damit schwieriger zu erlangen. Die Anforderungen des PhD entsprechen schon eher den Anforderungen einer deutschen Habilitation - vermutlich etwas darunter, zumindest aber nicht vergleichbar mit 99% aller medizinischen Doktorarbeiten in Deutschland. Der PhD stellt also gleichermassen ein Qualitätsmerkmal dar, was man vom MD, oder auch vielen deutschen Doktortiteln ja nun nicht behaupten kann.

    Genau da liegt aber nun der eigentliche Ursprung meiner Frage: sollte man den Dr. med. nicht einfach vergeben, wie in den USA den MD? Dann könnten die Leute, die sich ernsthaft für wissenschaftliches Arbeiten interessieren, sich gleich an den PhD machen und hätten damit auch einen wirklich seriösen Leistungsnachweis. Alle anderen bräuchten sich nicht mit einer Doktorarbeit rumärgern, für die sich später eh keiner mehr interessiert. In diesem Punkt scheinen wir ja einer Meinung zu sein.

    Gruss,
    ralf.



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  3. #8
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    @ rolexralf

    Ich sage nicht, daß der MD kein "richtiger Doktortitel" ist, sondern es handelt sich dabei überhaupt nicht um einen Doktortitel, sondern vielmehr um einen Masterabschluß, der eben bei Medizinern nur als Medical Doctor tituliert wird. Es stimmt deshalb auch nicht, daß der MD das Pendant zum Dr.med.sei. Auch ein deutscher Arzt ohne Dr.med. wird in den USA als MD bezeichnet, da der MD eben das Pendant zum 3. Staatsexamen ist.

    Um auf Deine Ursprungsfrage zurückzukommen: Ich halte es für falsch, wenn man in der Medizin die Titel so entwertet, indem man jedem einen "Pseudodoktor" schenkt. Wenn man mit Studienabschluß einen Titel vergibt, dann sollte man lieber wie in anderen Fächern auch einen Diplomabschluß (z.B. Dipl.Med.) vergeben. Der Dr.med. könnte dann für eine der heutigen Habilitation entsprechende Leistung vergeben werden und die Habilitation dann wegfallen. Dann entfiele nämlich auch das Problem, daß fast jeder Chefarzt an irgendeinem Provinzhaus sich irgendwann Prof.Dr.med. nennen darf. Der "normale" Arzt wäre eben dann Dipl.Med. und nur der wirkliche Wissenschaftler Dr.med. Und der Professorentitel ginge nur noch an echte Universitätsprofessoren und würde nicht mehr an jeden Oberarzt verschenkt, wenn der die Uni verläßt. So wie es im Augenblick aussieht, gaukeln die meisten Ärzte doch eine Qualifikation durch hochtrabende Titel vor, die im Vergleich zu anderen Fächern gar nicht angemessen ist.

    Gruß,
    Radiodoc



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  4. #9
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    Original geschrieben von RadioDoc

    Ich sage nicht, daß der MD kein "richtiger Doktortitel" ist, sondern es handelt sich dabei überhaupt nicht um einen Doktortitel, sondern vielmehr um einen Masterabschluß, der eben bei Medizinern nur als Medical Doctor tituliert wird.
    Hm... irgendwie ist mir das nicht so ganz klar. Masterabschluss hin oder her. Zum Schluss darf man sich Medical Doctor nennen, ist aber nach deiner Argumentation dann doch keiner.
    Ich würde eher sagen, dass man sehr wohl ein "Doktor der Medizin" ist, im Gegensatz zum Dr. med. allerdings jedem von Vornherein klar ist, dass dafür keine spezielle Leistung erbracht wurde (wobei manch statistische Dr.-Arbeit sicherlich ungefähr den intellektuellen Ansprüchen einer Seekuh genügt).

    Mal abgesehen vom USA-Problem: es gibt auch europäische Länder, in denen der Dr. med. unmittelbar nach Studienende vergeben wird. Belgien z.B. und wohl auch Oesterreich.

    Dem 2. Abschnitt deines letzten Postings stimme ich übrigens vollkommen zu. Ich glaube (leider) nur, dass solch eine Aenderung - wenn überhaupt - erst in sehr ferner Zukunft kommen wird. Vielleicht wird ja die Habilitation eines Tages tatsächlich mal endgültig abgeschaft, aber bei der Promotion kann ich nicht so recht daran glauben.



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  5. #10
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    Das Problem mit dem Dr.med. ist für mein Empfinden die Gleichmacherei. Egal, ob jemand eine hochanspruchsvolle experimentelle Arbeit in der Grundlagenforschung macht oder ein anderer irgendeine lächerliche statistische Kurzarbeit, die eher auf dem Niveau einer einfachen Seminararbeit in anderen Fächern liegt: am Ende erhalten beide den Titel "Dr.med.". Da aber höchstens 10 % der medizinischen Doktorarbeiten überhaupt gleichwertig oder höherwertig als eine naturwissenschaftliche Diplomarbeit sind, erscheint es doch arg vermessen, sich auf dieser Basis Doktor nennen zu dürfen. Da dies natürlich in medizinischen Kreisen jeder weiß, muß folglich jeder, der was auf sich hält und sich vom Mittelmaß abheben will, habilitieren. Es erscheint aber wohl irgendwie grotesk, daß dadurch in der Medizin inzwischen für jede Führungsstelle, selbst an dem einfachsten Kreiskrankenhaus, nur noch Habilitierte in Frage kommen. Nur ist dadurch leider in der Medizin inzwischen die Habilitation fast genauso minderwertig geworden wie der Doktortitel, da jetzt eben auch mit Habilitationen an den medizinischen Fakultäten fast genau wie mit Doktortiteln um sich geworfen wird. Am Ende fehlt jetzt aber eine Qualifikation für den wirklichen Wissenschaftler, da schon der obere Durchschnitt habilitiert ist. Dummerweise bilden sich die Leute auch noch was auf ihren "Doktor" oder "Professor" ein. Bei vielen Doktorarbeiten müßte man sich doch eigentlich schämen, sich überhaupt als Doktor anreden zu lassen.
    Aus diesen Gründen denke ich, um noch mal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, kann es nicht der richtige Weg sein, daß nur weil die Patienten die Ärzte als Doktor bezeichnen, einfach jeder ohne jede Arbeit diesen Titel erhält. Ein solches Vorgehen dürfte im übrigen in Deutschland sogar verfassungswidrig, weil gleichheitswidrig, sein, weil die Absolventen anderer Fächer erheblich benachteiligt wären. Dann könnte ja gleich jeder Studienabsolvent einfach als Abschluß den Doktor erhalten. Besser wäre es doch wohl, wenn der wissenschaftlich ungebildete Arzt seinen Patienten eben aufklären müßte: "Ich bin Arzt, aber kein Doktor."



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